Mindestens 4000 Medien stehen bereit

Die Altinger Bücherei eröffnete am Dienstagnachmittag in einem neuen und zentralen Raum: Kinder und Eltern freuten sich auf das Angebot im Rathaus des Orts, kamen zuhauf und trugen Lektüre nach Hause.

Von Thomas Morawitzky

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BibliotheksleiterinCornelia Schmohlhat schon dieersten Kinder mitLesestoff versorgtGB-Foto: Bäuerle

Bibliotheksleiterin Cornelia Schmohl hat schon die ersten Kinder mit Lesestoff versorgt GB-Foto: Bäuerle

Altingen darf weiterhin lesen, vor allem die Kinder Altingens dürfen es. Seit dem gestrigen Dienstag besitzt der Ammerbucher Teilort wieder eine aktive Bibliothek. Er verdankt es dem Einsatz der Bücherei-Leiterin Cornelia Schmohl und ihren Helfern, auch den Bürgern, die noch vor den Sommerferien Unterschriften sammelten, ihre Petition zum Erhalt des Büchereistandorts Altingen an Ammerbuchs Bürgermeisterin Christel Halm übergaben (der „Gäubote“ berichtete).

Die Altinger Bücherei, mindestens 4000 Medien stark – Bücher, Zeitschriften, CDs und DVDs – befindet sich nun im Rathaus des Orts, in einem Zimmer gleich neben dem Sitzungssaal, mit rund 25 Quadratmetern etwas kleiner noch als das Zimmer, in dem sie sich zuvor befand. Jenes alte, nun verlassene Büchereizimmer liegt im Untergeschoss der Altinger Schule – nicht mehr lange jedoch, denn der Abriss dieser Schule steht unmittelbar bevor.

Cornelia Schmohl und ihr Mann bestücken die Bücherei

Mit dem Schulhaus sollte ursprünglich auch die Bücherei weichen, die Petition verhinderte es. Nach dem Beschluss der Gemeinde, das Rathauszimmer zur Verfügung zu stellen, durfte Cornelia Schmohl, unterstützt von zwei Müttern, die Regale und Medien der Bücherei von hier nach dort, vom alten in den neuen Raum transportieren. Vergangenen Samstag geschah dies; an einem der vorhergehenden Samstage hatte Cornelia Schmohl, dieses Mal unterstützt durch ihren Mann Michael, die neue Bücherei schon frisch gestrichen.

Schmohl ist als Bibliotheksleiterin bei der Gemeinde Ammerbuch beschäftigt; vor allem obliegt ihr die Leitung der Hauptstelle der Gemeindebibliothek in Pfäffingen. Zweimal in der Woche – an Dienstagen zwischen 14.30 und 18 Uhr, an Mittwochen zwischen 8.30 und 11 Uhr – öffnet sie nun wieder die Altinger Zweigstelle. Zwischendurch sorgt sie für einen Austausch zwischen den Standorten, trägt Bücher in Taschen von hier nach dort.

Die Wiedereröffnung der Altinger Bücherei an neuem Ort zog am Dienstagnachmittag natürlich augenblicklich ein Publikum an, klein aber zahlreich, begleitet von Müttern. Viviana Reichert beispielsweise war gekommen mit Tochter Riccarda, sieben, und Sohn Tiziano, neun. Riccarda trug ein Buch der sehr beliebten Reihe „Sternenschweif“ nach Hause, in der die Autorin Linda Chapman von einem Mädchen erzählt, das doppelt glücklich wird: nicht nur bekommt es ein Pferd, sondern das Pferd entpuppt sich auch als Einhorn. Tiziano, mehr an menschgemachten Mysterien und ihrer Aufklärung interessiert, wählte einen Band der Reihe „Die drei ???“ – ein Brettspiel, ein paar CDs und DVDs fehlten auch nicht in ihrem Medienkorb. „Es ist sehr gut, dass wir wieder eine Bücherei in Altingen haben“, sagt ihre Mutter, „obwohl es früher natürlich noch besser war, da konnten die Kinder in der Schulpause in die Bücherei gehen.“ Das wird in den nächsten Jahren zwar nicht möglich sein – aber der Freude an den vollen Bücherregalen wird dies keinen Abbruch tun.

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Erstellt:
20. November 2019

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