Extra-Euros für alle Dachdecker

Kreis Böblingen: Branche profitiert jetzt von der Inflationsausgleichsprämie.

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Dachdecker kriegen fast 1000 Euro als Prämienzahlung. GB-Foto: gb

Dachdecker kriegen fast 1000 Euro als Prämienzahlung. GB-Foto: gb

Wer auf dem Dach arbeitet, dem winkt ab sofort eine „dickere Lohntüte“, denn Dachdecker im Landkreis Böblingen bekommen in diesem und im kommenden Jahr eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 950 Euro. „Wichtig ist: Jeder Dachdecker und jede Büroangestellte – alle bekommen diese Sonderzahlung“, sagt Yvonne Artico, Vorsitzende des Bezirksverbands Nordwürttemberg der IG BAU. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit profitieren davon im Landkreis Böblingen rund 220 Beschäftigte in Dachdeckerbetrieben.

In diesem Jahr steht jedem Beschäftigten – und zwar ab sofort – der erste Teil der Prämie zu: nämlich 475 Euro. Die zweite 475-Euro-Prämie werde spätestens mit dem Februar-Lohn im nächsten Jahr fällig, schreibt die IG BAU in einer Pressemitteilung. Auch Azubis profitieren: „166,25 Euro erhalten sie als Extra-Geld“, weist Yvonne Artico darüber hinaus hin.

Eigentliches Ziel war es, die
Härte der Krise abzufedern

Die Bau-Gewerkschaft habe die Inflationsausgleichsprämie durchgesetzt. Ziel war es, die Härte der Krise abzufedern. „Vor allem die Inflation reißt ein Loch in die Lohntüten. Das wird mit dieser ‚Krisen-Prämie‘ jetzt ein Stück weit gestopft“, lobt Artico. Wichtig sei, dass die Inflationsausgleichsprämie jetzt jeder Dachdeckerbetrieb im Landkreis Böblingen zahlen müsse. Die IG BAU habe sich nämlich auf Bundesebene für einen generellen Anspruch aller Branchen-Beschäftigten auf die Prämie starkgemacht und erreicht, dass für die Sonderzahlung die sogenannte Allgemeinverbindlichkeit gilt. „Damit müssen auch die Betriebe, die sonst gern einen weiten Bogen um den fairen Tariflohn machen, die Inflationsausgleichsprämie zahlen“, wird Artico in der Pressemitteilung zitiert.

Hier sei der IG BAU zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) als Arbeitgeberverband „durch die jetzt für alle Betriebe geltende ‚Krisen-Prämie‘ ein Stück Lohntüten-Gerechtigkeit gelungen“, findet Yvonne Artico. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordwürttemberg drückt dabei aber auch aufs Tempo: „Nicht lange zögern und den Chef am besten sofort ansprechen.“ Sonst drohe der Anspruch zu verfallen, weshalb die Prämie im August eingefordert werden sollte.-gb-

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Erstellt:
23. August 2023

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