Trotz Sieg gegen RB Leipzig: Werder Bremen verpasst Europa

dpa Bremen. Werder Bremen beendet mit einem 2:1-Erfolg gegen RB Leipzig die Saison. Doch die beste Spielzeit seit neun Jahren half nicht zur Qualifikation für die Europa League. Ein Spieler sorgt aber für Freude bei den Fans.

Von Von Tobias Brinkmann, dpa

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Werders Kevin Möhwald (l) wird von den beiden Leipzigern Konrad Laimer und Matheus Cunha (r) unter Druck gesetzt. Foto: Carmen Jaspersen

Werders Kevin Möhwald (l) wird von den beiden Leipzigern Konrad Laimer und Matheus Cunha (r) unter Druck gesetzt. Foto: Carmen Jaspersen

Claudio Pizarro lachte über das ganze Gesicht. Erst hatte die Clubikone von Werder Bremen seinen Vertrag bis 2020 verlängert, dann den 2:1-Siegtreffer in unnachahmlicher Manier zwei Minuten vor Ende beim Saisonabschluss der Fußball-Bundesliga gegen eine B-Elf von RB Leipzig erzielt.

„Ich bin glücklich, aber auch ein wenig enttäuscht“, sagte der Peruaner nach seinem fünften Saison-Treffer. Denn der Wunsch auf die Europa-League-Qualifikation erfüllte sich aufgrund des deutlichen Wolfsburger 8:1-Sieges gegen den FC Augsburg nicht.

Ohne Europapokal und ohne Kapitän Max Kruse geht es für die Bremer in der neuen Saison weiter. Der beste Bremer Torjäger wurde vor dem Spiel mit Beifall verabschiedet. Kruse verlässt die Hanseaten nach drei überzeugenden Jahren mit noch unbekanntem Ziel. „Ich kann aber jetzt schon das Saisonziel verraten: Wir wollen nach Europa“, kündigte Abwehrchef Niklas Moisander an.

Mit 53 Punkten und Platz acht spielten die Hanseaten ihre beste Saison seit neun Jahren. „Wir haben uns auf jeden Fall entwickelt, spielen besseren Fußball“, betonte Kohfeldt. Doch es reichte nicht für Europa. Auch weil Augsburg in Wolfsburg unterging. „Enttäuschend“, sagte Moisander. Allerdings spielte auch Werder-Gegner Leipzig mit der kompletten zweiten Mannschaft. „Das ist nicht optimal, aber wir müssen es akzeptieren“, klagte Moisander.

Im kommenden Jahr sollen mit Trainer Kohfeldt und mit Pizarro wieder die internationalen Ränge angegriffen werden. „Das war erst der Anfang“, sagte U21-Nationalspieler Johannes Eggestein. „Wir müssen diese Saison aber auch bestätigten.“

Pizarro soll dabei wieder helfen. „Legende, einfach nur eine Legende“, beschrieb Moisander den 40 Jahre alten Oldie. Der Stellenwert des Publikumsliebling ist an der Weser nochmals gestiegen, nachdem er per Videobotschaft den 42.100 Zuschauer im Weserstadion kurz vor dem Anpfiff seine Verlängerung mitteilte. „Jedes Mal, wenn er reinkommt, macht er uns besser“, erklärte Moisander. „Und das mit fast 41.“

Die Ausweitung des Pizarro-Vertrages um ein weiteres Jahr kam allerdings nicht aus „romantischen Gründen“ zustande, wie es der Trainer nannte. „Es war eine reine rationale und sportliche Entscheidung“, erklärte Kohfeldt. „Für einen Spieler seines Alters ist das mit eines der größten Komplimente überhaupt.“

Die Qualitäten des Oldies waren beim 2:1-Erfolg gegen Champions-League-Teilnehmer Leipzig wieder einmal sichtbar. Nachdem Milot Rashica per Foulelfmeter in der 35. Minute die Bremer Führung erzielt hatte, glich Nordi Mukiele in der 86. Minute aus. Danach kam der große Auftritt des alten Mannes. „Wenn er reinkommt, verändert er unser Spiel“, sagte Kohfeldt. „Es ist sehr schön, dass es nächste Saison mit ihm weitergeht.“

Für Leipzig geht es bereits am kommenden Samstag im DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Meister Bayern München weiter. Deswegen schonte RB-Trainer Ralf Rangnick fast seine komplette Stamm-Elf. „Wir haben 51 Pflichtspiele gemacht. Da brauchten einige Spieler eine schöpferische Pause“, erklärte der scheidende Leipzig-Coach.

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Erstellt:
18. Mai 2019
Aktualisiert:
18. Mai 2019

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