Für das Engagement gibt es einen Nachschlag
Die 14. Saison der „Gäubote“-Ehrenamtsserie brachte 2019 auch wieder 49 engagierte Gruppen und Einzelpersonen über die Heim(at)werker-Serie in die Samstagsausgaben des „Gäubote“. Der Böblinger Landrat Roland Bernhard und der Herrenberger Gastronom Gino Costanza bestimmten nun die Sieger, auf die Geldpreise und ein Festessen warten.
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Gino Costanza (links) und Landrat Roland Bernhard brüten über den 49 Kandidaten des Jahres 2019 GB-Foto: Bäuerle
1500 Euro stellt Landrat Roland Bernhard jedes Jahr für den „Gäubote“-Ehrenamtspreis bereit. Bei der Siegerkür des Jahres 2019 entschied der Schirmherr spontan, den Geldbeutel ein wenig weiter aufzumachen.
Denn von der Breite des ehrenamtlichen Engagements im Gäu zeigte er sich einmal mehr begeistert. „Es gibt keine Altersgrenzen“, sagte der Landrat. „Für das Ehrenamt kann sich jeder begeistern.“ Und diese Ansicht spiegelt sich beim Preis für Einzelpersonen wider. „Alle Vorschläge sind gut, wir sollten zwei nehmen, und ich lege das Geld obendrauf“, erklärte Bernhard. So gibt es 2019 erstmals zwei Einzelpersonen, die bei einem Festessen in Gino Costanzas Restaurant mit jeweils 150 Euro ausgezeichnet werden.
Zwei Frauen erhalten
Preis für Einzelpersonen
Da ist zum einen die Herrenbergerin Elisabeth Kaiser, die sich seit 2003 für den Herrenberger Kulturkreis einsetzt und Vorträge sowie Reisen organisiert. Zum anderen ist da die Herrenbergerin Anna Kamenik, die sich trotz ihrer jungen Jahre ehrenamtlich bereits auf vielfältige Weise eingebracht hat – sei es beim Deutschen Roten Kreuz oder der katholischen Jugend in Kuppingen. „Das Mädel überzeugt mich“, rief Costanza spontan begeistert aus.
Während Landrat Bernhard die finanzielle Anerkennung den Gewinnern überreicht, verwöhnt sie Gino Costanza mit seinen Kochkünsten. In diesen Genuss kommen auch drei Gruppen, die sich nach Ansicht der beiden Juroren 2019 besonders hervorgetan haben. Vorneweg sind da Carmen Nüßle, Sandra Hätinger und Elke Lang zu nennen. Sie begleiten im Herrenberger Krankenhaus Patienten auf der Palliativstation. „Dieses soziale Engagement ist sehr wichtig“, sagte Roland Bernhard. „Menschen zu helfen, die im Sterben liegen, ist besonders verdienstvoll.“ Diese Art des Helfens sei eine andere Qualität als bei vielen eher spaßorientierten ehrenamtlichen Einsätzen. „Ich ahne, was dahintersteckt“, sagte Costanza. „Meine Tochter macht eine Ausbildung zur Krankenschwester und erzählt mir viel.“ 750 Euro soll das Damen-Trio für seine gewiss nicht immer einfache Arbeit als Anerkennung erhalten.
Eigentlich haben die Zweitplatzierten schon ein anstrengendes Ehrenamt. Einen Dienst, den niemand nutzen möchte, aber dennoch froh über dessen Existenz ist. Die Rede ist von der Feuerwehr. Die Gärtringer Wehr stach den beiden Juroren dabei 2019 besonders ins Auge, denn sie baut quasi nebenher ihr Gerätehaus um und aus. Ehrenamtlich natürlich. „Und trotzdem weiß man, dass sie Lebensretter sind, und das im Vordergrund steht“, meinte Costanza. 400 Euro wird der Landrat daher beim Festessen im „Da Gino“ am Herrenberger Marktplatz überreichen. Auf eine ganz andere Weise wichtig empfinden Bernhard und Costanza, was der Jugendausschuss des Musikvereins Unterjettingen leistet. Diese jungen Erwachsenen sind das Pfund dieser Organisation, in dem sie den Musiker-Nachwuchs umsorgen. „Diese Arbeit ist wichtig, weil es im Zeitalter des Smartphones immer weniger Jugendliche gibt, die im Musikverein spielen wollen“, sagte Costanza. 200 Euro sollen sie nun bei diesem Engagement ein wenig unterstützen.
2020 geht die Heim(at)-werker-Serie zum „Gäubote“-Ehrenamtspreis weiter. Vorschläge zu engagierten Gruppen und Einzelpersonen sind unter der E-Mail-Adresse redaktion@gaeubote.de jederzeit willkommen.
