Erleichterung beim SV Nufringen

Die Fußballfrauen des SV Nufringen haben gestern in einer Hitzeschlacht und nach Verlängerung den Klassenerhalt in der Regionenliga perfekt gemacht. 2:1 stand es nach 120 Minuten gegen den SC Tuttlingen, der sich bis zum Schluss gegen die Niederlage stemmte.

Von Uwe Priestersbach

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Große Erleichterung nach dem Spiel beim SV Nufringen GB-Foto: Priestersbach

Große Erleichterung nach dem Spiel beim SV Nufringen GB-Foto: Priestersbach

„Das war ein verdienter Sieg, aber wir hätten es in der regulären Spielzeit klarmachen müssen“, erklärte SVN-Trainerin Tanja Strohäker. Doch sei dieses Spiel wieder mal bezeichnend für die ganze Saison gewesen. „Wir haben Chancen ohne Ende, stehen dann aber in der Relegation“, meinte sie.

Gleich in der zweiten Spielminute hatten die Nufringer zum ersten Mal Grund zum Jubeln. Vor gut 350 Zuschauern erzielte Jana Riethmüller aus einem Getümmel heraus das 1:0, während sich die Tuttlinger Abwehr noch gar nicht auf dem Platz befand. Danach hatten die Gastgeberinnen das Spiel auf dem Nufringer Kunstrasen weitgehend unter Kontrolle, und immer wieder boten sich Einschussmöglichkeiten, doch der letzte Tick fehlte. Im zweiten Durchgang ließen die Nufringer Frauen gleich ein halbes Dutzend Chancen liegen. So schoss Vanessa Pfeil (76.) aus zwölf Metern drüber – und die Strafe folgte auf dem Fuß. Nach einem Nufringer Ballverlust erzielte Cornelia Maurer in der 80. Minute das 1:1 – quasi aus heiterem Himmel. Denn zuvor hatten die Tuttlinger Spielerinnen eigentlich nichts mehr gewollt.

Nachdem auch Julia Marquardt (81.) knapp verfehlt hatte, war eine halbstündige Verlängerung fällig. Auch da ließen Julia Kamm und Tabea Rieker zunächst zwei dicke Möglichkeiten aus. In der 100. Spielminute sorgte Lea Furac mit einem fulminanten Distanzschuss aus fast 20 Metern schließlich für das 2:1 – und damit für den Klassenerhalt der SVN-Frauen in der Regionenliga. „Wir hätten viel öfter aufs Tor schießen sollen“, machte sie anschließend mit Blick auf die sichtbaren Schwächen der Gästekeeperin deutlich. Besonders freute sich die Gärtringerin, die in der kommenden Saison zu den Herrenberger Oberliga-Frauen wechselt, dass sie ihren Mitspielern so ein Abschiedsgeschenk machen konnte. „Ich spüre einfach nur Erleichterung, denn die Mannschaft ist mir ans Herz gewachsen.“

„Wir haben uns nach dem frühen Tor zu sicher gefühlt“, machte Tanja Strohäker deutlich, dass jetzt erst mal alle glücklich sind. Toll fand sie aber auch die lautstarke Unterstützung von den Rängen und die Trainerin betonte: „So viele Zuschauer habe ich bei einem Frauenspiel noch nicht oft gesehen“. Der Tuttlinger Trainer Michael Druffner brauchte nach dem Schlusspfiff erst mal eine Zigarette, bevor er unumwunden einräumte, dass Nufringen die bessere Mannschaft war. Aber er wusste ebenfalls: „Nach dem 1:1 kann das Spiel auch anders ausgehen.“ Doch musste sein Team in einer Woche gleich drei K.-o.-Spiele absolvieren – und „das geht schon an die Substanz“, so Druffner.

SV Nufringen: Altindag, Kamm, Furac, Vanessa Pfeil, Müller, Jana Riethmüller (73. Rieker), Schreiber (63. Mai), Hirner, Dreher (48. Marquardt), Seil, Kindler

SC Tuttlingen: Seiber, Opower (75. Lisa Gottschalk), Störk (90. Loch), Strobel (70. Seiberth), Luz, Pauli, Maurer, Lena Gottschalk (79. Aktepe), Ruf, Ronecker, Hoffmann

Tore: 1:0 (2.) Jana Riethmüller, 1:1 (80.) Maurer, 2:1 (100.) Furac

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Erstellt:
24. Juni 2019

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