Sportlich und umweltfreundlich von Haus zu Haus

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Fahren gerne E-Bike: Kornelia Ehrlich (links) und Einsatzleiterin Silke BlindenhöferGB-Foto: Holom

Fahren gerne E-Bike: Kornelia Ehrlich (links) und Einsatzleiterin Silke BlindenhöferGB-Foto: Holom

Mit ihrem neuen Elektrofahrrad kommen sie in jeder Hinsicht gut an: Seit die Mitarbeiter der Diakoniestation Gärtringen für kürzere Strecken immer öfter das E-Bike nutzen, machen sie damit rundweg gute Erfahrungen. Sie sind schnell bei ihren Klienten, weil sie die Staus, die sich vor allem im Berufsverkehr bilden, einfach umfahren können, schonen die Umwelt, indem sie für die Fahrten aufs Auto verzichten und tun unterwegs etwas für ihre Gesundheit und seelische Ausgeglichenheit, was wiederum den Klienten zugutekommt. Die freuen sich nicht nur deshalb, wenn die Nachbarschaftshilfe oder Pflegekraft mit dem Rad kommt. Viele der älteren Klienten erinnert das auch an die Zeit, als sie selbst noch mit dem „Fahrrädle“ unterwegs waren. „Es macht einfach auch Spaß“, betont Kornelia Ehrlich, Mitarbeiterin in der Nachbarschaftshilfe, die auch in ihrer Freizeit gerne Rad fährt. Sie ist ganz begeistert davon, wie mühelos sie mit dem Elektrorad jeden Berg hochkommt. Sogar nach Rohrau ist sie damit schon gefahren. Die häufigsten Radstrecken sind jedoch innerorts oder nach Nufringen, wo die Diakoniestation ebenfalls etliche Hausbesuche macht. „Mit dem Rad ist man da oft schneller unterwegs und ist immer pünktlich beim Klienten – egal, wie die Verkehrsverhältnisse gerade sind. Man kann einfach um den Stau herum fahren.“

Schneller als mit Auto

Die Diakoniestation Gärtringen betreut rund 460 Klienten, das Leistungsspektrum reicht dabei von hauswirtschaftlichen Hilfseinsätzen über Essen auf Rädern bis hin zu leichteren Pflegetätigkeiten. Der Schwerpunkt der ambulanten Hilfseinsätze liegt auf der Betreuung mit alltagsnaher Beschäftigung, wo die Mitarbeiter für ein paar Stunden am Tag die Klienten besuchen und mit ihnen leichtere Tätigkeiten verrichten, spielen, Besorgungen machen. Für viele dieser Einsätze ist eine Fahrt mit dem Auto nicht zwingend nötig. „Das mit dem E-Bike war meine Idee“, erklärt Einsatzleiterin Silke Blindenhöfer und listet gleich einige Vorteile auf. „Erstens ist es umweltfreundlich, zweitens trägt es zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter bei und drittens ist man damit manchmal fast schneller unterwegs als mit dem Auto.“ Vor allem innerorts sei man mit dem Rad zumindest ebenso schnell beim nächsten Klienten. „Bis man das Auto ein- und ausgeparkt hätte, ist man mit dem Elektrofahrrad schon hingefahren“, erklärt Kornelia Ehrlich begeistert. „Wenn man dann noch an den Berufsverkehr und die ganzen Baustellen denkt – gerade in Nufringen muss man mit dem Auto einen Riesenumweg fahren. Mit dem Rad kommt man auf dem direkten Weg hin – und hat dabei noch frische Luft und ist entspannter beim nächsten Klienten.“ Das Wetter spielt dabei für sie eine eher untergeordnete Rolle. „Wir haben tolle Allwetterjacken, die nichts durchlassen“, erklärt sie. „Und wenn man mit dem Rad unterwegs ist, gibt es kein schlechtes Wetter.“

Etwa eine Tankfüllung pro Monat spart die Diakoniestation durch das E-Bike ein; dazu Steuern, Versicherung sowie den Verschleiß an den Fahrzeugen, die gerade durch die Kurzstrecken stark belastet werden, weil der Motor vor allem in der kühleren Jahreszeit nie warm wird. Die Mitarbeiter nutzen das Rad gern, in den Fahrradkorb oder Rucksack passt alles rein, was für den Hausbesuch nötig ist. Der Schlüssel hängt im Büro an der Pinnwand und die Absprache, wer am jeweiligen Tag mit dem Rädle fährt, klappt auch ziemlich gut.

Bislang gibt es nur ein Elektrofahrrad für die gesamte Diakoniestation. Wenn es nach Silke Blindenhöfer geht, ist das indes nur der Anfang. Sehr gerne würde sie bald ein weiteres E-Bike anschaffen. Mittelfristig träumt sie davon, zumindest einen Teil der 19 Autos zählenden Fahrzeugflotte, mit denen die Mitglieder im Einsatz sind, auf Elektroautos umzustellen. „Unser größter Wunsch wäre es, Richtung E-Autos zu gehen. Damit wären wir gut und zukunftweisend unterwegs. Realistisch ist das derzeit allerdings nicht.

Schon die Anschaffung des E-Bikes war nicht ganz einfach, obwohl wir uns für ein hochwertiges Auslaufmodell entschieden haben, das wir zu einem guten Preis erwerben konnten. Trotzdem ist es unser mittelfristiges Ziel, auf E-Autos umzurüsten, denn wir wollen hier möglichst umweltschonend unterwegs sein“, berichtet Silke Blindenhöfer. Als realistisches Nahziel nennt sie die Anschaffung eines zweiten E-Bikes. Das will sie bald in Angriff nehmen.

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Erstellt:
29. September 2018

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