„Erst mal schauen, wo wir stehen“

Drei Jahre mühsamer Aufbauarbeit lagen hinter dem Aktiven-Frauenteam der SG Nebringen/Reusten. Die Kontinuität beim Bezirksligisten schien vor einigen Monaten gefährdet, als klar war, dass die aus Nebringen stammende Trainerin Melanie Schittenhelm zur leistungssportlich ambitionierten SG H2Ku Herrenberg II zurückkehren würde. Nun wurde aus den eigenen Reihen eine Trainerlösung gefunden.

Von Andreas Gauss

Lesedauer: ca. 2min 15sec
Simon Stimmler (hier als Moderator beim MySG-Day in der Gäufeldener Sporthalle): Langjähriger Ober- und Regionalliga-Spieler steigt bei der SG Nebringen/Reusten als Frauen-Coach ein GB-Foto (Archiv): gb

Simon Stimmler (hier als Moderator beim MySG-Day in der Gäufeldener Sporthalle): Langjähriger Ober- und Regionalliga-Spieler steigt bei der SG Nebringen/Reusten als Frauen-Coach ein GB-Foto (Archiv): gb

Der Handballabteilungsleiterin des TGV Reusten, Regine Hörrmann, ist die Erleichterung anzumerken: „Wir sind schon froh, dass wir nun doch noch eine Lösung gefunden haben.“ Vor allem, dass sich auch Mannschaftsspielerinnen auf die Trainersuche gemacht haben, neben den SG-Verantwortlichen Daniel Heckel, Hörrmann und Anette Bühler, sei bemerkenswert. Die entscheidende Anfrage landete schließlich Helen Fritz, die als Jugendsprecherin ebenfalls im SG-Ausschuss tätig ist. Sie war vor rund vier Jahren im Trainergespann mit dem in Öschelbronn wohnhaften Simon Stimmler für die weibliche C-Jugend der SG verantwortlich.

Mit dem TV Weilstetten in die
Regionalliga aufgestiegen

Der mittlerweile 50-jährige Stimmler hat einen gewaltigen Handball-Background, spielte er doch einst als Jugendlicher beim TV Neufra (bei Rottweil) in der A-Jugend-Oberliga. Der Rückraumwerfer wurde damals auch in die HVW-Auswahl berufen. Der TV Weilstetten verpflichtete ihn nach der Jugendzeit, gleich in der ersten Saison erfolgte der Aufstieg von der Ober- in die Regionalliga. Während des Studiums in Stuttgart pendelte Simon Stimmler sechs Jahre lang zwischen Stuttgart und Weilstetten hin und her. Danach spielte er noch ein Jahr aktiv bei der SV Böblingen unter Trainer Joachim Wolf und machte erste Gehversuche als Trainer, coachte die SVB-Frauen (Bezirks- und Landesliga). Berufsbedingt legte er eine lange Pause ein und nach dem Umzug nach Öschelbronn vor rund 15 Jahren kam er erst durch Tochter Gina wieder zum Handball zurück. Einen Fulltime-Trainerjob mit zwei Trainingseinheiten und einem Spieltermin unter der Woche konnte Stimmler der SG Nebringen/Reusten allerdings nicht zusagen.

Hier kam die ehemalige Jugendtrainerin bei der Spvgg. Aidlingen, Verena Egeler, ins Spiel, die sich zuvor bei der SG meldete, um, so Regine Hörrmann, „eventuell mal eine Jugendmannschaft“ zu trainieren. So bot man der in Reusten wohnhaften Egeler die Stelle als Co-Trainerin an, nach einem Probetraining wurden sich Stimmler und Egeler einig. Stimmler lacht: „Wir haben auch bei der Mannschaft gefragt, ob das so für sie passen könnte.“ Einige Spielerinnen kannte er noch aus seinem Trainerjahr bei der weiblichen A-Jugend. Die Aufteilung mit Verena Egeler ist bereits abgesprochen: „Sie übernimmt das Dienstagstraining mit Koordinations- und Konditionseinheiten, ich leite das Training am Donnerstag mit Spielkoordination, Spielanalyse und -vorbereitung.“ Da mit Steffi Krämer, Linda Sailer (beide Laufbahn beendet) sowie Sandra Kalpakidis (SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell) einige erfahrene Spielerinnen nun fehlen, vermag Stimmler die Leistungsstärke des Bezirksliga-Teams noch nicht so recht einzuschätzen: „Wir müssen erst mal schauen, wo wir stehen.“

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Erstellt:
25. August 2020

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