Mosaiksteine steigern die Sicherheit

Gleich drei Übergaben gab es bei der Feuerwehr Herrenberg zu feiern: Ein Kommandowagen, ein Mannschaftstransportwagen für Haslach und die Erweiterung der Atemschutzwerkstatt wurden am Freitagabend ihrer Bestimmung übergeben.

Von Maria-Dolores Bloching

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Bei der Übergabe von zwei neuen Fahrzeugen und der Erweiterung der Atemschutzwerkstatt (von links): Marc Heininger, Mario Dähne, Andre Weiss, Jürgen Vogt und Thomas Sprißler GB-Foto: Bäuerle

Bei der Übergabe von zwei neuen Fahrzeugen und der Erweiterung der Atemschutzwerkstatt (von links): Marc Heininger, Mario Dähne, Andre Weiss, Jürgen Vogt und Thomas Sprißler GB-Foto: Bäuerle

Ein Jahr ist es her, dass sich an derselben Stelle schon einmal Feuerwehrleute und Vertreter der Stadtverwaltung im Gerätehaus trafen – damals wurde die Drehleiter übergeben. „Heute stehen wir wieder hier“, freute sich Stadtbrandmeister Jürgen Vogt. Die Investition in Höhe von insgesamt 370 000 Euro komme insbesondere den Bürgern zugute. Vernünftig, bedachtsam, durchdacht, weise habe die Verwaltung und der Gemeinderat gehandelt – Oberbürgermeister Thomas Sprißler freilich hörte das gerne. „Ich bin froh und dankbar darüber“, so Vogt.

Drei Übergaben – drei Vorstellungen der Neuanschaffungen. Stadtbrandmeioster Jürgen Vogt übernahm die Atemschutzwerkstatt. „Jetzt ist sie auf dem neuesten Stand der Technik. Der Einsatz beim Kemmler-Großbrand hat gezeigt, wie wichtig die Investition war.“ 260 000 Euro kostete die Erweiterung. Zwei Räume gab es bisher, jetzt wurde um drei Container erweitert, so dass die sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung eingehalten wird. Das heißt, dass die verschmutzten und die bereits gereinigten Teile räumlich getrennt sind, was den rechtlichen Vorgaben entspricht.

Nach jedem Einsatz werden
die Geräte gereinigt

200 Atemschutzträger gibt es bei der Herrenberger Feuerwehr, inklusive Stadtteile. Sobald ein Gerät eingesetzt wird, egal ob bei einer Übung oder bei einem Einsatz – das geschieht rund 700 Mal im Jahr – muss es gereinigt, gefüllt, geprüft und all dies dokumentiert werden. Auch die Einsatzkleidung muss nach einem Einsatz gereinigt werden, bisher in einer haushaltsüblichen Waschmaschine, „in die passt nur ein Teil rein. Jetzt haben wir eine Industriewaschmaschine und einen Industrietrockner, da passen vier Teile rein. Das heißt, die Einsatzkleidung ist viel schneller wieder im Einsatz“, machte Vogt deutlich. Regelmäßig wurde die Einsatzkleidung bisher nach Sindelfingen gebracht zum Reinigen, das entfalle jetzt. „Nicht mehr zeitgemäß“, war laut dem stellvertretenden Herrenberger Stadtbrandmeister Andre Weiß auch der Kommandowagen. Der neue VW Tiguan ersetzt den 17 Jahre alten Audi A4, der 127 000 Kilometer auf dem Buckel hat. „Es ist eine sinnvolle Investition.“ Mit Navigation, Allrad und Allwetterreifen.

Der neue Mannschaftstransportwagen (MTW) steht künftig im Haslacher Feuerwehrhaus, weshalb Marc Heininger, Kommandant der Abteilung, die Neuanschaffung vorstellte. 170 PS hat der Ford Transit und Platz für acht Personen, zudem eine elektrische Stufe für einen erleichterten Einstieg. „Vor drei Jahren hätten wir es nie für möglich gehalten, dass bei uns zwei Fahrzeuge stehen, aber Gründe dafür gibt es einige.“ Die neue Alarm- und Ausrückeordnung, mehr Besprechungen, zu denen die Haslacher bisher im Privatfahrzeug kamen, und die Jugendfeuerwehr, die mit dem MTW befördert wird. Sprißler nannte die Investitionen „Zweckmäßigkeiten, die wir für den Schutz der Bevölkerung brauchen“. Es seien drei Mosaiksteine, die die Feuerwehr-Sicherheit sicherstellen und steigern.

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Erstellt:
14. Oktober 2019

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