Besondere Empathie zeigen
Herrenberg: Vier weitere pädagogische Fachkräfte aus Spaniensind eingetroffen und unterstützen in den Kitas die Erzieherinnen.
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Carla Palacio (links) und Jasmina Morilla aus Spanien arbeiten als Erzieherinnen in der Kindertageseinrichtung Schickhardtstraße in Herrenberg. GB-Foto: gb
Vier weitere pädagogische Fachkräfte aus Spanien im Alter zwischen 21 und 27 sind seit Anfang Oktober in verschiedenen Herrenberger Kindertageseinrichtungen im Einsatz. „Wir freuen uns sehr über diese Verstärkung“, berichtet Kathrin Maier, Leiterin der Abteilung Frühe Bildung bei der Stadt Herrenberg. Maier koordiniert das Projekt zwischen der Stadt Herrenberg, dem Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft und der Bundesagentur für Arbeit.
Zwei Frauen und zwei Männer sind am Start: Carla Palacio Rubio hat ihren Platz in der Kita Schickhardtstraße, Natalia Llor Batet in der Kita Mahdenstraße. Miguel Hernandez Ferrer arbeitet in der Einrichtung in Kayh, Javier Millan Gomez in der Kita Längenholz. In ihren Einrichtungen absolvieren die vier in den kommenden Monaten einen sogenannten Anpassungslehrgang, um nach maximal zwölf Monaten als staatlich anerkannte Erzieher arbeiten zu können. Parallel dazu besuchen die jungen Spanier einen berufsbegleitenden und berufsbezogenen Online-Sprachkurs mit dem Niveau B2.
Inzwischen zehn spanische Erzieher insgesamt im Einsatz
Im September hospitierten die vier jungen Menschen aus Spanien eine Woche in den jeweiligen Einrichtungen und haben dabei ihren neuen Arbeitsplatz, ihren neuen Kollegen und natürlich die Kinder kennenlernen können. Die jungen Fachkräfte haben in ihrem Heimatland bereits eine pädagogische Ausbildung absolviert und bringen erste Berufserfahrung mit. Außerdem haben sie in Spanien bereits Deutschkurse absolviert. Aus den Großstädten Barcelona und Valencia kommend, haben die vier Berufsanfänger jeweils zu zweit eine Wohnung in der Herrenberger Innenstadt gefunden. „Es ist ihnen wichtig, dort zu leben, wo es Veranstaltungen und Einkaufsmöglichkeiten gibt“, erzählt Maier.
Schon vor zwei Jahren hatten zwei spanische Fachkräfte in Herrenberg angefangen, das Jahr darauf waren es vier. „Alle sechs wurden nach dem Anpassungslehrgang von uns übernommen und arbeiten in einer unserer 30 Kindertageseinrichtungen“, berichtet Maier. Auch die vier Neuankömmlinge haben gute Chancen auf einen festen Arbeitsplatz in Herrenberg. „Die spanischen Fachkräfte haben eine besondere Empathie gegenüber den Kindern und sind sehr einfühlsam“, freut sich Annett Wiesner, Leiterin der Kita Schickhardtstraße, über die internationale Verstärkung aus Iberien.
Insgesamt arbeiten derzeit rund 390 Personen in den 30 Herrenberger Kindertageseinrichtungen. Aktuell sind bei der Stadt Herrenberg knapp 18 Vollzeitstellen im Bereich der Kindertagesbetreuung unbesetzt, das Gewinnen von pädagogischem Fachpersonal bleibt wie in vielen anderen Kommunen eine große Herausforderung. „Wir arbeiten tagtäglich an der Besetzung dieser Stellen“, berichtet Maier. Hintergrund des Rekrutierungsprojekts mit Spanien ist der bundesweite Fachkräftemangel in den Kindertageseinrichtungen. -gb-