Nach der Freibadsaison ist der Beckenkopf fällig

Vor zwei Jahren errichtete man ein neues Sanitärgebäude, im vergangenen Jahr war das Leitungsnetz dran, nun will sich die Gemeinde den Beckenkopf des Gärtringer Freibades vorknöpfen. Dass es dieses Kleinod überhaupt noch gibt, ist dem Förderverein zu verdanken. Bei der Mitgliederversammlung im Restaurant Kerzenstüble beschloss man, ein eigenes Projekt anzugehen.

Von Rüdiger Schwarz

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2019 sind im Freibad die Leitungen erneuert worden GB-Foto: gb

2019 sind im Freibad die Leitungen erneuert worden GB-Foto: gb

Ende März entscheidet der Gemeinderat über die Beckenkopf-Sanierung. Zwar wurden die finanziellen Mittel für diese Maßnahme bereits in den Haushalt eingestellt, doch noch weiß keiner, welche Ausführungsvariante zum Zuge kommen wird. Würde man nur mit Folie arbeiten, käme man am günstigsten weg. Allerdings ist diese Variante nicht sonderlich langlebig und verursacht oft Probleme. „Mit einem Volledelstahlbecken hat man in der Regel 30 bis 40 Jahre Ruhe. Es ist die dauerhafteste, aber auch teuerste Variante“, ließ Bürgermeister Thomas Riesch wissen. Er ging deshalb eher davon aus, dass man sich für eine Mischvariante entscheiden werde. Bei dieser Option würde das Becken mit Folie ausgelegt, die wiederum von einem Kopf aus Edelstahl geschützt wird. Somit könnte man sich für die Zukunft die Möglichkeit offenhalten, das komplette Becken doch noch in Edelstahl zu gestalten. Mit der Sanierung des Beckenkopfs ist es aber nicht getan. „Die Durchströmungstechnik muss neu aufgebaut werden“, erklärte Thomas Riesch. Er bekräftigte, dass man die Investition angehen wolle. „Billig wird das sicher nicht. Die Beckenkopfsanierung wird sich zwischen einer und 1,5 Millionen Euro bewegen“, wusste der Bürgermeister. Da bei diesen Arbeiten die ganzen Laufwege rund ums Becken aufgerissen und neu gemacht werden müssen, beschloss der Förderverein, sich mit einem eigenen Projekt zu beteiligen. An der Nordseite des 50 Meter langen Beckens will man eine Steinmauer mit runden Liegenischen anbringen. 50000 Euro lässt der Förderverein dafür springen. „Es muss ein Projekt sein, wo Förderverein draufsteht“, betonte Werner Bühler. Der Förderverein müsse den Mitgliedern und Sponsoren zeigen, was mit dem Geld gemacht werde. Derweil wurden die 8000 Euro, die man der Verwaltung für die Anschaffung von Sonnenliegen zukommen ließ, noch nicht ausgegeben. Man wartet erst noch die Sanierung des Beckenkopfs ab. Damit ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. „Wir müssen ans Eingangsgebäude rangehen. Das ist für die Zukunft nicht geeignet“, machte Thomas Riesch deutlich. Im Eingangsbereich befindet sich auch die Kasse. Seit Jahren greift der Förderverein dem Kassendienst mit einem Betrag von 4000 Euro unter die Arme.

Ob Rasen mähen, Hecken schneiden, Laub aufsammeln, den Spielplatz auf- und abbauen, die Blumenbeete und Blumentöpfe pflegen: Im vergangenen Jahr wendeten die Mitglieder des Fördervereins rund 210 Arbeitsstunden für das Freibad auf. Dank der ehrenamtlichen Hilfe wird nicht nur der Bauhof entlastet, sondern spart die Gemeinde auch 10 000 Euro. In das Freibadfest investierten die Helfer zusätzliche 75 Arbeitsstunden. Höhepunkt der Veranstaltung war der „Arschbombenwettbewerb“. „Der kommt bei den Kindern und Jugendlichen gut an und ist schnell ausgebucht“, freute sich Werner Bühler. Mit der Sindelfinger Splashdiving Crew hat man mittlerweile wahre Könner an Land gezogen. Die zeigen, wie man eine weltmeisterliche „Arschbombe“ hinlegt. Dagegen ist das Wet-Festival ein für allemal Geschichte. Statt Techno war bei einem Konzert Jazz zu hören. Das möchte man auch so beibehalten. Da 2019 keine zigtausend Techno-Begeisterten ins Freibad strömten, sank die Zahl der Besucher auf 61500. Das Aquajogging war derweil ein Totalausfall. Ob es in der kommenden Saison wieder stattfinden wird, steht noch in den Sternen. „Wir sind am Schauen, ob sich jemand findet, der es macht“, versicherte der Vorsitzende.

Der Standort von zwei neuen
Bäumen gerät in die Kritik

In die Kritik geriet der Standort von zwei der insgesamt 13 Bäumen, die vom Edeka-Markt gespendet wurden. Der eine Baum sei zu nah am Durchschreitebecken gepflanzt worden, der andere Baum liege zu direkt in Richtung Rutsche. In der Runde war man sich einig, dass bei solchen Aktionen künftig der Förderverein zurate gezogen werden solle. Schließlich würden sich dessen Mitglieder mit den Gegebenheiten vor Ort bestens auskennen. Thomas Riesch will nun prüfen lassen, ob die Bäume umgepflanzt werden können.

Bei den Wahlen wurden Werner Bühler als Vorsitzender und Kassier Thomas Jonitz in ihren Ämtern bestätigt. Während Harald Auch, Christel Pellegrino, Helmut Schaffer, Helmut Schmidt und Frank Hagel weiter als Beisitzer zur Verfügung stehen werden, verabschiedete sich Johann Tomenendal aus dieser Runde. Er legte sein Amt nieder.

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Erstellt:
6. März 2020

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