Grüne fordern Schließung des Gärtringer Schlachthofs

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Blick in den Gärtringer Schlachthof: hier der Wartebereich vor der SchlachtungGB-Foto (Archiv): Bäuerle

Blick in den Gärtringer Schlachthof: hier der Wartebereich vor der Schlachtung GB-Foto (Archiv): Bäuerle

Gärtringen - Die Grünen im Böblinger Kreistag fordern eine sofortige Schließung des Gärtringer Schlachthofs. „Wenn sich die Zustände im Schlachthof in Gärtringen so bestätigen, wie es im uns zugespielten Video zu sehen ist, handelt es sich um geradezu grauenvolle, das Tierwohl verachtende Vorgänge“, heißt es hierzu in einer von Fraktionschef Roland Mundle unterzeichneten Pressemitteilung am Montagvormittag. „In diesem Fall fordern wir, dass die Verantwortlichen schnellst möglich aus dem Schlachthof abgezogen werden! Falls es sich bestätigt, dass solche Vorgänge auch noch in Anwesenheit der Veterinäre des Landratsamtes stattfanden, haben diese sich für diese Tätigkeit disqualifiziert“, so Mundle weiter.

Aus E-Mails an die Grünen sei zu entnehmen, dass sich die Bürger des Landkreises, sowie vermutlich auch die belieferten Metzgereien darauf verlassen hätten, dass der Schlachthof in Gärtringen für ein vorbildliches Tierwohl stehe.

Den Kreisräten sei in einer Kreistagsvorlage im Dezember 2018 noch folgender Sachverhalt dargestellt worden: Kurze Transportwege, schonender Umgang mit dem Schlachtvieh, nachvollziehbare (regionale) Herkunft und die Versorgung der Metzger mit absolut frischer Ware sind wichtige Vorteile der regionalen genossenschaftlichen Ausrichtung. Einen Weiterbetrieb des Schlachthofes können die Grünen-Kreistagsfraktion erst wieder mitgetragen, wenn sichergestellt sei, dass das Tierwohl absoluten Vorrang habe. Mundle: „Es scheint ein Schlachthofmonitoring erforderlich zu sein. Tierwohl gibt es nicht kostenlos! Das wird uns Verbraucher wieder einmal deutlich vor Augen

geführt. Die Preise für Fleisch müssen artgerechte Haltung und Schlachtung widerspiegeln.“

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Erstellt:
31. August 2020

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