Ein Fleckchen mit „Good Vibrations“

Ein kleines grünes Paradies schufen in Herrenberg die Mitglieder des interkulturellen Gemeinschaftsgartens in den vergangenen fünf Jahren. Am Samstag feierten sie.

Von Nadine Dürr

Lesedauer: ca. 1min 52sec
Die von Christa Lenz gebackenen Apfelrosen aus Blätterteig finden Anklang GB-Foto: Bäuerle

Die von Christa Lenz gebackenen Apfelrosen aus Blätterteig finden Anklang GB-Foto: Bäuerle

Plötzlich stand sie da, gut sichtbar neben dem Gemüsebeet: eine Herzskulptur aus Holz. Anonym platzierte das Objekt ein wohlgesonnener Unbekannter im interkulturellen Gemeinschaftsgarten. Nicht nur die anfangs skeptischen Nachbarn, sondern viele Herrenberger erfreuen sich mittlerweile an dem blühenden Kleinod.

Aus Unkraut wird eine
blühende Landschaft

„Aus einem anfänglichen Bürgerprojekt ist über die Zeit eine naturnahe Oase entstanden, am Rande der Altstadt“, sagte am Samstag einer der Gärtner, Frank Tesch. Es sei beeindruckend, wie hier ehrenamtlich, aber ohne eigene Vereinsstrukturen aus einer mit Unkraut bewachsenen Fläche ein Nutz- und Naschgarten samt Blühbeeten, einem von der Bürgerstiftung gesponserten Brunnen und Sitzmöglichkeiten entstanden sei, meinte Finanzbürgermeister Stefan Metzing. Eine breite Palette an Aktionen – Weidenflecht- und Kunstworkshops mit Flüchtlingen, Kräuterführungen, Literaturspaziergänge und Märchenerzähler-Events bei der Lakuna – füllen den Garten mit Leben. „Es ist ein Ort mit ’Good Vibrations’“, sagt Christa Tesch. Auch die Begegnung zwischen den Generationen, pädagogische und ökologische Aspekte spielten von Beginn an eine Rolle. So sät man samenfestes Saatgut von alten Bohnensorten aus und macht mit dem Tomaten-Memory auf die Vielfalt der Tomatensorten aufmerksam. Besucher hatten die Möglichkeit, ein Bienenhotel zu bauen. Zudem kooperierte der Gemeinschaftsgarten – gefördert vom Projekte-Pool – mit Stadtteilkoordinatorin Ines Böttcher: Sie nutzte die Gelegenheit, um mit den Altstadtbewohnern ins Gespräch zu kommen.

Christa Tesch stellte die Gärtner-Gruppe vor, 16 Mitglieder unterschiedlichster Nationen – von Venezuela bis China –, die den Rasen mähen, Beete betreuen, fotografieren und dekorieren. 2014 legten die Gärtner zunächst das Blumen- und Nutzbeet an, im Herbst dann das Kräuterbeet. Hochbeete kamen 2015 hinzu. Für die Zukunft gibt es bereits Pläne: Ein Rasenmäher soll bald die Mäharbeiten erleichtern.

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Erstellt:
8. Juli 2019

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