Schutzmasken aus dem Reich der Mitte

Von Uwe Priestersbach

Das Thema Schutzmasken ist gerade in aller Munde – und immer mehr Menschen verlassen in der Corona-Krise das Haus nicht mehr ohne Mundschutz. Allerdings sind Masken nach wie vor rar – was vor allem in Krankenhäusern und noch mehr für Pflegeheime gilt.

Schutzmasken aus dem Reich der Mitte

Jeanette und Jörg Eisenlohr spenden GesichtsmaskenGB-Foto: up

Vor diesem Hintergrund haben Jeanette und Jörg Eisenlohr gleich in doppelter Weise die Initiative ergriffen: Zum einen spenden sie zertifizierte Schutzmasken an Krankenhäuser und Altenheime in der Region. Gleichzeitig wurde im Familien- und Bekanntenkreis die Herstellung einfacher Behelfsmasken aufgenommen, die ebenfalls kostenlos abgegeben werden.

Als Inhaber und Geschäftsführer der Firma plasma technology im Herrenberger Stadtteil Gültstein verfügt Jörg Eisenlohr über geschäftliche und freundschaftliche Verbindungen nach China. Zuletzt weilte der Diplom-Ingenieur im November vergangenen Jahres in der chinesischen Dependance. Und aus dem Reich der Mitte kam jüngst auch das Angebot, zertifizierten Mundschutz nach Deutschland zu schicken. Während 50 Masken aus dem Bestand des Unternehmens bereits an das Herrenberger Krankenhaus gespendet wurden, folgten jüngst 500 Schutzmasken aus China, die an das Krankenhaus in Herrenberg und an ein dortiges Altenheim verteilt wurden. „Die Leute im Krankenhaus und dem Herrenberger Altersheim Haus am Sommerrain haben vor Freude geweint“, sagte Eisenlohrs Mitarbeiter Bernhard Jelitto, nachdem er die erste Charge des Mundschutzes ausgeliefert hatte.

„Die sind sogar durch den Zoll gekommen und nicht beschlagnahmt worden“, erklärt Jeanette Eisenlohr, mit Blick auf die Zusendung von weiteren 3000 Schutzmasken aus China, die in dieser Woche im Gäu eingetroffen sind. So wurde jetzt auch die Notaufnahme im Nagolder Krankenhaus mit 500 Masken unterstützt, was indes erst einmal mit der einen oder anderen bürokratischen Hürde verbunden war. In den Genuss weiterer Schutzmasken kam ebenfalls das Herrenberger Krankenhaus.

Wie Jörg Eisenlohr deutlich macht, hält er die Ausstattung von Altenheimen für beinahe wichtiger – weil dort die Not und der Mangel an geeigneten Schutzmasken noch größer sei. So sollen ebenfalls 500 Schutzmasken an Altenheime und andere Pflegeeinrichtungen im Gäu gehen.

Bei dieser Gelegenheit dankt Jörg Eisenlohr natürlich seinen chinesischen Freunden für diese großartige Geste und betont: „Es ist eine super nette Geschichte, dass wir da so eine emotionale Beziehung haben – und dass die Chinesen uns da so unbürokratisch helfen“.

Auch in Eigenregiewird produziert

Parallel dazu ist Jeanette Eisenlohr in Gündringen mit ihrem Familien- und Bekanntenkreis in die Herstellung von einfachen Behelfsmasken eingestiegen, die kostenlos an Arztpraxen, Pflegepersonal, Angestellte im Einzelhandel oder Angehörige pflegebedürftiger Menschen abgegeben werden – „eben an die Leute, die sie jetzt am dringendsten brauchen“.

Hergestellt werden diese Behelfsmasken aus wasserabweisenden und zweilagigem Filtervlies, das ebenfalls von der Firma plasma technology gespendet wurde. Wie Jeanette Eisenlohr anmerkt, können diese Masken nach dem Tragen entweder zehn Minuten bei 60 Grad im Backofen oder kurz im Kochtopf ausgekocht werden, um sie dann wieder zu verwenden. Wer Bedarf an solchen Behelfsmasken hat, kann über die E-Mail-Adresse maskeforfree@gmx.de Kontakt aufnehmen.