„Das Konzept hat mich einfach überzeugt“
Beim TSV Kuppingen und den dortigen Tischtennis-Männern spielt der internationale Aspekt seit etlichen Jahren eine nicht unwesentliche Rolle. Der multi-kulturelle Ansatz hat sowohl beim Regionalliga- wie auch beim Verbandsklasse-Team durchaus Bedeutung.
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TSV-Neuzugang Amir Hossein Hodaei ist vom TSV Kuppingen begeistert: „Mister Werner hat vieles für mich in die Wege geleitet“ GB-Foto: Holom
Diese globale Offenheit spiegelt sich auch im iranischen Neuzugang Amir Hossein Hodaei wieder: Der 21-Jährige bestritt am vergangenen Wochenende seine ersten beiden Punktspiele im Dress des TSV Kuppingen (wir berichteten). Auch wenn am spielstarken vorderen Paarkreuz in der vierthöchsten Liga Deutschlands noch der Einzelerfolg ausblieb, so zeigte man sich beim Gäuverein doch zufrieden mit den ersten Auftritten des gebürtigen Teheraners. „Was Amir im Training zeigt, ist zuweilen allererste Sahne“, sagt TSV-Manager Werner Schäffer, der sich allerdings bewusst darüber ist, dass der Neuzugang noch Zeit braucht, um sich im für ihn neuen Land und neuen Umfeld zu akklimatisieren. „Wir geben ihm diese Zeit natürlich“, sagt Schäffer, der sich freute, dass Amir Hossein Hodaei im Heimspiel gegen Kornwestheim zusammen mit Nemanja Ignjatov ein wichtiges Doppel gewann.
Auf internationaler Ebene hat der Kuppinger Neuzugang, der sich im zarten Alter von zehn Jahren dem Vereinssport verschrieb („Ich bin über meinen Vater zum Tischtennis gekommen“), bereits einen Namen gemacht. Bei den Nigeria Open schaffte er in der U-21-Konkurrenz ebenso den Sprung aufs Treppchen (Platz zwei) wie bei den Nordkorea Open, wo er Dritter wurde.
Platz fünf in der ITTF-Weltrangliste der unter 21-Jährigen kann sich wahrlich sehen lassen. Über Afshin Badiee, einen hochrangigen Funktionär im asiatischen Tischtennisverband und zugleich Vertrauensperson von Hodaei, kam zuletzt der Kontakt mit Tischtennis-Deutschland zustande. „Ich dachte mir, ein Wechsel in ein anderes Land bringt mich bestimmt weiter“, sagt der 21-Jährige, der nebenbei noch gerne Fußball spielt, „in Deutschland sind die Trainingsmöglichkeiten hervorragend und die oberen Spielklassen sehr herausfordernd.“
Offenbar gefiel ihm das dargelegte Gesamtpaket, bestehend aus hochwertigem Training am Karlsruhe Institute of Tabletennis (KITT) im badischen Grünwettersbach und dem Liga-Spiel in der ersten Mannschaft des TSV Kuppingen. „Ich hatte ursprünglich Kontakt zu drei Vereinen, aber nach gemeinsamer Besprechung mit meinem iranischen Vertrauten und den Kuppingern habe ich mich für den TSV und das Regionalligateam entschieden. Das Konzept hat mich einfach überzeugt“, nennt Amir Hossein Hodaei seine Beweggründe. Nicht ganz ohne Ehrfurcht spricht der Iraner dabei von „Mister Werner“, wenn er Kuppingens Manager Werner Schäffer meint. „Mister Werner hat vieles für mich in die Wege geleitet und er bietet mir immer seine Hilfe an, wenn ich Fragen oder Probleme habe“, sagt der Neuzugang, der die Gunst der Stunde nutzen und sich in den nächsten Monaten weiter verbessern möchte. Zweimal täglich trainiert er in Grünwettersbach, wo er schon frühzeitig mit seinen Teamkollegen Michael Engelhardt und Matija Jovicic in Kontakt kam. Bis Mitte Dezember wird Amir Hossein Hodaei in Deutschland bleiben, danach will er versuchen, ein Visum für eine Fortsetzung des Aufenthalts zu bekommen.
„Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben und versuchen, mit den Kuppingern eine erfolgreiche Saison zu absolvieren“, sagt der Iraner, der die anderen Teamkollegen erst bei seinem Punktspieldebüt kennenlernte. „Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl hier. Die Gegner in der Liga sind sehr stark und durchaus vergleichbar mit den Topspielern in meiner U-21-Altersklasse. Ich hoffe, dass ich nächste Woche noch besser spielen werde, um meinen Beitrag zu einem guten Ergebnis leisten zu können“, nimmt sich Amir Hossein Hodaei vor. Gelegenheit dazu bietet sich dann gleich zweimal – am Samstag in Mainz und am Sonntag gegen den TTC Singen.