Ein rosa Hase mit bunten Barthaaren und rosa Stehohren mit pinkem Fell. So sieht das Fantasie-Sockentier der Drittklässlerin Lotta aus. Im Rahmen des Ferienprogramms zeigt Christine Kümmel den Kindern in der Jettinger Volkshochschule eine einfache Kunst: das Klappmaulsockenpuppenbauen. Dabei können sie sich kreativ austoben.
Puppenkursmit Christine Kümmel:Die Kinderhaben SpaßGB-Foto: Holom
Die kleine Gruppe mit zwei Mädchen und einem Jungen arbeitet schon eifrig. Leiterin des Ferienprogrammes in der Jettinger Volkshochschule ist Christine Kümmel. Sie ist die Gründerin des Herrenberger „Theater aus dem Köfferchen“. Seit acht Jahren gibt sie in den Ferien Workshops für Kinder. Unter anderem bringt sie ihnen das Klappmaulsockenpuppenbauen bei. Eine der wichtigsten Lektionen, die Christine Kümmel an die schon ungeduldig wartenden Kinder weitergibt, ist: „Puppenbauen braucht seine Zeit“. Das stimmt. Klappmaulsockenpuppen werden nämlich aus verschiedenen Materialien zusammengestellt, die entweder zusammengeklebt oder genäht werden müssen. Der Kleber muss trocknen und das Nähen wird weitestgehend auch von den Kindern alleine gemacht. Obwohl Christine Kümmel ihnen bei Problemen hilft, arbeiten die Kinder selbstständig. Deshalb muss man sehr geduldig sein und konzentriert arbeiten.
Mit Filz, Garn, Knöpfen
Die Kinder haben selber Socken und andere Materialien wie Filz, Garn, Knöpfe oder Bänder mitgebracht, um ihre Tiere zu verzieren. Die Viertklässlerin Madeleine hat eine volle Tüte mit Stoffen dabei. Aus diesen zaubert sie die Ohren ihrer Sockenpuppe. Die Entscheidung liegt nun zwischen Schlapp- oder Stehohren, diese müssen sie aus Stoff ausschneiden und an den Kopf der Puppen nähen oder kleben. Madeleine findet, dass beides geht. Deshalb ist das linke Ohr ihres Hundes nun schlapp und das rechte aufrecht. „Dein Fantasiehund kann vieles haben, was ein normaler Hund nicht hat“, bestärkt Christine Kümmel sie in ihrer Entscheidung. Die Augen der Puppen sind aus Styroporbällchen und Wackelaugen. Die Näschen der Sockentiere sind bei allen dreien aus Knöpfen. Die Münder werden aus Pappe, Schaumstoff und Filz gemacht. Der Schaumstoff gibt den Mündern die schöne runde Form, in der es genug Platz für die Hände der Kinder gibt. Auch hierbei muss der Kleber trocknen.
Die Wartezeit verkürzen sich die drei, indem sie vespern oder mit der fertigen Sockenpuppe von Christine Kümmel spielen. „Beim Nähen ist es immer wieder wichtig, in die Sockenpuppe mit der Hand reinzuschlüpfen, um den Nähprozess abzuschätzen und zu schauen, wie weit hinten oder vorne beispielsweise die Ohren sein sollen“, erklärt die Puppenspielerin den Kindern. Wer fertig ist, kann schon mal seinen Arbeitsplatz aufräumen. Lotta hat aber noch zu tun: „Mein Hase kriegt bunte Barthaare“, sagt sie freudig in die Runde. Madeleine hat einen dunkelroten Hund mit braunen Schlapp- und Stehohren geschaffen. Die dritte Sockenpuppe ist ebenfalls ein Hund. Er ist hellbraun mit Schlappohren und hat auch schon einen Namen bekommen: „Wuff“.
Zum Abschluss des dreieinhalbstündigen Klappmaulsockenpuppenbau-Prozesses gibt Christine Kümmel Tipps, wie man richtig mit den Puppen umgeht. „Irgendwann werdet ihr einen passenden Namen und eine passende Stimme für euer Tier finden. Wenn ihr mit der Puppe spielt, solltet ihr euch gegenseitig am besten immer anschauen. So wirkt euer Puppentheater authentischer“, erklärt sie. Danach werden Erinnerungsbilder von den Sockenpuppen gemacht.
„Ich finde es toll, wenn Kinder mit Puppen spielen. Dabei wird ihre Kreativität angeregt. Das finde ich wunderbar“, sagt Kümmel abschließend.