Die Abstandsregeln wären kaum einzuhalten

„Schweren Herzens“ hat die Ammerbucher Verwaltung wegen der Corona-Pandemie beschlossen, das Freibad in Entringen in diesem Jahr erst gar nicht zu öffnen, teilte Bürgermeisterin Christel Halm gegenüber dem „Gäubote“ mit. Dafür würden Instandhaltungsarbeiten, die ursprünglich für den kommenden Herbst vorgesehen waren, vorgezogen um nächstes Jahr „wieder voll durchzustarten“.

Von Holger Weyhmüller

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Aus gleich mehreren Gründen hat sich die Ammerbucher Verwaltung dazu entschlossen, das Freibad in Entringen in diesem Jahr nicht zu öffnen  unter anderem wegen des Problems, coronabedingte Abstandsregeln überall einhalten zu könnenGB-Foto (Archiv): Holom

Aus gleich mehreren Gründen hat sich die Ammerbucher Verwaltung dazu entschlossen, das Freibad in Entringen in diesem Jahr nicht zu öffnen unter anderem wegen des Problems, coronabedingte Abstandsregeln überall einhalten zu können GB-Foto (Archiv): Holom

Wie könnten die durch Corona bedingten Abstandsregeln eingehalten werden auf dem Areal der Freizeitanlage? Und, noch viel problematischer: wie im dortigen Becken? Wie könnte man mit den üblicherweise rund 500 Dauerkartenbesitzern verfahren? Wie an heißen Tagen, wenn sich bis zu 1000 Badegäste im Entringer Freibad tummeln mit Einlassbeschränkungen etwa, die dann möglicherweise für Unmut an der Kasse sorgen? Selbst wenn man dafür Lösungen fände: Woher das zusätzlich notwendige Personal herbekommen?

Fragen über Fragen, die sich nicht nur die Ammerbucher Verwaltung in diesen Tagen stellen musste. Ehe sie in der vergangenen Woche entschied, Mitarbeiter, Ehrenamtliche und die Sprecher der im Gemeinderat vertretenen Gruppierungen zu befragen. Ergebnis: Das Freibad in Entringen bleibt dieses Jahr geschlossen (der „Gäubote“ berichtete).

Ohnehin: Vor Mitte Juni hätte die Anlage wegen der Restriktionen im Zusammenhang mit Corona und wegen bereits absehbarer Verzögerungen bei der Abnahme des Bades gar nicht für den Publikumsverkehr seine Tore öffnen können. Diese Abnahme hätte, wie Christel Halm gestern informierte, bestenfalls im Mai über die Bühne gehen können. „Es ist uns dabei durchaus bewusst“, sagte Halm zum Entschluss für die Schließung, „dass es uns dieses Jahr besonders hart trifft, weil Reisebeschränkungen gelten und die Menschen vor Ort Urlaub machen werden. Auch unsere Kinder und Jugendlichen wird es besonders hart treffen, weil ein zusätzliches Angebot wegfällt.“ Allerdings habe die Gesundheit der Bevölkerung oberste Priorität, betonte die Verwaltungschefin weiter.

Also werden kurzerhand Arbeiten an der Anlage, die eigentlich erst nach der Freibad-Saison im Herbst angestanden hätten und im Haushalt bereits eingepreist sind, vorgezogen. Christel Halm: „Wir werden diese Schließung nutzen, um unsere Anlage zu sanieren, viele kleine Neuerungen umsetzen und dann nächstes Jahr wieder voll durchzustarten.“ Im Kleinkindbereich beispielsweise würden das Planschbecken mit Bachlauf saniert und der Bodenbelag erneuert. Ebenfalls auf der Liste der Handwerker: die Duschen.

Etwaigen Zweifeln an der Haltung der Verwaltung gegenüber der Freizeit-Einrichtung, in der sich viele Ehrenamtliche engagieren, tritt die Bürgermeisterin angesichts der aktuellen Entwicklung von vorneherein klar entgegen: „Wir stehen da voll dahinter.“ Wie auch an der Gründung eines Fördervereins für das Freibad, der in naher Zukunft kommen solle.

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Erstellt:
21. April 2020

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