„Die werden uns in der Abwehr alles abverlangen“

Handball-Zweitligist SG H2Ku Herrenberg tritt am heutigen Samstag (20 Uhr/ Gerhard-Graf-Halle) beim Aufsteiger HSG Freiburg an. Verzichten müssen die H2Ku-Frauen auf Szimonetta Toepelt-Gera, die sich eine Zerrung in der Wade zugezogen hat.

Von Robert Stadthagen

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Szimonetta Toepelt-Gera fällt bei der SG H2Ku Herrenberg für das Spiel in Freiburg aus GB-Foto: Baur/Eibner

Szimonetta Toepelt-Gera fällt bei der SG H2Ku Herrenberg für das Spiel in Freiburg aus GB-Foto: Baur/Eibner

Beim Gedanken an die 27:29-Niederlage im Heimspiel gegen die Füchse Berlin dürfte sich die eine oder andere Spielerin der SG H2Ku Herrenberg im Laufe dieser Woche noch einmal die Haare gerauft haben. Der vierte Sieg in Serie war eigentlich zum Greifen nah. Zur Pause hatte das Team von Trainer Mike Leibssle noch mit 16:12 geführt und es deutete eigentlich nichts darauf hin, dass sich die Kuties in der zweiten Halbzeit die Butter vom Brot nehmen lassen würden. Doch genauso kam es. „Ein paar Freie, Kreisübertritte, Gegenstoßpässe zu weit – wir haben zu viele Fehler gemacht“, stellt Leibssle nüchtern fest. „Berlin hat seinen Stiefel weitergespielt und war einen Tick effektiver als in der ersten Halbzeit.“ So einfach ist das. Der SG H2Ku Herrenberg fehlt die Beständigkeit. „Ich würde mir auch mal ein Spiel wünschen, in dem wir eine konstant souveräne Leistung zeigen“, sagt Leibssle. Auch bei Siegen ist es meistens eng – die Kuties geben ihren Fans in dieser Saison eine Drama-Garantie.

Verloren haben die Herrenbergerinnen aber bisher nur gegen Teams, die zum jetzigen Zeitpunkt vor ihnen in der Tabelle stehen. Neben der Niederlage gegen Berlin gingen die Partien gegen Tabellenführer Halle-Neustadt (28:31) und den Vierten Zwickau (31:32) verloren. In den knappen Ergebnissen sieht Leibssle auch etwas Positives. „Das zeigt mir, dass wir Potenzial ohne Ende haben“, so der Coach.

Gegen die Teams, die zurzeit hinter der SG H2Ku stehen, hat die Mannschaft mit Ausnahme des Unentschiedens gegen den VfL Waiblingen gewonnen. „Ich hoffe, dass wir das fortsetzen“, meint der H2Ku-Trainer mit Blick auf die heutige Partie in Freiburg. „Ich hoffe auf ein konsequentes Spiel von uns.“ Das wird es brauchen, um dem unangenehmen Gegner auswärts ein Bein zu stellen. Der Aufsteiger ist mit 8:8 Punkten mehr als respektabel in die Saison gestartet. Drei seiner vier Heimspiele haben die heutigen Gastgeberinnen gewonnen. Nur den HL Buchholz 08-Rosengarten musste man sich zu Hause beim 25:29 geschlagen geben. „Wie man an den Ergebnissen sieht, kann Freiburg in der zweiten Liga absolut mithalten. Sie sind zu Hause oft unberechenbar“, sagt Mike Leibssle.

Und die Freiburger setzen laut Leibssle immer wieder konsequent auf die siebte Feldspielerin. „Wir haben es in dieser Woche trainiert, das zu verteidigen“, erklärt der Coach. Dazu gehört neben der Abwehrarbeit auch, nach einem Ballgewinn schnell den Wurf auf das leere Tor zu suchen. „Die werden uns in der Abwehr alles abverlangen“, ist sich Leibssle sicher. Und auch im Angriff hat er seine Mannschaft auf eine Besonderheit beim Gegner eingestellt. „Sie spielen mit einer antizipativ agierenden 6:0-Abwehr.“ Immer wieder orientieren sich Abwehrspielerinnen weit nach vorne in die gegnerische Angriffsreihe. „Wir müssen den Raum nutzen, der sich daraus ergibt“, sagt Leibssle. Das allerdings clever. Denn Freiburg spekuliert nach Leibssles Beobachtungen darauf, dass ihr Abwehrverhalten das Anspiel an den Kreis provoziert. „Das wollen sie – und dann ist der Ball weg.“

Neben der mit einer Knieverletzung ausfallenden Carolin Tuc muss die SG H2Ku Herrenberg heute Abend in Freiburg auch auf Szimonetta Toepelt-Gera verzichten. Sie hat sich am vergangenen Samstag im Spiel gegen die Füchse Berlin eine Zerrung in der Wade zugezogen. „Würde sie weiterspielen, könnte sich das zu einem Muskelfaserriss entwickeln. Da gehen wir kein Risiko ein“, sagt Mike Leibssle. Nichtsdestotrotz geht er optimistisch in die Partie. „Ich sehe uns als Favoriten.“ Das ist eine klare Ansage an das Team.

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Erstellt:
16. November 2019

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