Bei 200 Besuchern fällt die Schranke

Die Verantwortlichen der SG H2Ku Herrenberg bereiten den Saisonstart in der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen Anfang September und der Oberliga der Männer Anfang Oktober vor. Ein Testlauf ist das Vorbereitungsspiel der H2Ku-Frauen gegen den Erstligisten Frisch Auf Göppingen am morgigen Freitag (19.30 Uhr). Es sind maximal 200 Zuschauer zugelassen. Eine Grenze, mit der man bei der SG zurzeit auch für den Saisonstart rechnet.

Von Robert Stadthagen

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Mit vollen Rängen ist in der Markweghalle in naher Zukunft nicht zu rechnen GB-Foto (Archiv): TBaur/Eibner

Mit vollen Rängen ist in der Markweghalle in naher Zukunft nicht zu rechnen GB-Foto (Archiv): TBaur/Eibner

„Wir wollen den Freitag als Test nutzen“, sagt Katja Rhotert, die Geschäftsführerin der H2Ku Herrenberg Handball GmbH. In Abstimmung mit der Stadt Herrenberg haben die Verantwortlichen der SG H2Ku ein Hygienekonzept erstellt, an dessen Details weiter gefeilt wird. Klar ist, dass man sich für das Spiel der Frauen am morgigen Freitag gegen den Erstligisten Frisch Auf Göppingen vorab über das Internet registrieren muss. Die entsprechende Seite ist unter der Adresse www.
sgh2ku.com/registrierung/ zu erreichen. Mit mobilen Geräten ist die Seite über den QR-Code in diesem Text aufrufbar.

Die Registrierung ist gleichzeitig die Anfrage für ein Ticket, das dann an der Kasse am Halleneingang bezahlt wird. „Wir bitten registrierte Gruppen, dann auch gemeinsam zu kommen“, sagt Rhotert. Einen Kartenverkauf ohne vorherige Registrierung wird es nicht geben. Für das aktuelle Spiel wird der Eingang der Ticket-Wünsche manuell bearbeitet und die einzelnen Besucher oder Gruppen entsprechend der zurzeit gültigen Vorgaben in der Halle verteilt. Sind 200 Zuschauer erreicht, fällt die digitale Schranke.

„Wir haben die Tribüne eingeteilt. Jede zweite Reihe bleibt frei und zwischen den Zuschauern bleiben immer zwei Plätze unbelegt. Zudem wird es keine Stehplätze geben“, erklärt Katja Rhotert. Die Zuschauer werden die Halle nicht über den Eingang, sondern einen separaten Ausgang verlassen. Zurzeit arbeitet ein Team der SG daran, dass es zum Saisonstart ein Online-System geben wird, das die Verteilung der Zuschauer auf der Tribüne automatisch übernimmt und auch die Plätze neben einzelnen Personen oder Gruppen entsprechend der Vorgaben für den Verkauf sperrt. Auch an dem Thema Dauerkarten wird gearbeitet. Es ist auch eine Frage der Kosten für Vereine, solch ein System zu installieren. „Digital geht viel, es ist aber auch sehr aufwendig“, stellt Katja Rhotert fest.

Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung ist Stand heute lediglich auf
den Wegen innerhalb der Halle Pflicht. Am Platz selbst können die Besucher
die Maske abnehmen. Allerdings gibt es weitere Einschränkungen im Vergleich zum gewohnten Spielbetrieb in der Markweghalle. Es wird vorerst keine Bewirtung im üblichen Umfang geben. Die Mensa bleibt geschlossen, es werden lediglich
vor der Halle Getränke in Flaschen verkauft.

Bei der SG H2Ku Herrenberg geht man derzeit davon aus, dass mit diesen gravierenden Beschränkungen bei der Besucherzahl und der Bewirtung auch in die Saison gestartet werden muss. Die Frauen bestreiten ihr erstes Heimspiel nach dem Saisonstart in Freiburg am 5. September eine Woche später am 12. September (20 Uhr) gegen den TV Beyeröhde Wuppertal. Die Männer starten am 3. Oktober (20 Uhr) mit der Heimpartie gegen den HC Neuenbürg in die Saison.

Für die Spiele der beiden Zuschauermagneten der SG H2Ku bedeuten die Restriktionen aufgrund der Corona-Pandemie auch einen wirtschaftlichen Schaden, den der Verein verkraften muss. „Die Eintrittsgelder und die Bewirtung wiegen hier gleich schwer“, erklärt Katja Rhotert. Wie hoch die Ausfälle letztlich sein werden, vermag sie zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht einzuschätzen. Denn es ist völlig unklar, wie sich die Lage entwickeln wird. Mit schnellen Lockerungen ist mit Blick auf die wieder ansteigenden Infektionszahlen nicht zu rechnen. Und es steht auch noch nicht fest, wie das von der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) vorgegebene Hygiene-Konzept für den Spielbetrieb genau aussehen wird. Im Gespräch sind auch regelmäßige Corona-Tests. Wer die bezahlen soll? Die Frage stellt man sich mit Stirnrunzeln auch bei der SG H2Ku. Letztlich geht es für die Vereine nicht nur um das Gewährleisten eines für Spieler und Spielerinnen sowie Fans gesundheitlich sicheren Spielbetriebs, sondern auch um die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit. Um Fragen zu diesem Thema zu beantworten, bräuchte Katja Rhotert hellseherische Fähigkeiten. „Das ist schwer zu sagen zum jetzigen Zeitpunkt. Aber es wird eine Herausforderung.“

Bei 200 Besuchern fällt die Schranke

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Erstellt:
20. August 2020

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