Die Vorrunde in der Kreisliga B4 war noch im Gange, als Mönchbergs Spielertrainer Tim Mutz auf die Abteilungsführung zuging – und bekanntgab, dass er zum Ende der Saison aufhören wird. Dieser Entschluss ist auch einer langanhaltenden Verletzungsmisere des Mittelfeldtechnikers geschuldet.
Irgendwann eingesehen, dass der Plan nicht mehr aufgeht: Tim Mutz hat als FVM-Trainer eine schwere Zeit hinter sich GB-Foto: Schmidt
„Das nagt unglaublich an einem.“ Der 27-jährige Tim Mutz hat kein einfaches Jahr hinter sich. Zusammen mit seinem früheren Spielertrainer Tobias Enz hat er mit dem FV Mönchberg in der letzten Saison 2018/19 nach einer furiosen Aufholjagd noch Rang vier belegt. Trotz des Karriereendes von Enz war man beim Schönbuchclub zuversichtlich, dass man mit den vermeintlich „Großen“ der B4, als da wären Aidlingen, Kayh und Öschelbronn, würde mithalten können. Doch Mutz hatte immer wieder Verletzungsprobleme – seit April 2018, als er bei einem Spiel in Nebringen mit einem Gegenspieler zusammengerasselt war, plagten ihn lange Zeit Schwindelgefühle. Muskuläre Probleme kamen hinzu, in der Vorbereitungsphase zur aktuellen Saison setzte ihn ein Muskelfaserriss außer Gefecht.
Tim Mutz will sich von dem selbstauferlegten Druck befreien
„Ich war einfach mit mir unzufrieden, hatte an mich eine gewisse Erwartungshaltung. Und irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man einsieht, dass der Plan nicht aufgeht“, meint Mutz ernüchtert. Auch als sein Team im September auf den letzten Platz der Sicherheitsliga abrutschte, war er der Meinung, „dass ich immer noch an die Mannschaft herankomme“. Er habe acht Wochen mit sich gerungen, bis der Entschluss feststand. Ob es für ihn als Trainer oder als Spieler weitergeht, könne er nicht sagen. „Ich muss einfach einen Cut machen, um mich von dem selbst auferlegten Druck zu befreien“, begründet er die Auszeit. Als Coach will er in der Rückrunde aber noch die durchwachsene Vorrunde wettmachen – im Gespann mit Benjamin Schulz. Der 32-Jährige war zu Beginn der Runde der neue Mann in der Tandemlösung, die auch nach wie vor Charly Mayer, Abteilungsleiter des FV Mönchberg, für gut befindet: „Im Idealfall benötigen wir nun einen neuen Partner, der mit Benjamin Schulz die Gespannlösung bildet.“
Auf Anfrage des „Gäubote“ hielt sich Schulz, der in der Rolle des Co-Trainers neben Achim Häusler in Mönchberg und später beim TSV Grafenau Gefallen an dem Job fand, aber bedeckt: „Es ist noch alles offen, bislang habe ich eigentlich vor, dass wir zu Anfang der Vorbereitung in konkrete Gespräche einsteigen.“ So oder so muss sich der FV Mönchberg auf Trainersuche begeben oder respektive erfahrene Spieler aus der Kreisliga oder aus höheren Spielklassen ansprechen, ob sie sich die Rolle des Spielertrainers beim FV Mönchberg zutrauen.
Ein Problem sprechen aber sowohl Tim Mutz als auch Benjamin Schulz hinter vorgehaltener Hand an: Der Personalstand hat sich in Mönchberg in den vergangenen Jahren eher nach unten entwickelt. Das weiß auch Charly Mayer: „Drei oder vier Spieler von auswärts würden uns natürlich guttun.“ Die Gemengelage ist nicht einfach. Man hofft in Mönchberg, dass gestandene Spieler wie etwa ein Christian Brenner noch für ein weiteres Aktivenjahr zusagen, dem Verein so eine sportliche Perspektive ermöglichen, die dann wiederum Trainer und Spieler anlocken könnte.