Landratsamt verstärkt die Kooperationen

In den vergangenen Monaten haben zur Einbürgerungskampagne des Landkreises Böblingen mehrere Informationsveranstaltungen zum Thema „Einbürgerung in den deutschen Staatsverband“ in der Gottlieb-Daimler-Schule 1 in Sindelfingen stattgefunden. In 17 verschiedenen Ausbildungsklassen wurde den Schülern das Thema „Einbürgerung“ vorgestellt.

Lesedauer: ca. 2min 44sec
GDS-1-Schulleiter Holger Esch (Zweiter von rechts), Lehrer Christopher Humke (ganz rechts), Sozialdezernent Alfred Schmid (Dritter von rechts) und Leonora Askova (Erste von rechts vordere Reihe) ziehen mit Schülern der GDS 1 einpositives Fazit GB-Foto: gb

GDS-1-Schulleiter Holger Esch (Zweiter von rechts), Lehrer Christopher Humke (ganz rechts), Sozialdezernent Alfred Schmid (Dritter von rechts) und Leonora Askova (Erste von rechts vordere Reihe) ziehen mit Schülern der GDS 1 ein
positives Fazit GB-Foto: gb

Dr. Stephan Scheiper von der GDS 1 hatte diese Kooperation organisiert. Der Schulleiter Holger Esch zieht in einer Pressemitteilung des Landratsamts ein Fazit: „Die Kampagne des Landrats an unserer Schule war aus meiner Sicht ein voller Erfolg: Für diejenigen ohne deutsche Staatsbürgerschaft wurde eine attraktive Perspektive aufgewiesen und ihnen hilfreiche Informationen vermittelt. Den deutschen Schülern wurde nochmals deutlich, welche Vorteile und Privilegien für sie mit dieser Staatsbürgerschaft verbunden sind.“

Schüler erfahren die positiven Nebeneffekte

Den Schülern wurden nicht nur die Vorteile der deutschen Staatsbürgerschaft präsentiert und das Einbürgerungsverfahren erläutert, sondern auch die positiven Nebeneffekte einer Einbürgerung vorgestellt. Die Schüler befinden sich derzeit in der Ausbildung. Beim Einbürgerungsverfahren haben sie den Vorteil, dass mindestens ein Hauptschulabschluss vorliegt. Damit sind sowohl die Sprachkenntnisse als auch die Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung abgedeckt. Die Veranstaltungen wurden von Leonora Askova vom Amt für Migration und Flüchtlinge des Landkreises Böblingen organisiert. Im Dialog mit ihr konnten die Schüler die Präsentationen mitgestalten und so gezielt mehr zu den Vorteilen der deutschen Staatsbürgerschaft erfahren, unter anderem das Wahlrecht als deutscher Staatsangehöriger.

Leonora Askova ist die Ansprechpartnerin zur Einbürgerungskampagne beim Landkreis Böblingen. Besteht Interesse an der deutschen Staatsbürgerschaft und ein individueller Beratungsbedarf, können sich die potenziellen Antragstellenden direkt an die Ansprechpartner der Staatsangehörigkeitsbehörde wenden und einen Beratungstermin vereinbaren.

Unter dem Motto „Landkreis Böblingen, hier PASS ich rein!“ startete das Landratsamt Ende vergangenen Jahres seine Einbürgerungskampagne, um Menschen verschiedenster Nationalitäten zu ermuntern, den Weg der Einbürgerung zu gehen.

Um die Hemmschwelle zum Schritt der Einbürgerung zu senken werden während der Einbürgerungskampagne mehrere, teils unabhängige, Maßnahmen umgesetzt. Die bereits fertiggestellte Einbürgerungsbroschüre ist der Kern der Kampagne. Dort sind die Einbürgerungsvoraussetzungen und der Ablauf des Einbürgerungsverfahrens anschaulich aufgelistet. Zudem präsentieren mehrere bereits eingebürgerte Mitbürger ihre Geschichte, Beweggründe und ihre Erfahrungen mit der Einbürgerung, um die Einbürgerung nicht nur aus Behörden-, sondern auch aus Bürgersicht darzulegen, berichtet das Landratsamt. Die Broschüren sind mittlerweile in verschiedenen Behörden sowie Schulen und Volkshochschulen zu finden. Auch auf der Startseite der Homepage sowie auf Facebook werden in regelmäßigen Abständen die Mitbürger der Einbürgerungsbroschüre vorgestellt.

Seit Sommer 2019 informiert die Einbürgerungsbehörde verstärkt auf Veranstaltungen über die Einbürgerung. Außerdem wurde auf drei Schulen im Landkreis zugegangen, um mögliche Kooperationen, Veranstaltungen bis hin zur Thematisierung der Einbürgerung in einer Schulstunde auszuarbeiten. Nach und nach sollen weitere Schulen im Landkreis folgen.

Zudem wurden seit Ende Februar 2019 in etwa 4 000 Bürger aus EU-Ländern, die bereits seit Jahrzehnten in Deutschland leben, mit einem Anschreiben von Landrat Roland Bernhard auf die Einbürgerung aufmerksam gemacht. Insbesondere der Gesichtspunkt der Beibehaltung der bisherigen Staatsangehörigkeit – durch eine entsprechende Vereinbarung innerhalb der Europäischen Union ermöglicht – wird thematisiert. Da einige Personen dieser Zielgruppe das 60. Lebensjahr vollendet haben, konnte auch auf teils erleichterte Voraussetzungen der Einbürgerung ab diesem Alter hingewiesen werden.

In der zweiten Phase folgt die Versendung des Anschreibens an jüngere Unionsbürger ab dem 16. Lebensjahr, da diese oftmals bereits in Deutschland geboren wurden, hier aufwuchsen und unter anderem durch den verpflichteten Schulbesuch bereits die wichtigsten Voraussetzungen erfüllen.

Zur erleichterten Informationsbeschaffung wurde mittlerweile der Bereich „Einbürgerung“ auf der Homepage des Landkreises Böblingen überarbeitet. Die zu verwendenden Unterlagen und Voraussetzungen für die Einbürgerung sind übersichtlicher dargestellt. Zudem ist auch die Einbürgerungsbroschüre digital zu finden. -gb-

Zum Artikel

Erstellt:
17. Januar 2020

Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.