„Auch das Jahr 2020 wird uns stark fordern“

Ob Kommunalwahlen oder Sanierungsarbeiten: Das Jahr 2019 hielt für Gärtringen und Rohrau einiges bereit. Beim traditionellen Neujahrsempfang ließ Bürgermeister Thomas Riesch das vergangene Jahr deshalb noch einmal Revue passieren und gab einen Ausblick auf die Herausforderungen, die 2020 auf die Gemeinde zukommen werden.

Von Jenny Schwartz

Lesedauer: ca. 3min 02sec
Volle Halle beim Neujahrsempfang der Gemeinde Gärtringen GB-Foto: Schmidt

Volle Halle beim Neujahrsempfang der Gemeinde Gärtringen GB-Foto: Schmidt

Der Bürgerempfang in der Ludwig-Uhland-Halle gehört zum Jahresbeginn einfach dazu. Kein Wunder, dass zahlreiche Bürger sich eingefunden haben, um gemeinsam mit Gemeindeoberhaupt Thomas Riesch in die Vergangenheit und in die Zukunft zu blicken. „2019 war ein Jahr, geprägt von den Kommunalwahlen“, beginnt Bürgermeister Thomas Riesch, nach einer schwungvollen Eröffnung durch den Gärtringer Musikverein, seine Begrüßungsrede. Der Start in den Gremien sei „sehr gut“ verlaufen, was vor allem an der „hervorragenden Zusammenarbeit“ im Gemeinderat liege. „Ich bin stolz, dass die Wahlen ohne persönliche Anfeindungen oder Zwischenfälle ablaufen konnten“, lobt Riesch. Dadurch sei es dem Gemeinderat auch möglich gewesen, neue Aufgaben gleich anzupacken. Und davon standen einige auf dem Programm.

Besondere Schwierigkeiten habe es im Verwaltungsbereich mit der Umstellung im gesamten Kommunal- und Rechnungswesen gegeben, die den Haushaltsausgleich für die Kommunen nun zusätzlich erschwere. „Wir haben es trotzdem geschafft, einen ausgeglichenen Haushalt ohne eine Grundsteuererhöhung hinzubekommen“, ist Riesch stolz. „Allerdings wären wir durchaus dankbar, wenn es in dieser Umstellung ein paar Erleichterungen geben würde.“

Positiv hebt der Rathauschef dagegen die Umsetzungen hervor, die Gärtringen 2019 im baulichen Bereich erreichen konnte. So wurden beispielsweise die Straßensanierungen im Vogelsang und Finkenweg in Angriff genommen, sowie zahlreiche Sanierungsarbeiten an den Schulen und Kindergärten vorgenommen. Auch die Planungen für das Großprojekt Feuerwehrhaus-Neubau seien vorangekommen. Das Projekt werde allerdings mehr Kosten mit sich bringen, als gedacht. „Wir werden in diesem Zuge nämlich auch Teile des Altbaus sanieren und sind dann für die nächsten 20 Jahre bestens gerüstet.“

Auch im Bereich Gewerbegebiet rüstet Gärtringen in den kommenden Jahren ordentlich auf. Die Weichen dafür wurden im vergangenen Jahr mit den Satzungsbeschlüssen für die Gebiete Schelmenwiesen und Riedbrunnen II gelegt, für deren Bebauung die Gemeinde inzwischen kräftig bei großen Firmen wirbt. „Die Uhr tickt in dem Bereich, weil am Horizont dunkle Wolken in der Wirtschaft aufziehen“, weiß Thomas Riesch. „Gewerbeflächen sind Mangelware, deshalb müssen wir Gas geben, um die Unternehmen unterstützen zu können.“

Auch im Thema Wohnen möchten die Gemeinden Gärtringen und Rohrau in Zukunft vorankommen, und haben dafür 2019 die Pläne für die Bebauungsgebiete Hofäcker Nord und Süd neu aufgestellt. „Das ist sehr wichtig, damit junge Familien hier Bauplätze bekommen können“, erklärt Riesch. Schließlich habe es 2019 in Gärtringen eine besonders schöne Entwicklung gegeben: „Immer mehr Familien entscheiden sich dafür, Kinder zu bekommen.“ Und diese Kinder brauchten Platz, nicht nur im Bereich Wohnen, sondern auch in der Betreuung. Aus diesem Grund sollten bis Herbst 2020 auch ein Waldkindergarten und eine „Tapirgruppe“ realisiert werden. „Tapir bezieht sich aber nicht auf das Tier“, schmunzelt Thomas Riesch, „sondern steht für ’Tagespflege in anderen geeigneten Räumen’.“ Diese Gruppen sollen von Tagesmüttern oder -vätern geleitet werden, wobei die Gemeinde momentan noch auf der Suche nach geeigneten Räumen sei. „Bis 2021 müssen wir außerdem ein neues Kinderhaus fertigstellen, um dem Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze gerecht zu werden.“ 2020 soll auch die Flüchtlingsunterkunft für 30 Personen im Kayertäle Ost realisiert werden. „Wir setzen hier auf eine Modulare Holzbauweise und wollen die Apartments mit einer Kochzeile und einer Sanitärzelle ausstatten, damit die Leute unter menschenwürdigen Bedingungen dort leben können.“ Zudem sollen die Planungen für den Abriss und Neubau der Uhland-Halle starten. Hier hofft Riesch auf finanzielle Unterstützung. „Wir haben im Oktober einen Antrag auf Fördermittel gestellt“, meint Riesch, „und hoffen auf einen positiven Bescheid im April.“

Weitere konkrete Investitionen werde es 2020 des Weiteren im Sanierungsbereich geben. So sollen zum Beispiel die Kanäle in den kommenden Jahren auf Vordermann gebracht werden und auch am Gärtringer Freibad starten nach der diesjährigen Saison die ersten Sanierungsarbeiten. „Man sieht, auch das Jahr 2020 wird uns stark fordern“, schließt Thomas Riesch seinen Bericht, bevor es im Programm mit den Musikvorträgen der Sternsinger und dem Chor Stimmbande weitergeht. „Deshalb bin ich froh und dankbar über jede Unterstützung und alle Ehrenamtlichen, die Großartiges leisten.“

Zum Artikel

Erstellt:
7. Januar 2020

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.