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Die letzte Hütte ihrer Art im Schwarzwald
Glasgegenstände finden sich in jedem Haushalt. Doch wer hat schon einmal hautnah miterlebt, wie Glasmacher und Glasschleifer solche Gegenstände herstellen? In der Dorotheenhütte in Wolfach, der letzten aktiven Mundblashütte des Schwarzwalds, bekommen die Besucher die Möglichkeit, den außergewöhnlichen Prozess des Glasblasens einmal hautnah mitzuerleben.
Lesedauer: ca. 2min 32sec
Alte Handwerkskunst: Alles über die Herstellung von Glas und Gegenständen daraus wird Tag für Tag in der Dorotheenhütte bei Wolfach eindrücklich dargestelltGB-Foto: gb
Die Anfänge der Glashütte liegen bereits über 70 Jahre in der Vergangenheit. Denn die Dorotheenhütte wurde im Jahr 1947 von den beiden Hamburger Kaufleuten Dr. Kurt Petersen und Ummo Barthmann gegründet. Die Glasbläser von Wolfach arbeiten hier auch heute noch auf traditionelle Art und Weise und so wird mit dem Mund geblasen und von Hand veredelt. An insgesamt zwei Hafenöfen produzieren die Glasbläser in der Dorotheenhütte ihre Gegenstände. Am großen Ofen entstehen alle in Form geblasenen Gläser, Vasen und Schalen, indem immer mehrere Glasmacher Hand in Hand arbeiten.
Am kleineren Ofen entstehen hingegen alle Glasobjekte, die frei Hand gezogen und im heißen Zustand geformt werden – beispielsweise Glasblumen oder Glastiere. Besucher können den Glasmachern in Wolfach bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen oder wenn sie wollen, auch selbst aktiv werden und einmal eine Vase blasen, die nach dem Abkühlen und Schleifen natürlich mit nach Hause genommen werden darf.
Neben dem Kennenlernen des seltenen Handwerks gibt es bei einem Besuch der Dorotheenhütte jedoch auch die Möglichkeit, allerlei einzigartige Schmuckstücke aus der Glaswelt zu betrachten. Hierfür eignet sich vor allem das Glasmuseum, in dem verschiedene Schaukästen, Vitrinen und Schautafeln einen Streifzug durch rund 2000 Jahre Glasgeschichte ermöglichen. Besucher erhalten allerlei Informationen über die Entwicklung der Schmelztechnik, die Art und Verbreitung der Rohstoffe, den Weg der Glasherstellung in Europa bis hin zu den Ansiedlungsorten der Glashütten im Schwarzwald.
Einst gab es in der Region bis zu 100 Glashütten. Und so machen alte Werkzeuge oder Teile ausgedienter Hüttenöfen
die Glasgeschichte hier wieder lebendig. Ebenso finden sich viele Exponate aus der Neuzeit, die den vielfältigen und unverzichtbaren Einsatz von Glas in den Bereichen von Medizin und Musik der heutigen Zeit präsentieren. Im Gläserland haben die Besucher schließlich die Option, ein passendes Accessoire als Andenken an den Ausflug in die Dorotheenhütte zu finden. Hier lassen sich die unterschiedlichsten Glasgegenstände nämlich in ihrer ganzen Vielfalt und Schönheit entdecken – es werden zahlreiche Dekorations- und Geschenkideen gezeigt.
Ein ganz besonderer Höhepunkt ist außerdem das Weihnachtsdorf, welches das ganze Jahr entsprechend feierlich hergerichtet ist. Besucher können hier in die Weihnachtswelt der Dorotheenhütte eintauchen, geschmückte Bäume bestaunen, unter dem Sternenhimmel verweilen und für eine kurze Zeit auch die aktuelle Jahreszeit vergessen. Wenn das ganze Glasbestaunen schließlich hungrig macht, können die Besucher der Dorotheenhütte sich im Café/Restaurant Hüttenklause oder im Biergarten stärken. Hier gibt es sowohl Kleinigkeiten, Saisonessen mit Spargel, Fisch oder Wild sowie leckere Kuchenspezialitäten.
Info – Die Dorotheenhütte Wolfach hat jeden Tag für Besucher geöffnet. Die Glashütte, in der sich die Produktion, die Schleiferei und Gravur sowie das Museum und ein Kino befinden, hat ihre Pforten von 9 bis 17 geöffnet. Auch das Besucherglasblasen ist zu diesen Zeiten möglich. Die Verkaufsräume können sogar bis 17.30 Uhr von den Besuchern durchstöbert werden. Weitere Informationen zu den Angeboten gibt es im Internet unter der Adresse www.dorotheenhuette.info
