DRK-Kreisverband bezahlt Corona-Prämie selbst

Der DRK-Kreisverband und die DRK-Rettungsdienst gGmbH, eine hundertprozentige Tochter des DRK-Kreisverbandes Böblingen, gewähren Mitarbeitern des Rettungsdienstes und Krankentransportes ebenfalls eine Corona-Prämie. Sie soll mit dem Dezember-Gehalt ausbezahlt werden, heißt es.

Lesedauer: ca. 2min 02sec
Angehörige des DRK-Rettungsdienstes im Kreis Böblingen machen ein Einsatz-Fahrzeug „Corona-fit“ GB-Foto: gb

Angehörige des DRK-Rettungsdienstes im Kreis Böblingen machen ein Einsatz-Fahrzeug „Corona-fit“ GB-Foto: gb

„Der DRK-Kreisverband Böblingen belässt es nicht nur bei Worten, sondern lässt den Worten auch die entsprechenden Taten folgen“, unterstreicht Michael Steindorfner, Präsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen, in einer Pressemitteilung. Er begrüßte wie DRK-Kreisgeschäftsführer Alexander Huth, dass den Mitarbeitern des DRK-Rettungsdienstes und des Krankentransportes diese Sonderprämie aus Eigenmitteln gewährt werde.

Der Kreisverband sei schon bei der Bezahlung seiner hauptamtlichen Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst vor Jahren bewusst einen eigenen Weg gegangen, um den Mitarbeitern bei der Lohn- und Gehaltsgestaltung gerecht zu werden. „Im DRK-Landesverband Baden-Württemberg handhabt dies außer unserem Kreisverband nur noch ein Kreisverband des Roten Kreuzes so,“ erklären Steindorfner und Huth unisono.

Gesundheitsminister konnte Prämienbitte nicht nachkommen

Beide verweisen darauf, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes mitgeteilt habe, dass er das Engagement des Rettungsdienstes in der Corona-Pandemie sehr schätze, ihrer Bitte um Gewährung der Prämie an die Mitarbeitenden jedoch nicht nachkomme könne, da sich unter anderem das Einsatzaufkommen im Rettungsdienst in Pandemiezeiten eher verringert habe.

„Die Rettungsdienstmitarbeiter sind bei ihren Einsätzen eine große Gefahr eingegangen, sich mit dem Covid-19-Virus selbst anzustecken“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeld. „Sie haben gleichwohl in bewundernswerter Weise die Notfallrettung sichergestellt. Es gehe nicht an, solch herausragendes Engagement in Reden immer wieder herauszustellen und dann nicht Taten folgen zu lassen, wenn diese angezeigt sind.“ Deshalb war für Präsident Michael Steindorfner klar, „wenn Bund und Land nicht bereit sind, Prämien für den Rettungsdienst und Krankentransport zu zahlen, dann müssen wir als Rotes Kreuz eben auch mal selber in die Tasche greifen und Eigenmittel für die Ausschüttung einer Corona-Prämie für die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes und des Krankentransportes bereitstellen.“

Dieser Auffassung schlossen sich die zuständigen Gremien des DRK-Kreisverbandes Böblingen an. Nach den Worten von Alexander Huth werde die Corona-Prämie für die im Rettungsdienst und Krankentransport tätigen Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes Böblingen in Höhe von insgesamt rund 100 000 Euro (einschließlich Arbeitgeberanteil) mit dem Dezember-Gehalt ausbezahlt. „Diese Prämie ist mehr als gerechtfertigt“, finden die beiden DRK-Verantwortlichen. -gb-

Zum Artikel

Erstellt:
9. Dezember 2020

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.