„Gäubote“-Familientour: Königliches Terrain in Bebenhausen am Schönbuchrand

„Gäubote“-Familien-Tour: Im Kloster und Schloss Bebenhausen bei Tübingen treffen außergewöhnliche gotische Architektur und einzigartige Innovationen ihrer Zeit sowie die Lebensgeschichte berühmter Persönlichkeiten aufeinander

Von Lena Kroenlein

Lesedauer: ca. 2min 27sec
Einst Zisterzienserkloster, später Schloss, heute Museum: Bebenhausen im Schönbuch GB-Foto (Archiv): gb

Einst Zisterzienserkloster, später Schloss, heute Museum: Bebenhausen im Schönbuch GB-Foto (Archiv): gb

Wer das Kloster Bebenhausen im Schönbuch besucht, betritt königliches Terrain. Hier hat sich die Welt der Mönche und Könige fast vollständig erhalten. Und das mitten im Schwarzwald. Neben Glanzleistungen der gotischen Architektur trifft man hier auch auf die Lebensgeschichten berühmter Persönlichkeiten.

Wer bei der heutigen „Gäubote“-Familien-Tour für einen Besuch des Klosters sein Glück versuchen will, der geht auf unser Webportal www.gaeubote.de – dort findet sich der Zugang zu der Verlosungsaktion. Die Besucher können die Geschichte des Klosters nacherleben: Von seinen Anfängen als Zisterzienserkloster bis hin zu seiner Zeit als Jagdschloss präsentieren mehrere Museumsbereiche ungewöhnliche Themen, die mit der Geschichte Bebenhausens als Schloss und seiner königlichen Bewohner zu tun haben.

Die Schlossküche etwa wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichtet und galt als zentraler Vorbereitungspunkt für königliche Festessen. König Wilhelm II. und seine Ehefrau Charlotte besuchten regelmäßig das Schloss. Besonders gerne im Spätherbst, wenn die Brunftzeit der Hirsche begann, traf das Königspaar mit Verwandten, Freunden, Offizieren und ausgewählten Gästen im Schloss ein. Zwei Wochen lang krönten festliche Abendessen jeden Jagdtag. Drei Gänge, insgesamt neun Einzelgerichte und jeweils dazu passende Weine: Das war das abendliche Programm der Küche. Mit 26 Quadratmetern war die Kküche viel zu klein, um die großen Hofgesellschaften angemessen bewirten zu können.

Küche vergrößert für
Jagdgesellschaften

Bei der gründlichen Erneuerung ab 1913 verzehnfachte sich die Fläche der Küche. Bis heute blieb diese Rarität nahezu unverändert erhalten und befindet sich im Untergeschoss des sogenannten Kapff’schen Baus. Ebenso wie die Küche zählt auch das Badezimmer der Königin Charlotte mit anschließendem Ankleidezimmer zu den verborgenen Schätzen des Schlosses. Obwohl es 100 Jahre alt ist, wirkt es in seiner gediegenen Zurückhaltung heute noch modern.

Es lohnt sich also, beim Besuch des Klosters die Augen offenzuhalten. Nicht nur wegen der anrührend erhaltenen Details des Alltags und die verborgenen Schätze, die entdeckt werden können. Auch Glanzleistungen gotischer Architektur aus dem 14. und 15. Jahrhundert können hier bestaunt werden. Besonders die Gewölbeformen in den Versammlungsräumen der Mönche, östlich des Kreuzgangs, zeigen deutlich die frühgotischen Formen. Ihren Höhepunkt erreicht die Kunst der Zisterzienserbaumeister mit dem um 1335 erbauten Sommerrefektorium. Mit seinen schlanken Mittelsäulen und den Gewölbefächern gehört es zu den schönsten gotischen Innenräumen in Süddeutschland. Kurz gesagt: Im Schloss Bebenhausen verbinden sich die Stile der Zeit zu einer geschmackvollen Innenausstattung.

Die Öffnungszeiten der Monumente für den Publikumsverkehr sind abhängig von den festgestellten Inzidenzen des jeweiligen Stadt- beziehungsweise Landkreises. Aktuell hat das Kloster Bebenhausen bis 31. Oktober geöffnet. Die Innenräume des Schlosses können nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Diese sind mit Voranmeldung möglich. Die Gewinner der heutigen Aktion werden von der „Gäubote“- Redaktion per E-Mail benachrichtigt. Die Teilnahme erfolgt unter Ausschluss des Rechtswegs.

Weitere Informationen finden sich auf www.kloster-bebenhausen.de

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Erstellt:
5. August 2021

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