Liebes-Betrug: Frau abgezockt

Kreis Calw: Schaden liegt bei mehreren Zehntausend Euro.

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Was als ein virtueller Flirt begann, hat für eine Frau aus dem Kreis Calw mit einem bösen Erwachen und dem Verlust von mehreren Zehntausend Euro geendet. Im konkreten Fall aus dem Kreis Calw fand der erste Kontakt zwischen der Geschädigten und dem Betrüger via Facebook statt. Der angebliche Flirtpartner brachte die Frau durch geschickte Kommunikation über die Zeit dazu, ihm mehrfach verschiedene Summen – insgesamt mehrere Zehntausend Euro – auf unterschiedliche Konten zu überweisen.

Beide Parteien hielten über Wochen Kontakt, und es gelang dem Betrüger offensichtlich, die emotionale Bindung der Geschädigten zu ihm herzustellen. Der Betrug fiel jedoch auf. Das zuständige Polizeirevier hat die Ermittlungen aufgenommen.

Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten: Das sogenannte Love- oder Romance-Scamming fängt harmlos an. Die Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook nach Opfern und durchforsten dort die Mitgliederlisten. Eine kurze Online-Einladung zum Chat dient vielen als Erstkontakt. Um sich beim potenziellen Opfer interessant zu machen, legen sich Romance-Scammer ungewöhnliche Lebensgeschichten zu – und sie hinterlassen immer einen seriösen Eindruck. Scamm-Männer geben sich
als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Konstrukteure in der Ölindustrie, als Tierärzte, Computerspezialisten und US-Soldaten aus.

Die präsentierten Fotos sind meistens gestohlen

Auf den Fotos des Scammer-Profils bekommen weibliche Opfer eine attraktive weiße Person präsentiert – die Bilder sind allerdings gestohlen. Und auch wenn der „Neue“ vorgibt, in Amerika oder im europäischen Ausland zu leben, so sitzt er wahrscheinlich in Westafrika. Davon merken die Opfer allerdings nichts, denn diese Chat-Bekanntschaften sprechen perfekt Englisch oder benutzen kostspielige Übersetzungstools für ihre Mails.

Scamm-Frauen geben sich bevorzugt als Krankenschwestern, Ärztinnen, Mitarbeiterinnen im Waisenhaus oder als Lehrerinnen, Schauspielerinnen sowie als Geschäftsfrauen jeder Art aus. Die Frauen auf den Bildern in Netzwerken und auf Dating-Seiten sind äußerst attraktiv.

Aber auch diese Bilder sind laut Polizei-Angaben meist gestohlen oder einzig für das Scamming fotografiert worden. Das ist an Fotostrecken mit ähnlichen Posen und Kleidung zu erkennen. Viele Frauen geben sich als Russinnen aus. Sie können aber auch aus Südamerika, Thailand, Afrika oder Europa stammen. Auch alle Scamm-Frauen beherrschen die englische Sprache, manchmal sogar die deutsche Sprache, perfekt. -gb-

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Erstellt:
11. September 2024

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