Die Winterrunde wird komplett annulliert

Aus sportlicher Sicht ist die Absage der Winterhallenrunde für das eine oder andere Clubteam bedauerlich. Der Titel des WTB-Meisters bleibt den Damen der TA VfL Sindelfingen nach ihrem bereits vor der Aussetzung Anfang März errungenen Gruppensieg in der Württembergstaffel rückwirkend nun versagt, die Damen des TSC Renningen werden trotz deutlicher Überlegenheit als Gruppensieger auch im kommenden Winter noch mal in dieser Spielklasse antreten müssen. Umgekehrt gibt es aber auch den Fall, dass auf Abstiegsplätzen stehende Teams – etwa die Herren der TA SV Böblingen (Oberligastaffel), des TC Herrenberg (Staffelliga) oder des TC Jettingen (Bezirksstaffel 1) – auf diese Weise nun doch noch zum nicht mehr erhofften Klassenverbleib gekommen sind.

„Wir haben die Spielrunden abgebrochen. Dies gilt für alle Mannschaften – ob bereits fertiggespielt oder noch nicht. Die Spielrunde wird nächstes Jahr mit denselben Mannschaften wiederholt wie dieses Jahr, also ohne Absteiger und Aufsteiger. Somit gibt es auch keinen württembergischen Meister“, sagt WTB-Verbandssportwart Rolf Schmid. Trotzdem könnte es sein, dass zur nächsten Winterhallenrunde der eine oder andere Überflieger doch noch in die nächsthöhere Spielklasse nachrückt. „Das wird von der Zahl der sich zur Winterhallenrunde 2020/21 anmeldenden Teams und den sich daraus ergebenden Gruppengrößen abhängen“, ergänzt der Bezirksvorsitzende Manfred Kiefer.

Bekanntgegeben hat der WTB auch, dass der Start der Sommerverbandsrunde ebenso wie der Hobbyrunde komplett auf den Juni verlegt wird. „Diese Entscheidung ermöglicht es den Vereinen, die Frühjahrsinstandsetzungen der Tennisplätze später durchzuführen, sofern die gesetzlichen Einschränkungen dies zulassen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Derzeit sind die Mitarbeiter der Geschäftsstelle damit befasst, die namentlichen Mannschaftsmeldungen zu überprüfen. Frühestens Ende April, so WTB-Sportbereichsleiter Tobias Beuttler, könnten sie veröffentlicht werden: „Es sind ja noch Nachmeldungen bis zum 15. April möglich.“ Da für die im Mai ausfallenden Spieltage nun neue Termine gefunden werden müssen, wird sich auch die Veröffentlichung der Spielpläne auf frühestens Ende April verschieben. „In den Regionalligen tun wir uns deutlich schwerer, Termine zu finden, da wir drei unterschiedliche Ferienreglungen im Saarland, in Hessen und Baden-Württemberg haben. Da würden auf jeden Fall immer Spiele in die Ferien fallen. Bislang konnten wir fünf Verbandssportwarte uns noch nicht einigen“, informiert Rolf Schmid.

Betroffen von den Einschränkungen sind auch die vom WTB und den Bezirken veranstalteten Turniere. Hierzu gehören insbesondere die WGV-Jugend-Bezirkscups, der WGV-Tennis-Cup Nord-/Südwürttemberg, der WTB-Talentcup sowie die Bezirksmeisterschaften der Aktiven und Senioren. Sie sind bis auf weiteres, jedoch mindestens bis zum 31. Mai 2020, abgesagt. Das Gleiche gilt für Veranstaltungen des Lehrwesens und für Seminare.

Auch die in der 14. Auflage angedachte Aktion „Deutschland spielt Tennis“, die offiziell am 25. April ihren Startschuss haben sollte, wird in vielen Vereinen erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden können. Der DTB hat den Zeitraum der jährlich von mehr als 2000 Vereinen durchgeführten Aktion bis Ende der Sommersaison (mindestens bis 30. September 2020) verlängert. Bei der Wahl des Aktionstages müssen die regionalen Vorgaben durch die politischen Verantwortungsträger und Gesundheitsämter beachtet werden.

Aufgrund der aktuellen Lage hat der Deutsche Tennis Bund die Saison der Ersten und Zweiten Bundesliga der Damen, deren Beginn am 3. Mai vorgesehen war, abgesagt. Eine Verschiebung wurde für nicht planbar angesehen.