Gegen die Aidlinger ist kein Kraut gewachsen

Zu zweit können die Öschelbronner Rico Lehrer (links) und Marvin Paul (rechts) den Aidlinger Stürmer in Schach halten GB-Foto: Priestersbach
Der TSV Öschelbronn bekam gestern seine Grenzen von der Spvgg. Aidlingen aufgezeigt – und wurde als Tabellenführer der Kreisliga B4 abgelöst. Am Ende war die 0:4-Niederlage sogar noch schmeichelhaft für das Gäuteam um Spielertrainer Paul Lubig, da die Gäste etliche glasklare Chancen ausließ.
„Die Niederlage ist kein Beinbruch, aber es ärgert mich, wie sie zustande gekommen ist“, erklärte der Öschelbronner Spielertrainer nach dem Spiel. Klar sei Aidlingen der Top-Favorit der Liga, doch hatte sich seine Mannschaft viel vorgenommen – und dann auf dem Platz „die Hosen gestrichen voll“. Deshalb erwartet er am Sonntag beim Derby in Gültstein die richtige Antwort seiner Spieler auf diese Pleite.
Auf der anderen Seite sprach Spvgg.-Trainer Tobias Lindner von der „bisher besten Saisonleistung“ seiner neu formierten Elf „Wir haben die Qualität und finden uns jetzt langsam auch als Mannschaft“, lautete seine Einschätzung. Er bescheinigte seinem Team eine über 90 Minuten hinweg gute Leistung – einziges Manko für Lindner war die manchmal schon an Fahrlässigkeit grenzende Chancenverwertung. Gleich von Anfang an wirbelten die Aidlinger im Spitzenspiel mächtig vor dem TSV-Gehäuse. So lief noch die erste Spielminute, als Sebastian Kiess allein vor dem Tor eine Großchance ausließ und der Öschelbronner Schlussmann Steffen Kreis zum ersten Mal klären musste. Nach einem präzisen Diagonalpass von Kai Schleeh (5.) tauchte Steffen Hirth anschließend alleine im Strafraum auf – und traf nur den Innenpfosten. „Wir müssten jetzt eigentlich schon 2:0 führen“, meinte ein Aidlinger Anhänger. Doch damit nicht genug: Nach neun Zeigerumdrehungen brachte Patrick Kalmbach das Kunststück fertig, per Direktabnahme aus fünf Metern das Gehäuse der Platzherren zu verfehlen.
Nach 17 Minuten war es dann aber doch so weit: Philip Kalmbach spielte einen langen Ball auf Schleeh, der das zu diesem Zeitpunkt bereits hochverdiente 1:0 für den selbst ernannten Aufstiegsaspiranten erzielte. Nur vier Minuten später folgte das 2:0 durch Kiess – und Tobias Lindner meinte nur: „Ganz stark, aber wir machen weiter so“. Anschließend war es immer der Öschelbronner Schlussmann, der sein Team vor einem noch höheren Rückstand bewahrte. So wehrte Kreis (23.) einen Schuss von Hirth mit einer sehenswerten Glanzparade ab. Danach reagierten die Platzherren und brachten Routinier Thomas Geke ins Spiel, um die Abwehr zu stabilisieren. Was zunächst auch funktionierte – und nach einer guten halben Stunde wurde sogar die erste nennenswerte Einschussmöglichkeit der Gastgeber regis-triert. Nach Vorarbeit von Philip Schlecht kam Dennis Reichardt einen Schritt zu spät, doch auch Lubig (38.) ließ eine Möglichkeit zum Anschlusstreffer aus.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste gleich wieder das Heft des Handelns. So lief die 52. Minute, als Steffen Hirth nach einer Steilvorlage von Marcus Kraut noch den Öschelbronner Keeper umspielte, bevor er clever zum 3:0 einschob. Kurz zuvor war Erik Evetke erst eingewechselt worden – und dafür bedankte er sich im Anschluss an einen Eckball von Hirth mit einem Schuss aus der Drehung in den Winkel zum 4:0 (63.).
In der Schlussphase sorgten die Torhüter auf beiden Seiten dafür, dass es bei diesem Ergebnis blieb. So hatte Rico Lehrer bei einem Distanzschuss den Öschelbronner Ehrentreffer fast auf dem Fuß, aber Aidlingens Keeper Christian Dabbert klärte zum Eckball. Kurz danach scheiterte der eingewechselte Tim Szomolay alleine vor dem Tor am Steffen Kreis, der per Fußabwehr klärte – und kaum eine Minute später folgte praktisch noch einmal das gleiche Spiel. UWE PRIESTERSBACH
Ein Video zum Spiel gibt es auf www.fupa.net/boeblingen-calw