Und schon wieder hat das Naturfreibad zu

Herrenberg - Und schon wieder zu: Nach den technischen Problemen, weswegen das Naturfreibad am Donnerstag kurzfristig geschlossen werden musste, ist es jetzt einmal mehr der Pfützenkeim Pseudomonas aeruginosa, der zu einer erneuten Aussetzung des Badebetriebs führt. Dies teilte die Stadt am Samstag mit.

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Schwimmen verboten: Im Naturbad HerrenbergGB-Foto: Schmidt

Schwimmen verboten: Im Naturbad Herrenberg
GB-Foto: Schmidt

Wörtlich heißt es in der Pressemitteilung der Stadt: Die engmaschige Kontrolle im Herrenberger Naturfreibad hat ergeben, dass die Belastung mit dem Bakterium den zulässigen Grenzwert an mehreren Probestellen überschritten hat. Deshalb haben die Stadtwerke in Abstimmung mit dem zuständigen Böblinger Ge-sundheitsamt am Samstag, 4. Juli, kurzfristig reagiert und das gesamte Naturfreibad samt Kleinkindbereich und Liegewiese gesperrt. Grund für das vorübergehende Badeverbot ist, dass sechs Beprobungen der Stadtwerke vom Donnerstagnachmittag, 2. Juli, Werte von 20 bis 57 Koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 Milliliter (ml) ergeben haben. Der Grenzwert für das benannte Bakterium liegt bei 10 KBE pro100 ml. Aus Rücksicht auf die Gesundheit der Badegäste gilt daher eine vorübergehende Sperrung des Beckens ab dem heutigen Samstag, um11:30 Uhr. Damit folgen die Stadtwerke dem 2018 ausgeweiteten Sicherheitskonzept, bei dem die Gesundheit der Badegäste an oberster Stelle steht. Als Ursache für die Belastung mit dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa vermuten die Stadtwerke eine mangelnde Beckendurchströmung. Bereits am Donnerstagvormittag, 2. Juli, sind die Stadtwerke bei einer Routine-Reinigung aufgrund eines Ausreißers bei den Wasserwerten auf ein technisches Problem mit der Beckendurchströmung im Bereich des Startblocks von Bahn 6 aufmerksam geworden. Vorsorglich haben die Stadtwerke dann am Donnerstagnachmittag sowie am Freitagvormittag den Badebetrieb kurzfristig unterbrochen. Am Freitag um 13 Uhr wurde der Badebetrieb in Abstimmung mit dem Böblinger Gesundheitsamt wiede raufgenommen. Die beiden an der Problemstelle liegenden Bahnen wurden gesperrt, da dort eine zusätzliche mobile Pumpe installiert wurde, um die Durchströmung zu erhöhen. Auch die Umwälzung im Naturfreibad wurde erhöht, um gerade in Zeiten der aktuell reduzierten Badegästezahl eine ausreichende Beckendurchströmung zu gewährleisten. „Leider haben sich diese und weitere er-griffene Maßnahmen bis heute Morgen nicht alsausreichend erwiesen“, sagt Karsten Kühn. „Ich bedauere sehr, dass es nun ein vorübergehendes Badeverbot gibt.“ Auch aus der routinemäßigen Beprobung habe sich nicht ableiten lassen, dass es Schwierigkeiten gibt.Wie geht es weiter? Das Bäderteam wird nun in Abstimmung mit dem Böblinger Gesundheitsamt den Grund für die Grenzwertüberschreitung ermitteln. „Wir müssen jetzt sehr genau untersuchen, wo die Ursache für diesen Ausreißer liegt und erörtern, warum die Beckendurchströmung nicht ausreichend ist“, erklärt Karsten Kühn weiter. Das heißt: Jetzt folgt dem Sicherheitskonzept des Naturfreibades Herrenberg entsprechend die weitere Suche nach der Ursache für die Grenzwertüberschreitung und deren umgehende Beseitigung, um das Baden wieder zu ermöglichen. Zusätzlich zu den bereits ergriffenen technischen Maßnahmen hat der Stadtwerkeleiter Karsten Kühn weitere Wasserproben veranlasst, diese wurden bereits entnommen. Sobald die Ergebnisse der neuen Wasserproben vorliegen, wird über die Aufhebung der Beckensperrung entschieden. Damit ist allerdings frühestens Mitte kommende Woche zu rechnen.

Alle Kunden, die im Zeitraum von Samstag, 4. Juli, bis Dienstag, 7. Juli, ein Zeitfenster gebucht haben, werden per E-Mail über das vorübergehende Badeverbot informiert. Bereits gebuchte Tickets können an einem anderen Tag verwendet werden. Weitere Informationen dazu werden die Stadtwerke allen Betroffenen noch zukommen lassen. Außerdem wurde das Online-Ticket-Buchungssystem vorübergehend geschlossen.

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Erstellt:
4. Juli 2020

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