ADFC kritisiert Wegeplanung

Herrenberg – Der Schönbuchturm auf dem Herrenberger Stellberg unweit des Naturfreundehauses wird am heutigen Samstag eingeweiht. In einer Pressemitteilung übt der ADFC Herrenberg/Oberes Gäu nun Kritik an der Planung.

„Mit mindestens 25000 Besuchern im Jahr rechnet Landrat Roland Bernhard beim Stellbergturm und hebt damit die touristische Bedeutung dieses neuen Schmuckstücks im Schönbuch hervor“, sagt Werner Ueltzen, Vorsitzender des Herrenberger ADFC. Wer den Ausflug dorthin mit dem Rad genießen will und aus Herrenberg komme, könne sich glücklich schätzen: „Abseits des Autolärms kann man auf asphaltiertem Radweg zum Waldfriedhof hinauffahren“.

Ein Großteil der Touristen werde jedoch aus dem Großraum Stuttgart erwartet. Und wer mit dem Rad aus Norden kommend von Hildrizhausen zum Stellberg möchte, erlebe eine unangenehme Überraschung: „Als Hauptradverbindung zweiter Ordnung führt der bestehende Radweg, der im Schönbuch zugleich als Wander- und forstwirtschaftlicher Weg geführt wird, vom Sportplatz Hildrizhausen über eine sanierungsbedürftige sumpfige Schwachstelle zu einer versetzten Einmündung am Stellberg“, sagt Ueltzen. Dabei entstünden durch zweimaliges Queren der Landesstraße L1184 zwei unnötige Gefahrenstellen. Im Zickzackkurs durch den Wald sei die Strecke zudem um 40 Prozent länger als die Verbindung über die Landesstraße. „Die Qualitätskriterien des Verkehrsministeriums erlauben jedoch bei einem Umweg nur eine Abweichung von maximal 20 Prozent“, sagt der ADFC-Vorsitzende. „Der ADFC Herrenberg/Oberes Gäu sieht diese Route für den Freizeit- und noch viel mehr den Alltagsverkehr als untragbar an, in der Dämmerung und Dunkelheit wegen fehlender Orientierungsmarkierung überdies als gefährlich.“

Mit einer Eingabe an das zuständige Verkehrsministerium in Stuttgart möchte der ADFC Abhilfe schaffen: Die Verbesserung der Radwegesituation an Landesstraßen habe sich das Land Baden-Württemberg ganz ausdrücklich auf die Fahnen geschrieben. Im laufenden Ausbauprogramm der Landesstraßen von bis 2019 sei jedoch ein Radweg entlang der L1184 nicht vorgesehen. Der ADFC drängt daher auf die Aufnahme eines neuen Radwegs entlang der L1184 vom Sportplatz Hildrizhausen zum Stellberg gleich zum Start des neuen Programms ab 2020 – „eine Maßnahme, die nicht nur den Ausflug zum Stellberg attraktiver und sicherer macht“, sagt Werner Ueltzen. -gb-