Herrenberg: Hilfsangebote für Ukraine-Flüchtlinge laufen an. Aktuell 61 Menschen in der Stadt versorgt.
Im ehemaligen Gasthaus Rose sind ab Freitag Spendenannahmen möglich. GB-Foto (Archiv): Holom
Während von Tag zu Tag mehr Geflüchtete in Herrenberg und im ganzen Landkreis ankommen, ist die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ungebrochen hoch. „Das ist ein gutes und wichtiges Zeichen, denn nur mit der Solidarität und dem andauernden Mitmachen der Herrenberger Bevölkerung werden wir die Lage für die Menschen aus der Ukraine in ihrer existenziellen Not hier vor Ort gut gestalten können“, betont Oberbürgermeister Thomas Sprißler. Bei einem Info-Abend am vergangenen Freitag hat die Stadtverwaltung über die aktuelle Lage berichtet (der „Gäubote“ berichtete). Infos und ein Videomitschnitt sind unter www.herrenberg.de/ukraine zu finden.
Am drängendsten ist derzeit die Aufgabe, Geflüchteten ein Dach über dem Kopf zu bieten. Auf der städtischen Internetseite findet sich ein Formular, mit dem Vermieter und Gastgeber freien Wohnraum – von der Wohnung bis zum Gästezimmer – anbieten können. Je länger dieser zur Verfügung steht, desto besser ist das, da Angebote für mehrere Wochen oder gar Monate die Planungssicherheit erhöhen. Notunterkünfte in Hallen richtet derzeit der Landkreis Böblingen ein, die Stadtverwaltung hat die Aufgabe, die Geflüchteten dann vor Ort unterzubringen und zu versorgen.
Mit der Familienbildungsstätte hat die Stadtverwaltung kurzfristig einen Mutter-Kind-Treff für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Das Angebot startet am heutigen 23. März und wird immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr im Mehrzweckraum der Familienbildungsstätte Herrenberg, Erhardtstraße 27, angeboten. Es handelt sich um ein offenes Angebot für Mütter und Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Die Kursleiterin spricht fließend Russisch. Die Teilnahme ist ohne Anmeldung und natürlich kostenfrei möglich, der notwendige Corona-Test wird vor Ort bereitgestellt.
Eine feste Spielgruppe für circa zwei Stunden am Tag richtet die Stadtverwaltung in einem neuen und noch nicht belegten Raum für die Tagespflege in der Gültsteiner Straße 9/1 ein. Ab Montag, 4. April, sollen hier pädagogische Kräfte mit russischen oder ukrainischen Sprachkenntnissen unterstützt durch ehrenamtliche Hilfe die Begleitung übernehmen. In den Räumen steht eine Grundausstattung zur Verfügung, das Spielmaterial fehlt allerdings noch. Hierfür ruft die Stadtverwaltung zu Spenden auf. Die Liste der benötigten Gegenstände reicht von Mal- und Bastelutensilien über Bilderbücher bis zu Bauklötzen und anderem und ist auf der städtischen Internetseite unter www.herrenberg.de/ukraine veröffentlicht. Puppen, Kissen und andere Textilien besorgt die Stadtverwaltung aus hygienischen Gründen neu.
Aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie hat das Team für Beteiligung und Engagement (BE) das Prinzip „Herrenberg hilft“ auf die aktuelle Herausforderung übertragen. Integrationsbeauftragte Meliha Geiger und das Team BE koordinieren zusammen mit erfahrenen Engagierten wie dem Verein „Flüchtlinge und wir“, der kirchlich-diakonischen Flüchtlingsarbeit und dem Jugendhaus die ehrenamtliche Unterstützung der Geflüchteten. Die Informationen auf der städtischen Internetseite hierzu werden kontinuierlich ausgebaut. Wer helfen möchte, sollte sich im ersten Schritt bei Meliha Geiger melden. Kontakt: Telefon (07032) 924-388 oder unter m.geiger@herrenberg.de per E-Mail.
Spendenannahmein der Rose ab Freitag
Im ehemaligen Gasthaus Rose in der Bronngasse richtet die Stadtverwaltung eine Sammelstelle für Sachspenden ein. Gesucht werden Freiwillige, die sich hier an der Spendenannahme und -verteilung beteiligen. „Wir benötigen Engagierte, die auch im Trubel einen kühlen Kopf und Überblick bewahren und die möglichst in den kommenden Wochen am Ball bleiben“, betont Bozena Smierzchala vom Team BE.
Die Stadtverwaltung stattet eigene Unterkünfte und den von privat angebotenen Wohnraum mit einer Grundausstattung aus. Dafür werden aktuell Spenden gesucht: Vom Teller über Besteck und andere Küchenutensilien bis zu Töpfen und Pfannen wird alles benötigt, was zur Grundausstattung gehört. Die Liste mit den benötigten Sachspenden ist auf der städtischen Internetseite www.herrenberg.de/ukraine veröffentlicht. -gb-
Die Spendenannahme im ehemaligen Gasthaus Rose öffnet erstmals am Freitag, 25. März, von 14 bis 16 Uhr. Die weiteren Öffnungszeiten werden mithilfe von Ehrenamtlichen organisiert und ebenfalls im Internet angekündigt.