Der neutrale Blick von außen wird gestärkt

Mehr Kindergartengruppen, mehr Erziehungskräfte – und bald auch ein größerer Stellenanteil für die Kindergartenfachberatung im Kirchenbezirk Herrenberg: Die Stelle der Kindergartenfachberaterin wird zum neuen Jahr von 80 auf 100 Prozent erhöht.

Von Konrad Buck

Lesedauer: ca. 2min 19sec
Den Vertrag unterzeichneten (im Uhrzeigersinn von links) Matthias Bock, Bernd Dürr, Johannes Buchter, Daniel Gött, Eberhard Feucht, Hans Michael Burkhardt, Marcel Hagenlocher, Matthias Schöck und Ingolf Welte GB-Foto: Bäuerle

Den Vertrag unterzeichneten (im Uhrzeigersinn von links) Matthias Bock, Bernd Dürr, Johannes Buchter, Daniel Gött, Eberhard Feucht, Hans Michael Burkhardt, Marcel Hagenlocher, Matthias Schöck und Ingolf Welte GB-Foto: Bäuerle

Der Kirchenbezirk Herrenberg und die beteiligten Gemeinden reagieren damit auf die Zuwächse sowohl bei den zu betreuenden Jungen und Mädchen (derzeit 116 Gruppen) auch als auch bei den Fachkräften (500), die in den 41 Kitas arbeiten. Die Bürgermeister der beteiligten Kommunen kamen gestern Nachmittag im Herrenberger Dekanat zusammen, um den neuen Vertrag zu unterzeichnen. Ihre Signatur leisteten die Bürgermeister Johannes Buchter (Gäufelden), Bernd Dürr (Bondorf), Daniel Gött (Deckenpfronn), Marcel Hagenlocher (Mötzingen), Matthias Schöck (Hildrizhausen) und Ingolf Welte (Nufringen) sowie der stellvertretende Gärtringer Bürgermeister Matthias Bock. „So viele Bürgermeister hatten wir hier noch nie im Dekanat“, schmunzelte der Herrenberger Dekan Eberhard Feucht über den prominenten Besuch in dem altehrwürdigen Gemäuer.

Interkommunale Zusammenarbeit und Kooperation mit Kirchenbezirk

Die genannten Kommunen und der evangelische Kirchenbezirk Herrenberg betreiben gemeinsam die Fachberatungsstelle, deren Leistungen auch die verbliebenen drei kirchlichen Kindergärten im Kirchenbezirk in Entringen, Oberjettingen und Unterjettingen in Anspruch nehmen. Die Stadt Herrenberg gehört diesem Kooperationsbündnis nicht an, weil sie eine eigene Fachberatungsstelle unterhält; in der Gemeinde Ammerbuch, die teilweise ebenfalls zum evangelischen Kirchenbezirk Herrenberg zählt, ist nur der evangelische Kindergarten Entringen am Fachberatungsvertrag beteiligt. Die Kindergartenfachberatung unterstützt die Fachkräfte in den Kitas bei pädagogischen Themen und Fragen. Außerdem organisiert die Kindergartenfachberaterin auch Fortbildungen und einmal jährlich einen großen Fachtag in Bondorf.

Dieses Konstrukt ist im Umkreis einzigartig. „Die Besonderheit besteht nicht nur in der interkommunalen Zusammenarbeit, sondern auch in der Kooperation mit dem Kirchenbezirk“, erklärt Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Er begrüßt es, dass die Fachberatung „eine neutrale Position von außen“ ermöglicht. Auch Dekan Eberhard Feucht hält es für sinnvoll, dass „Kirche und Kommunen eine neutrale Stelle geschaffen haben mit fachlicher Kompetenz und als Ansprechpartner im Konfliktfall“.

Die jetzige Kindergartenfachberaterin Eva-Maria Hiller-Thoß ist seit dem Jahr 2002 im Amt und wechselt im November in die Freistellungsphase der Altersteilzeit; verabschiedet wird sie am 19. September in Bondorf. Eva-Maria Hiller-Thoß hat derzeit einen Stellenumfang von 80 Prozent inne, der zum 1. Januar 2020 auf 100 Prozent angehoben wird. Die Nachfolgerin steht bereits fest; veröffentlicht wird der Name aber erst, wenn der Arbeitsvertrag unterzeichnet ist. Angestellt ist die Kindergartenfachberaterin beim Kirchenbezirk. Finanziert wird die Stelle zu 70 Prozent von den jeweiligen Kommunen und zu 30 Prozent vom Kirchenbezirk.

Vor Jahrzehnten hatten viele Kindergärten noch überwiegend kirchliche Träger, mittlerweile stehen die meisten Einrichtungen unter staatlicher Ägide. „Ein kirchlicher Kindergarten beansprucht schon einen Teil der Arbeitszeit, ist aber auch eine tolle Möglichkeit, mit jungen Familien in Kontakt zu kommen“, sagt Eberhard Feucht.

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Erstellt:
9. Juli 2019

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