Sportlicher Überlebenskampf zum Jahresabschluss

Von Robert Stadthagen

Mit dem Kellerduell gegen die Neckarsulmer Sportunion schließen die Oberliga-Handballer der SG H2Ku Herrenberg das Sportjahr am heutigen Samstag (20 Uhr) in der Markweghalle ab. Im Kampf um den Klassenerhalt wäre für beide Mannschaften ein Sieg überaus wichtig.

Sportlicher Überlebenskampf zum Jahresabschluss

Janne Böhm (am Ball) kehrt in den Kader der SG H2Ku zurück GB-Foto: Frank/Eibner

Herrenbergs Coach Fabian Gerstlauer vermeidet es, die Bedeutung des heutigen Spiels gegen Neckarsulm zu hoch zu hängen. „Man hat immer Druck, zu gewinnen“, sagt der Trainer. Aber der Blick auf die Tabelle lässt gar keine Zweifel: Für beide Mannschaften geht es ums sportliche Überleben in der Baden-Württemberg-Oberliga. Bis zu sechs Mannschaften kann es am Ende dieser Runde erwischen. Die SG H2Ku steckt als Viertletzter mitten im Abstiegskampf. „Das ist ein wichtiges Spiel. Da gibt es keine zwei Meinungen“, so Gerstlauer. Eine von vielen Partien mit Bedeutung, die noch auf die SG H2Ku zukommen werden. „Dem Team ist klar, dass wir uns auch nach einem Sieg gegen Neckarsulm nicht ausruhen könnten. Aber wir können uns eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde schaffen“, erklärt der Herrenberger Coach.

Das freilich hat auch der Gegner vor, der zur Saisonbeginn in eigener Halle gegen Herrenberg mit 21:30 unter die Räder kam. Und lange sah es danach aus, als sollte das Team aus der Nähe von Heilbronn im Tabellenkeller feststecken. Doch nach drei Siegen in Serie steht die Mannschaft von Trainer Clemens Borchardt als Tabellen-Elfter zwei Ränge vor der SG H2Ku. Aber es ist nur ein Punkt, der die beiden Mannschaften in den engen, unteren Gefilden des Klassements trennt. Abgesehen vom mit nur zwei Punkten schon etwas abgeschlagenen Letzten SV Fellbach dürfen sich alle Kellerkinder noch realistische Hoffnung auf Rettung machen. Neckarsulm feierte in den vergangenen drei Partien Siege gegen Fellbach (32:29), den TSV Weinsberg (28:24) und gegen den TSB Schwäbisch Gmünd – alle Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg.

Aber Fabian Gerstlauer sieht seine Mannschaft im Aufwärtstrend. Dem 32:30-Sieg beim TV Weilstetten folgte am vergangenen Wochenende zwar eine 26:27-Niederlage gegen den TVS Baden-Baden, aber der Coach war mit dem Auftritt insgesamt gesehen zufrieden. „Wir haben unglücklich nichts geholt. Die Mannschaft hat sich trotz des Verletzungspechs bereit erklärt, weiter um die Punkte zu kämpfen“, unterstreicht Gerstlauer. Und das Lazarett lichtet sich ein wenig. Janne Böhm wird wieder dabei sein und auch Joshua Stöffler könnte heute wieder eine Option sein. Sascha Marquardt wird dagegen weiter nicht zu Verfügung stehen. Bei ihm erhofft sich die SG nach einer weiteren Untersuchung im Laufe dieser Woche Klarheit über die Schulter-Verletzung. Maximilian Fuhrmann und Nicolas Rhotert werden ebenso weiterhin fehlen. Fuhrmann sollte aber im Januar ins Team zurückkehren können. „Wenn gegen Neckarsulm nichts passiert, haben wir im Januar wieder den vollen Kader“, blickt Gerstlauer optimistisch nach vorne.

Zunächst einmal heißt es heute aber, den mit Rückenwind auftretenden Gegner in Schach zu halten. „Mit Felix Trumpp und Niklas Brake haben sie zwei Rückraumspieler, die zusammen bereits 124 Tore erzielt haben“, weiß Gerstlauer. Jeweils 62-mal haben beide aus dem Spiel heraus getroffen – aus der Distanz, aber auch mit Durchbrüchen. Zudem lasse Neckarsulm den Ball lange und gut laufen und setze seine Außenspieler immer wieder gut ein. Sandro Gohly (51) und Robin Mahl (47/3 Siebenmeter) haben bereits entsprechend häufig getroffen. „Das Ziel ist es, sie nicht wie zuletzt zum Abschluss kommen zu lassen“, sagt Gerstlauer.

Nach dem heutigen Duell bekommen die Spieler der SG H2Ku Herrenberg eine 14-tägige Auszeit. „Nach einer intensiven Vorbereitung und der Hinrunde mit nur einem spielfreien Wochenende ist es wichtig, auch mental mal abschalten zu können“, so der Coach. Was nicht bedeutet, dass die Spieler die Füße komplett hochlegen können. „Sie bekommen individuelle Aufgaben.“ Am 6. Januar beginnt dann wieder das Training. Am 19. Januar geht die Runde für das Team mit dem Auswärtsspiel in Schwäbisch Gmünd weiter.