Corona-Pandemie: Kritischer Wert für Warnstufe ist bald erreicht

Kreis Böblingen: Angesichts drohender Verschärfung der Coronalage appelliert der Landrat zur Impfung

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Der Landrat appelliert, sich impfen zu lassenGB-Foto (Archiv): Holom

Der Landrat appelliert, sich impfen zu lassen GB-Foto (Archiv): Holom

Besorgniserregend: So stufte der Böblinger Landrat Roland Bernhard am gestrigen Mittwochabend die aktuelle Lage der Corona-Pandemie ein. Im Landratsamt teilt man in diesem Zusammenhang die Befürchtung des baden-württembergischen Gesundheitsministers Manne Lucha, wonach im Land alsbald schon, vielleicht am morgigen Freitag, die zweite von insgesamt drei Stufen, die die aktuelle Corona Verordnung ausweist. ausgerufen werden muss – noch befindet man sich in der Basisstufe.

Maßgeblich für die Warnstufe sind die Zahlen des Landesgesundheitsamts. Bei Erreichen einer bestimmten Hospitalisierungsinzidenz (wie viele Menschen pro 100 000 Einwohner mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden) oder einer bestimmten Anzahl belegter Betten auf den Intensivstationen des Landes, trott die jeweils nächste Stufe in Kraft. Die Warnstufe kommt, wenn die Hospitalisierungsinzidenz an fünf Werktagen in Folge den Wert von 8,0 erreicht oder überschreitet, oder wenn die Auslastung der Intensivbetten in Baden-Württemberg an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen den Wert von 250 erreicht oder überschreitet.

„Die Zahlen steigen tatsächlich besorgniserregend“, konstatiert der Böblinger Landrat Roland Bernhard in einer Pressemitteilung. „Wir sehen auch in den Kliniken des Klinikverbunds Südwest in der vergangenen Woche eine Steigerung von 22 auf 32 Corona-Fälle stationär, davon derzeit vier intensiv.“ Die Sieben-Tages-Inzidenz für den Landkreis Böblingen (neu Infizierte der letzten sieben Tage je 100 000 Einwohner) betrug im gestern Abend veröffentlichen Lagebericht des Landes Baden-Württemberg 119,6, eine Woche zuvor noch 89,8. Maßgeblich für Verschärfungen aus der Corona-Verordnung sind aber landesweit geltende Zahlen. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt aktuell bei 3,9 (vor einer Woche bei 3,1); die Zahl der belegten Intensivbetten liegt laut Lagebericht vom 26.10.2021 bei 234, eine Woche zuvor bei 207. Springt letztere Zahl über 250, was bald sein kann, dann droht schnell die Warnstufe.

Einschränkungen für nicht geimpfte Personen

Wird die Warnstufe tatsächlich ausgerufen, bedeutet das insbesondere für nicht geimpfte oder nicht genesene Personen, dass sie in vielen Bereichen einen PCR-Test benötigen, wo bisher ein einfacher Antigentest ausreichend war. Zudem gelten wieder Kontaktbeschränkungen.

„Ich appelliere an alle, die noch nicht geimpft sind, und auch an die Personengruppe, für die eine Auffrischungsimpfung empfohlen wird, nutzen Sie das Angebot bei uns im Landkreis“, so Roland Bernhard. Neben der Ärzteschaft gibt esin den fünf Schnelltestzentren in Böblingen, Herrenberg, Holzgerlingen, Leonberg und Sindelfingen die Möglichkeit, ohne Termin zum Impfen zu kommen. Zudem gibt es nach wie vor zahlreiche mobile Aktionen wie den Impfbus. Der Lagebericht des Landes schlüsselt auch auf nach Impfdurchbrüchen und Erkrankten ohne Impfschutz. „Es gibt Impfdurchbrüche, das sehen wir daran. Aber wir sehen auch, dass die Zahlen bei den Menschen ohne Impfschutz um ein Vielfaches höher sind“, so der Landrat.gb-

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Erstellt:
27. Oktober 2021

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