Laternenzug zum Feuer

„Nach 1700 Jahren hat die Botschaft des heiligen Martin immer noch seine Vorbildfunktion“, betonte Pfarrvikar Justin Thiraviyam am frühen Sonntagabend in der Sankt-Michaels-Kirche in Gärtringen. Und bis heute ist die Geschichte rund um den geteilten Mantel aktuell – und wird zum heutigen Martinstag gefeiert.

Von Maria-Dolores Bloching

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Die Mantelteilung: Nachgespielt in GärtringenGB-Foto: Vecsey

Die Mantelteilung: Nachgespielt in GärtringenGB-Foto: Vecsey

Kaum ein Platz war auch in der St.-Michaels-Kirche gestern Abend mehr frei. Vor allem junge Familien, Großeltern mit ihren Enkeln strömten zum Martinsfest, bunte Laternen hatten fast alle dabei. Der Musikverein Gärtringen hieß die vielen Gäste musikalisch willkommen. Zehn Kinder der katholischen Kirchengemeinde spielten die berühmte Szene nach, ein Stadttor aus weiß und grau gestrichenen Umzugskartons dominierte die Szene. Der heilige Martin, gespielt von Philipp Grosshart, zerschnitt mit einem Schwert seinen langen roten Mantel vor den gebannten Kinderaugen und gab die Hälfte dem Bettler, gespielt von Felix Hepple.

Bereits vor dem kurzen Anspiel hatte sich Pfarrvikar Justin Thiraviyam über die große Resonanz gefreut. „Martin ist ein Symbol für Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft.“

Heuer ohne
Ross und Reiter

Gemeinsam machten sich anschließend alle, singend auf, über die Hauptstraße, Moltkestraße und am Kindergarten in der Staufenstraße vorbei zum Gärtringer Wall, wo das Martinsfeuer bereits loderte. Allerdings begleitete in diesem Jahr kein Pferd den Laternenzug. Kurzfristig habe die Reiterin abgesagt – „und so schnell haben wir keinen Ersatz gefunden“, bedauerte Ildiko Grosshart, die gemeinsam mit Kerstin Mayer für die Organisation zuständig ist, die Situation.

So schritt der Musikverein vorneweg, die Jugendfeuerwehr sorgte dafür, dass jede Straße sicher überquert werden konnte. Angekommen am Wall, gab es für jeden Martinsbrezeln, mit dem Hinweis sie auch zu teilen.

Laternenzug zum Feuer

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Erstellt:
11. November 2019

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