Gerstlauer-Team muss Schwächephasen vermeiden

Nach zwei Niederlagen in Folge benötigt Oberligist SG H2Ku Herrenberg wieder dringend ein Erfolgserlebnis. Am heutigen Samstagabend empfängt das Team von SG-Trainer Fabian Gerstlauer den Vorletzten TV Bittenfeld II (20 Uhr/Markweghalle).

Von Andreas Gauss

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Linkshänder Jannis Mezger (Mitte) wird nach langer Verletzungspause zum Toregaranten im Rückraum der SG H2Ku Herrenberg GB-Foto (Archiv): Veigel/Eibner

Linkshänder Jannis Mezger (Mitte) wird nach langer Verletzungspause zum Toregaranten im Rückraum der SG H2Ku Herrenberg GB-Foto (Archiv): Veigel/Eibner

In der letzten Saison schnitt die Bundesliga-Reserve des TVB 1898 Stuttgart als Aufsteiger mit Rang sechs noch glänzend ab. Diese Runde steckt die Mannschaft von TVB-Trainer Thomas Randi von Beginn an tief im Tabellenkeller. Nach den ersten elf Saisonspielen stehen bislang nur zwei Siege gegen den TSB Schwäbisch Gmünd (31:28) und den SV Fellbach (22:21) zu Buche. Und das, obwohl Bittenfeld mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Martin Kienzle den zweitbesten Torjäger in seinen Reihen hat. Der 27-jährige Rechtshänder, der bereits mit 17 Jahren in der zweiten Liga debütierte, steht mit 99 Treffern bereits wieder auf Rang zwei der Oberliga-Torschützenliste. „Er trifft wahnsinnig gut auch aus der Distanz“, hat SG-Trainer Fabian Gerstlauer bei der Video-Auswertung festgestellt, zudem spiele er sehr variabel auf allen drei Rückraumpositionen. Gegen Kienzle & Co. wird die SG H2Ku Herrenberg wieder ihre seit Saisonbeginn bewährte flexible 6:0-Deckung aufbieten. Allzu großen Respekt vor Kienzle hält Gerstlauer aber für übertrieben: „Er hat ja auch schon 18 Tore erzielt und Bittenfeld hat trotzdem verloren.“ Damit spielt der SG-Coach auf die TVB-Partie am dritten Spieltag an, als in Neckarsulm dem Rück- raumschützen 18 Feldtore gelangen, am Ende aber eine 28:30-Niederlage stand.

Das hauptsächliche Augenmerk will Gerst- lauer auf die eigene Vorstellung legen. In den bisherigen Spielen missfällt ihm vor allem eines: „Wir haben immer noch so Fünf-Minuten-Phasen drin, in denen wir das Spiel zu leicht hergeben.“ Von daher ist er froh, dass es „in diesem außerordentlich wichtigen Spiel“ in der eigenen Halle gegen die abstiegsbedrohten Bittenfelder geht. „Der Gegner steht schon ein wenig unter Zugzwang.“ Ein Kellerduell von ähnlichem Kaliber hatte sich seine Mannschaft zuletzt mit Fellbach geliefert, als am Ende in einem sehr kampfbetonten Spiel ein 27:26-Sieg gelang.

Die Personaldecke ist im übrigen seit dieser Woche etwas dünner geworden beim Gäuteam. So wurde in Absprache mit der Physioabteilung jetzt entschieden, dass Maximilian Fuhrmann mit seinen Leistenbeschwerden erst einmal aus dem Spielbetrieb genommen wird. Gerstlauer: „Er plagt sich damit schon seit März/April letzten Jahres herum, inzwischen ist es schon so, dass auch die Muskelgruppen drumherum zumachen. Er bleibt bei der Mannschaft, aber er muss dieses funktionelle Problem in den Griff bekommen, damit er wieder seine volle Leistungsfähigkeit erlangt.“

Ein Stoppsignal gab es unter der Woche im Training auch bei Rückraumspieler Dominic Rose, der im Mittwochtraining mit seinem lädierten Bein – vor einigen Wochen wurde zunächst ein zweiter Kreuzbandriss vermutet – umknickte und auch in der Donnerstageinheit Probleme hatte. „Er hatte ein ungutes Gefühl“, drückt sich Gerstlauer betont vorsichtig aus. Klar sei, dass Dominic Rose am heutigen Samstagabend nicht zur Verfügung steht. Einen Muskelfaserriss im Abschlusstraining vor dem jüngsten Spiel in Konstanz hatte sich Keeper Nicolas Rhotert zugezogen, erneut springt A-Jugend-Torhüter Georg Mohr ein. Ein Dauerbrenner in der Personalmisere ist auch Kreisläufer Sascha Marquardt, der aufgrund einer Entzündung in der Schulter drei Trainingseinheiten pausierte und erst in der Übungseinheit am Donnerstag wieder mit von der Partie war. „Er ist angeschlagen“, so Gerstlauer mit einem Schulterzucken, „wir müssen schauen, ob es am Samstag geht. Wenn er fit ist, ist er einer der besten Kreisläufer der Liga.“

Schließlich wäre da noch Sandro Münch, der nach seinem Schienbeinbruch zwar immer besser ins Spiel kommt, aber, so der Trainer, eben noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sei. Da sich unter den angeschlagenen Spielern das Gros der Leistungsträger befindet, müsse die restliche Mannschaft, so Gerstlauer, mehr über das Kollektiv kommen. In der Vergangenheit sei vor allem Linkshänder Jannis Mezger ein „Lichtblick“ gewesen, so der SG-Trainer: „Zumal er nach seiner schweren Knieverletzung fast nicht mehr eingeplant war. Er schießt wichtige Tore fürs Team und zeigt immer vollen Einsatz.“ Dieser dürfte auch heute Abend gegen die Bittenfelder Bundesliga-Reserve vonnöten sein.

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Erstellt:
23. November 2019

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