Von Rittern und Greifvögeln

Tapfere Ritter, holde Jungfrauen, Minnesänger, Schwerter und natürlich die monumentalen Burgen, die auf ihren Anhöhen thronen und die Zeit überdauerten – all das sind Bilder, die mit dem oft zu Unrecht als „dunkle Zeit“ verschrieenen Mittelalter assoziiert werden. Lebendig wird diese spannende und oftmals doch sehr farbenfrohe Epoche auf Burg Guttenberg, einer der ältesten und schönsten Burgen in Deutschland. Dabei stellt sie nicht nur architektonisch eine Augenweide dar, sondern bietet mit der Greifvogelwarte, dem Museum sowie der Burgschenke verschiedene Attraktionen vereint an einem Ort, der Geschichte atmet.

Von Christiane Hornung

Lesedauer: ca. 2min 32sec
Die Burg Guttenberg datiert auf das späte 12. Jahrhundert GB-Foto: gb

Die Burg Guttenberg datiert auf das späte 12. Jahrhundert GB-Foto: gb

Im Falle der Burg Guttenberg zählt diese über 800 Jahre, die mächtige Schutzanlage datiert auf das späte 12. Jahrhundert und gilt heute als eine der letzten unzerstörten Burgen der Staufer in der Bundesrepublik.

Rund 80 Großgreifvögel und Eulen zählen indes zu den Bewohnern der Deutschen Greifenwarte, die 1970 die staufischen Zwingeranlagen bezog. Hier leben die Tiere zwischen kunstvollen Figuren, die Zwingeranlage selbst bietet einen naturnahen Einblick in das Leben der majestätischen Tiere und vermittelt wertvolles Wissen durch Touchscreen-Stationen sowie eine Vitrinen-Ausstellung. Bekannt ist die Deutsche Greifenwarte überdies auch für ihre spektakulären Flugvorführungen, im Rahmen derer Adler und Geier nicht nur über den Zinnen der Burg kreisen, sondern auch über die Köpfe der Zuschauer hinwegfliegen. Dabei lassen sich die Tiere, deren Flügelspannweite gut und gerne bis zu zwei Meter betragen kann, im freien Flug und aus einer ungewohnten Perspektive heraus beobachten.

Das auf Burg Guttenberg angesiedelte Museum beherbergt eine preisgekrönte Ausstellung, die sich der Thematik des „Lebens auf der Ritterburg“ verschrieben hat. Diese nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise vom Mittelalter bis hinein ins 19. Jahrhundert. Fünf Ausstellungsräume widmen sich dabei der Beantwortung von Fragen wie dem Grund, der hinter dem Bau einer Burg stand, dem Leben der Burgbewohner, aber auch den Voraussetzungen und Unterweisungen, die nötig waren, um als Ritter das Schwert zu führen. Seit dem Jubiläumsjahr der Reformation 2017 ergänzt ein besonderes Programm das Museum, denn die Burg gilt als „Wartburg Süddeutschlands“, seit an Weihnachten 1521 erstmals die evangelische Lehre auf Guttenberg gepredigt wurde.

In der Burgschenke schließlich sorgen die Köche mit schmackhaften Gerichten aus regionalen Zutaten dafür, dass die vom vielen Erkunden und Erleben hungrigen Mägen gesättigt werden. Besonders stilecht geschieht dies im Rahmen der Rittermahle, deren guter Ruf sich weithin herumgesprochen hat. Um die Gäste sicher durch das Mahl zu geleiten, nimmt der Herold vor jedem Gang die Giftprobe, dazwischen sorgt er für die passende Unterhaltung. Seinem Höhepunkt strebt das Gelage schließlich mit dem Ritterschlag eines Gastes entgegen – dieser erfolgt jedoch nur, wenn dieser seine reckenhaften Qualitäten durch das Bestehen einer Prüfung zu beweisen versteht.

Info – Weitere Infos zu Burg Guttenberg, dem Museum sowie der Greifenwarte finden sich im Internet unter www.burg-guttenberg.de. Das Museum hat seine Pforten während der Sommermonate täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, die Flugvorführungen der Greifenwarte finden in den Monaten April bis Oktober jeden Tag um 11 Uhr sowie um 15 Uhr statt. Die Volieren der Greifvögel sind täglich von 9 bis 18 Uhr zu erkunden. Die genauen tagesaktuellen Öffnungszeiten sind auf der Homepage stets aktuell einsehbar.

Gewinner – Für das Technoseum in Mannheim haben Eintrittskarten gewonnen: Till Büchner, Anette Demand, Eva Rommel (alle Herrenberg), Karin Holweger, Elke Schramm (beide Gäufelden), Claudia Seeger, Sabine Weimper (beide Jettingen), Helmut Adis, Marc König und Heike Pany (alle Nufringen). Die „Gäubote“-Redaktion wünscht einen interessanten Ausflug nach Mannheim!

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Erstellt:
29. August 2019

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