VfL Herrenberg steht im Finale des WFV-Pokals

Fußball: C-Jugend-Team von Bastian Stephan siegt im Elfmeterschießen bei der TSG Balingen mit 6:4.

VfL Herrenberg steht im Finale des WFV-Pokals

Ein Eintrag in die Geschichtsbücher: Die VfL-C-Jugend zieht ins Finale des WFV-Pokals ein. GB-Foto: gb

Das Halbfinale im Verbandspokal zwischen der TSG Balingen und dem VfL Herrenberg war kein Spiel für schwache Nerven. Bereits mit dem Einzug ins Halbfinale schaffte die C-Jugend des VfL einen Eintrag in die Geschichtsbücher der Vereinshistorie, denn noch nie zuvor war eine Jugendmannschaft aus Herrenberg im Verbandspokal so weit gekommen. Eine große Anhängerschaft aus dem Gäu trat die Reise nach Balingen an, um das Team von Trainer Bastian Stephan vor Ort lautstark zu unterstützen. Treuester VfL-Fan war wie immer Kurt Dieterle, der sich so gut wie kein Spiel der Junioren entgehen lässt, er begleitete das Team im Mannschaftsbus. Von Beginn an war den beiden Teams anzumerken, um wie viel es ging. Eine nervöse Anfangsphase mit vielen vermeidbaren Fehlern und Freistößen bot den Zuschauern torgefährliche Szenen auf beiden Seiten. Während Balingen mit schnellen Spitzen versuchte, in die Tiefe zu kommen, entwickelten die Herrenberger vor allem durch Standardsituationen Gefahr. Stephan: „Wir haben im Vorfeld gezielt Standards trainiert, weil wir wussten, dass sie in einem ausgeglichenen Spiel den Unterschied machen können.“ Die ersten Angriffsversuche der Balinger konnten die Abwehr sowie Torspieler und Kapitän Marc Appelt entschärfen, während Elia Stang mit einem Kopfball aus kurzer Distanz am gegnerischen Keeper scheiterte. Am Ende der ersten Hälfte trat Enes Senol einen Freistoß aus halblinker Position, der von der Torlatte zurück in den Strafraum abprallte. Yigit Yarim reagierte gedankenschnell und schob zur umjubelten 1:0-Halbzeitführung ein.

Allerdings schaffte es der Herrenberger Nachwuchs in Halbzeit zwei nicht, das Spiel besser zu kontrollieren und mit längeren Ballbesitzphasen zu beruhigen. Im Gegenteil, nach einer fünfminütigen Zeitstrafe für einen Herrenberger Spieler gelang Balingen mit einem Sonntagsschuss der 1:1-Ausgleich. Und weitere vier Minuten später führte eine gefährliche Flanke von der rechten Seite zu einem sehenswerten Kopfballtreffer für die Gastgeber. In dieser Phase des Spiels sprach nicht mehr viel für die Herrenberger, bis sich wiederum der stark aufspielende Yigit Yarim ein Herz fasste, den Ball in der gegnerischen Hälfte eroberte und auf den freistehenden Elia Stang ablegte. Dieser ließ sich die Chance aus zentraler Position nicht mehr nehmen und traf zum 2:2-Ausgleich (50.).

Im weiteren Verlauf blieben die Großchancen auf beiden Seiten aus und nach einer zehnminütigen Verlängerung kam es zum Showdown im Elfmeterschießen. Hierfür hatten die Herrenberger noch ein letztes Ass im Ärmel. Kurz vor Ablauf der Verlängerung wechselte Trainer Bastian Stephan zur Verwunderung vieler Zuschauer den Torspieler. Stephan: „Es war bereits vor dem Spiel vereinbart, wer für ein mögliches Elfmeterschießen ins Tor geht. Alex ist ein echter ’Elfmeterkiller’ und hat am Ende den Unterschied ausgemacht.“ Mit seiner starken Ausstrahlung und Präsenz verunsicherte Torspieler Alex Medic die gegnerischen Spieler so, dass einer seinen Strafstoß über das Tor setzte und ein zweiter direkt von ihm pariert werden konnte. Als letzter Herrenberger Schütze behielt Merhawi Haregot die Nerven und netzte zum vielumjubelten 6:4-Siegtreffer ein. Bastian Stephan: „Wir haben uns das Finale mit Mentalität und Teamgeist erkämpft.“

Im zweiten Halbfinale ließen die Jahrgangs-Jüngeren des VfB Stuttgart II ihrer Einsermannschaft kampflos den Vortritt. Das Finale gegen den VfB Stuttgart ist für den VfL Herrenberg die Belohnung für herausragende Leistungen im diesjährigen Pokalwettbewerb. -gb-