Völlig stressfreie Stunden

Die Bondorfer Seniorenfreizeit „Urlaub ohne Koffer“ hat sich längst etabliert – und das gemeinsame Angebot von Gemeinde, Kirchengemeinden und dem Seniorenzentrum am Rosengarten wird auch in diesem Sommer wieder gut angenommen.

Von Uwe Priestersbach

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Beim „Urlaub ohne Koffer“ in Bondorf wird immer auch viel gesungen GB-Foto: Priestersbach

Beim „Urlaub ohne Koffer“ in Bondorf wird immer auch viel gesungen GB-Foto: Priestersbach

20 Bondorfer Senioren und Menschen mit Handicap zwischen 76 und 91 Jahren verbringen jetzt fünf unbeschwerte Urlaubstage ohne Koffer – wobei sie im katholischen Gemeindehaus in der Hindenburgstraße von einem gut 20-köpfigen ehrenamtlichen Helferteam verwöhnt werden. „Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre so eine Veranstaltung gar nicht möglich“, weiß die Bondorfer Gemeinwesenreferentin Alexandra Münch, dass sich jeder mit seinen unterschiedlichen Fähigkeiten einbringt.

Sie hatte das auch vom Land und der gesetzlichen Pflegeversicherung unterstützte Projekt 2012 in Bondorf angestoßen und auf die hiesigen Verhältnisse zugeschnitten. „Die Nachfrage ist da, und drei Urlaubsgäste sind sogar von Anfang an dabei“, freut sich Münch über die zumeist rüstigen „Urlauber“. Allerdings weiß sie ebenfalls, dass mit 20 Teilnehmern die Kapazitätsgrenze im katholischen Gemeindehaus erreicht ist.

Gestern fiel der Startschuss für den achten „Urlaub ohne Koffer“, wobei die Senioren bei Bedarf den Fahrdienst in Anspruch nehmen können, den wieder einmal Gerhard Trapp übernimmt – während seine Frau Rita Trapp in der Küche mithilft. Der frühere Eisenbahner und Betriebsrat hält soziales Engagement für ganz wichtig in unserer Gesellschaft – und deshalb bringen er und seine Frau sich bei „Urlaub ohne Koffer“ schon seit 2013 gerne ein. „Das kommt bei den Senioren gut an und ist völlig stressfrei“, macht Gerhard Trapp deutlich.

Am ersten Tag wird auf der Terrasse des Gemeindehauses immer gesungen, wobei Gitarrenlehrerin Daniela Fischer und ihre Gitarrengruppe für den richtigen Ton sorgten. Und weil das Motto der fünf gemeinsamen Tage dieses Mal „Märchenhafte Urlaubswoche“ lautet, stand gestern Singen und Tanzen mit Hänsel und Gretel im Mittelpunkt des gemeinsamen Nachmittages.

Bezeichnend für die ausgelassene Stimmung war der Liedtext „froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König“ – insofern sah man gestern etliche Könige.

Heute und in den kommenden Tagen werden die Senioren nach dem Frühstück und einem Tagesimpuls durch Vertreter der beiden kirchlichen Gemeinden betreut. Es stehen dann Bastelzauber, ein Märchenrätsel, Märchenfreuden mit einer Märchenerzählerin oder gemeinsame Spiele auf dem Programm.

Das Highlight der fünf Urlaubstage bildet aber am Mittwoch der von Gerhard Trapp geplante Ausflug ins Blühende Barock nach Ludwigsburg, wo die Bondorfer Senioren nach einem ausgedehnten Mittagessen natürlich auch den Märchengarten besuchen werden.

Froh war Alexandra Münch gestern aber nicht nur über den guten Start in die Urlaubswoche, sondern ebenso über das Glück mit dem Wetter. Denn nach den Regenfällen am Wochenende waren die Temperaturen angenehm – und auf der schattigen Terrasse ließ es sich gut sitzen.

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Erstellt:
30. Juli 2019

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