Staatsanwalt ermittelt wegen rassistischer Gesänge in Nagold

Staatsanwalt ermittelt wegen rassistischer Gesänge in Nagold

Nagold - Nicht nur auf Sylt, sondern auch in Baden-Württemberg ermitteln Staatsschutz und Staatsanwaltschaft nach rassistischen Gesängen wegen Volksverhetzung. So in Nagold. Nach Angaben des Polizeipräsidiums in Pforzheim betreffen die Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Tübingen junge Menschen, die bereits am 1. Mai mit einem Umzugswagen in Nagold unterwegs gewesen seien. Auf sozialen Netzwerken kursiert seither ein Video, auf denen Teilnehmer dieser Gruppe rassistische Sprüche singen, während sie wartende Menschen, zum Teil mit Migrationshintergrund, am Busbahnhof umkreisten. Es gebe den Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen den Paragrafen 130 des Strafgesetzbuchs, der Volksverhetzung bestraft. Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann (CDU) äußerte sich inzwischen dazu: „Dieser Vorfall ist im höchsten Maße zu missbilligen, die Stadt Nagold distanziert sich klar von diesem abscheulichen Verhalten der Akteure.“ Die alljährliche Maiwagen-Tour in der Region haben Mitglieder des Vereins Bauwagenfreunde Nordschwarzwald organisiert. Dieser distanzierte sich kurz nach dem Vorfall. Auf Facebook schrieb er: „Wir stehen für eine traditionsbewusste, heimatorientierte Kultur, die gerne tolerant, offen und friedlich zu verschiedenen Anlässen zusammen kommt und feiert.“ Die betroffene Gruppe sei nicht Mitglied des Vereins, hieß es außerdem. Der Schwerpunkt der aktuell noch gegen Unbekannt geführten Ermittlungen liegt derzeit auf der Identifizierung der beteiligten Personen. Erkenntnisse über weitere gleichgelagerte Ereignisse im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim liegen derzeit nicht vor.