Stadt schließt Einrichtungen

Die Zunahme der Corona-Infektionen erfordert weitere Maßnahmen in Herrenberg: Die Landesregierung hat dazu heute eine Verordnung herausgegeben, die klare Handlungsanweisungen für die Kommunen enthält. In Herrenberg werden nun auch die Stadtbibliothek und das Hallenbad geschlossen, ebenso das Jugendhaus und alle Turn- und Sporthallen.

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Stadt schließt Einrichtungen

Für Dienstag ist ein Treffen von Vertretern aller Kommunen im Landkreis Böblingen geplant, um sich gemeinsam abzustimmen.

„Angesichts der ständig steigenden Infektionszahlen müssen wir das öffentliche Leben drastisch einschränken“, sagt Oberbürgermeister Thomas Sprißler. „Wir sind froh, dass wir vom Land nun klare Vorgaben bekommen haben.“ Er appelliert an alle Bürger, ihre Sozialkontakte auf ein Minimum zu reduzieren. „Wir müssen jetzt besonnen reagieren, dabei konsequent aber auch solidarisch mit Menschen, die Hilfe brauchen“, sagt der OB. Das Team Beteiligung und Engagementhabe dafür die Aktion „Herrenberg hilft“ gestartet. Weitere Informationen unter www.herrenberg.de/herrenberghilft.

Die Stadt schließt nun ab Dienstag alle städtischen Kultureinrichtungen wie die Stadtbibliothek, die Volkshochschule und die Musikschule. Das Hallenbad bleibt ebenfalls zu, so wie auch der Klosterhof und das Jugendhaus. Die Schließung gilt zunächst bis 19. April. Untersagt wird vom Land auch die Nutzung von Schulgebäuden zu nicht-schulischen Zwecken. Damit entfällt bis auf weiteres auch der Vereinssport oder andere Vereinsaktivitäten in den Schulen, Turn- und Festhallen.

Desweiteren müssen Gaststätten und Vergnügungsstätten wie beispielsweise Kneipen und Diskotheken, Spielkasinos, Internetcafés und Wettbüros ihren Betrieb einstellen. Restaurants dürfen nur noch offen bleiben, wenn sie einen Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Tischen oder Stehplätzen gewährleisten können und die Gäste namentlich erfassen.

Die Sitzungen des Gemeinderats und seiner Ausschüsse finden nach aktueller Lage statt, allerdings werden besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Die Gemeinderatssitzungen sollen vorerst in der Stadthalle abgehalten, die Ausschüsse in der Alten Turnhalle. Dadurch können die Tische mindestens 1,5 Meter entfernt gestellt werden.

Der Wochenmarkt findet nach Angaben der Stadtverwaltung wie gewohnt auf dem Marktplatz statt, da er für die Versorgung derBürger notwendig sei. Ansonsten seien Veranstaltungen über 100 Teilnehmenden grundsätzlich untersagt. Aus Vorsicht fänden derzeit aber auch viele kleinere Veranstaltungen nicht statt.

„Ein wichtiges Thema bei der Stadtverwaltung war die Organisation der Notbetreuung in den Kindertageseinrichtungen. Dabei ist es gelungen, diese große Herausforderung vorerst zu meistern und ab Dienstag, 17. März, eine Notfallbetreuung anbieten zu können“, heißt es in der Pressemitteilung. „Die betroffenen Eltern erhalten noch eine direkte Information.“ Aufgrund der Kürze der Zeit werde um Verständnis gebeten, dass noch nicht alles reibungslos funktionieren werde und es auch noch zu Veränderungen kommen könne. Die betroffenen Eltern werden gebeten, Ihrem Kinder eine entsprechende Mittagsverpflegung mitzugeben.

Die Gemeinden im Landkreis wollen sich bei ihrem Treffen am Dienstag auf das weitere Vorgehen verständigen, um im Landkreis geschlossen die Ausnahmesituation zu bewältigen und Verunsicherung vorzubeugen. So sind beispielsweise in manchen Kommunen die Rathäuser bereits geschlossen, in anderen nicht. Auch der Umgang mit Hochzeiten und Beerdigungen wird Thema sein. -gb-

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Erstellt:
16. März 2020

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