Sanierung des Verwaltungszentrums

Das Jettinger Rathaus macht sich für die Zukunft fit

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In neuem Glanz präsentiert sich das Jettinger Rathaus nach einer umfassenden Sanierung und Erweiterung der Büroflächen. GB-Foto: Uwe Priestersbach

In neuem Glanz präsentiert sich das Jettinger Rathaus nach einer umfassenden Sanierung und Erweiterung der Büroflächen. GB-Foto: Uwe Priestersbach

Die Sanierung und Erweiterung des Jettinger Rathauses ist auf die Zielgerade eingebogen: Während der Innenausbau abgeschlossen ist, befinden sich die Arbeiten zur Außensanierung aktuell im Endspurt. „Es war wichtig, die Optik des Rathauses nach 40 Jahren zeitgemäß aufzufrischen“, freut sich Bürgermeister Hans Michael Burkhardt über ein gutes und modernes Verwaltungsgebäude.

Auslöser für das Millionenprojekt waren vor allem die schadhaften Metallfenster aus den
80er Jahren sowie eine mangelhafte Wärmedämmung der Rathausfassade. „Ich bin echt froh, dass wir das gemacht haben“, weist der Bürgermeister auf die bereits im vergangenen Winter erreichte deutliche Senkung der Energiekosten hin. „Das bringt richtig was und wir sparen jährlich 40 Prozent der Heizkosten“, betont Burkhardt.

Um rund 200 Quadratmeter wurde daneben die Bürofläche im Erdgeschoss des Jettinger Rathauses unter dem bislang auskragenden Sitzungssaal im Obergeschoss erweitert. Damit ist es gelungen, die am stärksten frequentierten Bereiche des Rathauses im Erdgeschoss zu bündeln, was für den Bürger kurze Wege und mehr Transparenz bedeutet. Das gilt besonders für die Sozialbetreuung von Geflüchteten, die bislang im Obergeschoss untergebracht war – und die nun unmittelbar im Eingangsbereich des Rathauses angesiedelt wurde. Aber auch die Büros für das Standesamt, den stark gewachsenen Bereich der Kindergärten- und Schulbetreuungsanmeldungen sowie für Rentenangelegenheiten sind nun im Erdgeschoss angesiedelt.

Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Architekt Michael Schrottwieser mit den Handwerkern und den Rathausmitarbeitern ist es zudem gelungen, die energetischen Sanierungen, die Umbauarbeiten und Erweiterungen im laufenden Betrieb zu realisieren. Damit wurde eine teure Ausgliederung des Personals in eine Bürocontaineranlage vermieden. Wie Michael Schrottwieser deutlich macht, waren die Sanierungsarbeiten im laufenden Rathausbetrieb eine ziemliche Herausforderung. Die lärmintensiven Abbrucharbeiten wurden dank der Einsatzbereitschaft der beteiligten Firmen allerdings vorwiegend an Samstagen und Brückentagen ausgeführt, an denen das Rathaus geschlossen war. Trotzdem war beispielsweise der Tausch der Fenster oder die Verlegung der Fußbodenheizung mit Estricheinbau und Fliesenbelag für alle Beteiligten immer wieder herausfordernd.

Erschlossen wird das Rathaus künftig durch den in Richtung Bücherei verlegten Hauptzugang. Beheizt werden die neuen Räumlichkeiten mit einer Fußbodenheizung, die an das bestehende Heizsystem mit dem zentralen Blockheizkraftwerk angeschlossen ist. Das Gemeindezentrum wird außerdem mit einer Fassadenbeleuchtung umrahmt – die auf dem neuen Partnerschaftsplatz auf jeden Fall für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre sorgen wird. Erfüllt wurden im Rahmen der Sanierung ebenfalls die aktuellen Brandschutzauflagen für das gesamte Gebäude. So wird im Bereich des Sitzungssaals im Obergeschoss von außen noch eine Fluchttreppe als zweiter Rettungsweg angebracht.

Trotz der allgemein unruhigen politischen Situation seit Anfang 2022 gab es während der Bauausführung keine spürbaren Materialengpässe oder Lieferschwierigkeiten. Von Vorteil war dabei der Umstand, dass praktisch alle Gewerke an örtliche oder ortsnahe Firmen vergeben werden konnten. In bewährter Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schrottwieser und den Handwerksfirmen konnten somit alle Bestellungen frühzeitig getätigt werden, so dass der Fertigstellungszeitpunkt nie gefährdet war.

Insgesamt stellt der Architekt in seinem Resümee fest, dass trotz der widrigen konjunkturellen und politischen Bedingungen der letzten Monate mit den insgesamt 17 beteiligten Firmen eine wirtschaftliche, funktionale und zugleich gestalterisch ansprechende Lösung umgesetzt wurde.

Fleißig gearbeitet wird derzeit noch auf dem Jettinger Partnerschaftsplatz vor dem Rathaus. Die Umgestaltung soll aber auf jeden Fall bis zum 1. Advent abgeschlossen sein – und an diesem Tag wird der Weihnachtsmarkt der örtlichen Vereine und Institutionen erstmals auf die Abendstunden ausgedehnt. „Damit die Girlandenbeleuchtung richtig zur Wirkung kommt“, wie es der Bürgermeister formuliert.

Die voraussichtlichen Gesamtkosten der Rathaussanierung und Erweiterung der Büroflächen beziffert der Architekt mit rund 2,1 Millionen Euro. Damit befinde man sich unter Berücksichtigung der weiterhin anhaltenden relativ hohen jährlichen Preissteigerungen im Rahmen der ursprünglichen Kostenschätzung. Mit weiteren zwei Millionen Euro dürfte die Neugestaltung des Partnerschaftsplatzes zu Buche schlagen, der künftig barrierefrei sein wird.

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Das Jettinger Rathaus
macht sich für die Zukunft fit

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Für beide Maßnahmen zusammen fließen aber nach Auskunft des Bürgermeisters zwei Millionen Euro an Zuschüssen aus den verschiedenen Fördertöpfen des Landes nach Jettingen. Dies vor allem deshalb, weil das Rathaus sich im Sanierungsgebiet befindet – und für die Platzgestaltung sogar eine 60-prozentige Förderung aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ bewilligt wurde.

Bei der Fassadengestaltung setzt man auf ein Wärmedämmverbundsystem mit partieller Klinkerverkleidung. GB-Foto: Priestersbach

Bei der Fassadengestaltung setzt man auf ein Wärmedämmverbundsystem mit partieller Klinkerverkleidung. GB-Foto: Priestersbach

Die Wände im Rathaus vermitteln Transparenz. GB-Foto: Schrottwieser

Die Wände im Rathaus vermitteln Transparenz. GB-Foto: Schrottwieser

Deutlich erweitert wurde das Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses. GB-Foto: Schrottwieser

Deutlich erweitert wurde das Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses. GB-Foto: Schrottwieser

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Erstellt:
22. Juli 2023

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