Noetzel verlässt den Klinikverbund

Kreis Böblingen – Aufgrund verschiedener Auffassungen über die künftige strategische Ausrichtung sind der Medizinische Geschäftsführer Dr. Jörg Noetzel und die Gesellschafter des Klinikverbunds Südwest GmbH – die Vertreter der Landkreise Böblingen und Calw – einvernehmlich übereingekommen, eine Beendigung der Zusammenarbeit anzustreben.

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Dr. Jörg Noetzel

Dr. Jörg Noetzel

Über die weitere Vorgehensweise finden derzeit Gespräche statt, heißt es in einer Pressemitteilung des Böblinger Landratsamts. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikverbunds, der Böblinger Landrat Roland Bernhard äußert sich hierin: „Wir sind Herrn Dr.
Noetzel dankbar für die vielen guten Impulse, die er gesetzt hat, die maßgeblich zu einer positiven Entwicklung unseres Unternehmens beigetragen haben. Beispielhaft möchte ich die Weiterentwicklung des Medizinkonzepts, die Chefarztbesetzungen mit hochqualifizierten Medizinern und zuletzt die souveräne Bewältigung der Corona-Krise hervorheben.“ Gleichzeitig bedauere er es, dass sich die Wege nun trennten. Bernhard wünscht Noetzel „persönlich und beruflich alles Gute sowie bei seinen neuen anstehenden beruflichen Aufgaben weiterhin viel Erfolg“.

Dr. Jörg Noetzel (GB-Foto: gb) bedankte sich ausdrücklich bei beiden Landkreisen für die sehr gute Zusammenarbeit und stellte klar: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht für die Kliniken und beide Landkreise. Ich bedanke mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche dem Klinikverbund mit seinen hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Zukunft alles Gute.“

Im Oktober 2016 hatte der heute 57-jährige Noetzel seine Arbeit als Medizinischer Geschäftsführer des Klinikverbunds Südwest begonnen, um mit dem Kaufmännischen Geschäftsführer Michael Loydl das Unternehmen zu leiten. Wie kolportiert wird, soll das Verhältnis zwischen beiden Geschäftsführern nicht das beste gewesen sein. Der Klinikverbund Südwest, der in den Landkreisen Böblingen und Calw sechs Standorte hat, baut auf dem Sindelfinger Flugfeld ein 500 Millionen Euro teures Klinikum. In diesem Zusammenhang soll es beim Medizinkonzept, das auch für den Standort Herrenberg gilt, ebenfalls zu Differenzen zwischen dem Landrat und Noetzel gekommen sein. -gb-

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Erstellt:
21. Juni 2020

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