Joachim Kalmbach ist ob der Anfrage „total baff“

Der SV Nufringen hat einen Nachfolger für Andreas Poser gefunden. Der aktuelle Spielertrainer des Bezirksligisten verlässt nach Ende der Runde den Club, er schließt sich dem TSV Kuppingen an. Joachim Kalmbach wird nächste Saison die Nufringer trainieren, das gab der Verein gestern bekannt.

Von Thomas Oberdorfer

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Hat bei den Trainergesprächen, die der SV Nufringen geführt hat, den besten Eindruck hinterlassen: Joachim Kalmbach GB-Foto (Archiv): Vecsey

Hat bei den Trainergesprächen, die der SV Nufringen geführt hat, den besten Eindruck hinterlassen: Joachim Kalmbach GB-Foto (Archiv): Vecsey

Am 9. Januar hatte Andreas Poser die Nachricht erreicht: Die Abteilungsleitung des Fußball-Bezirksligisten SV Nufringen hatte ihm mitgeteilt, dass er in der kommenden Runde nicht mehr Spielertrainer sein werde. Hintergrund dieser Entscheidung war eine Besprechung des Führungsgremiums des SV mit einigen Spielern des Teams, die sich dabei für einen neuen Trainer aussprachen. „Ende Februar wollen wir einen neuen Coach haben“, sagte damals Raphael Degler, der gemeinsam mit Hans-Jürgen Wojtech und Michael Brecht die Abteilung leitet.

Nun haben die Nufringer bekanntgegeben, wer künftig das Sagen hat auf der Bank des SVN: Joachim Kalmbach folgt auf Andreas Poser. „Joachim, der bereits in Altingen, Oberjettingen, Wildberg und am DFB-Stützpunkt Trainer war, entspricht voll dem gewünschten Profil, welches sich in den Gesprächen mit der Mannschaft herausgestellt hat“, schreibt die Abteilungsleitung in einer Pressemitteilung, und weiter: „Joachim ist ein Trainer, der viel Wert auf Taktik, abwechslungsreiches und forderndes Training legt. Er steht auch voll hinter dem Nufringer Weg, also im Wesentlichen mit Spielern der eigenen Jugend zu arbeiten. Aber auch persönlich haben wir uns gleich super verstanden, was uns total wichtig ist. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit ab Sommer mit Joachim.“

Die Nufringer hatten sich sofort auf die Suche gemacht, nachdem das Aus von Poser zum Saisonende beschlossene Sache war. „Wir haben am Tag danach ein Brainstorming durchgeführt, jeder von uns hat einige Namen notiert, darüber haben wir dann diskutiert“, erklärt Hans-Jürgen Wojtech. Mit vier Übungsleitern gab es Gespräche, die allesamt „sehr gut waren“, so Wojtech. Letztlich habe Kalmbach den besten Eindruck hinterlassen. Wojtech: „Wir haben gespürt, dass er richtig Lust darauf hat, hier zu trainieren.“ Das Engagement des aus Nebringen stammenden Kalmbach sei längerfristig angelegt, die Zusammenarbeit soll einige Jahre andauern. „Man muss einem neuen Trainer die Chance geben, sein Konzept umzusetzen und eine Mannschaft zu entwickeln“, sagt Wojtech.

Markus Kaupp ist Spielführer des SV Nufringen, er nahm an den Unterredungen mit den verschiedenen Kandidaten für den Trainerposten teil, um „einfach auch die Perspektive der Spieler zu spiegeln. Ich war praktisch stellvertretend für die Mannschaft mit dabei.“ Sein Eindruck von Joachim Kalmbach ist durchweg positiv: „Er ist ein sehr ehrgeiziger Trainer, der etwas bewegen und erreichen will. Das hat man gespürt. Das ist das Wichtigste, das fordern wir auch als Team.“ Zudem attestiert Kaupp, dass Kalmbach „taktisch gut aufgestellt ist. Bei uns sind nicht alle Spieler vom taktischen Verhalten her auf demselben Niveau. Ich denke, dass Joachim Kalmbach in der Lage ist, die gesamte Mannschaft taktisch zu verbessern.“

Joachim Kalmbach formuliert seine Motivation, den SV Nufringen zu übernehmen, so: „Der SVN ist ein Club, der schon lange im hiesigen Fußballbezirk durch solide Vereinsarbeit und fußballerisches Geschick ein sportliches Niveau erreicht hat, das wirklich bemerkenswert ist. Als sich die Abteilungsleitung bei mir gemeldet hatte, war ich erst einmal total baff. In den Gesprächen war ich tatsächlich vom Vereinskonzept, vom Potenzial der jungen und ehrgeizigen Mannschaft, vom beschriebenen Vereinsleben sowie der umsichtig und leidenschaftlich agierenden Abteilungsleitung, als auch den super Rahmenbedingungen mit der tollen Sportanlage überzeugt. Ich freue mich sehr, dieses Amt zu übernehmen und natürlich noch mehr auf die Nufringer Fußballer.“

Der SV Nufringen verliert in Andreas Poser aber nicht nur einen Trainer, sondern auch einen Spieler, den mit Abstand torgefährlichsten des Teams. „Wir können Andreas nicht ersetzen. Wir schauen natürlich, ob jemand Interesse hat, sich uns anzuschließen um sich in der Bezirksliga zu beweisen“, sagt Wojtech. „Andreas hinterlässt als Stürmer natürlich eine Lücke. Letztlich werden wir seinen Abgang über das Team kompensieren müssen. Das haben wir mit Joachim Kalmbach auch angesprochen, er trägt das mit“, sagt Markus Kaupp. Poser ist der einzige Abgang, die restlichen Akteure des aktuellen Kaders haben für die kommende Saison zugesagt. Bei dem einen oder anderen ist allerdings noch offen, ob er weiterhin in der ersten Mannschaft spielen wird, oder ob er sich der zweiten Mannschaft anschließt.

Joachim Kalmbach ist im Jahr 2016 mit dem VfL Oberjettingen in die A-Liga aufgestiegen, nachdem er sich 2014 dem Club angeschlossen hatte. 2018 verließ er den Verein, und das mit einem dicken Lob im Gepäck: „Joachim war ein Glücksfall für uns“, sagte damals VfL-Abteilungsleiter Marcus Ruß. 2006 übernahm Kalmbach den TSV Wildberg, mit dem er ein Jahr später in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Ein Jahr danach folgte allerdings bereits der Abstieg. Eine weitere Station von Kalmbach war der TSV Altingen, dort heuerte er 2018 nach seinem Abgang beim VfL Oberjettingen an. Allerdings kam dort recht schnell das Aus, denn schon im März 2019 wurde diese Verbindung seitens der Altinger beendet. Nufringen ist nun seine vierte Trainerstation im Aktivenbereich.

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Erstellt:
19. Februar 2021

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