Not vor der eigenen Haustür nicht vergessen

„Gäubote“-Weihnachtsaktion: Bisher sind fast 119000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. Langjährige Unterstützer schätzen hilfreichen Einsatz des Arbeitskreises „Miteinander – Füreinander.

Von Jutta Krause

Lesedauer: ca. 3min 52sec
Angesichts der globalen Krisen und ihrer Verwerfungen kommt die Armut auch in der Mitte der Gesellschaft an.GB-Foto: Schmidt

Angesichts der globalen Krisen und ihrer Verwerfungen kommt die Armut auch in der Mitte der Gesellschaft an.GB-Foto: Schmidt

Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Nicht umsonst wird auch bei der „Gäubote“-Weihnachtsaktion von „Miteinander – Füreinander“ für eine gute Sache getrommelt. Heuer für Menschen, die nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen. „Not Lindern“ lautet deshalb das diesjährige Motto – und die „Gäuboite“-Leserinnen und Leser zeigen sich solidarisch: Bis gestern haben sie genau 118 803 Euro und 72 Cent gespendet – ein schier unglaublicher Betrag! Hierfür sagen wir herzlichen Dank.

Tatsächlich steht die „Gäubote“-Weihnachtsaktion dafür, Menschen schnell, direkt und unbürokratisch zu helfen, Sozialprojekte nachhaltig zu unterstützen – oder ihnen mit Hilfe einer Anschubfinanzierung auf die Beine zu helfen. Einige beispiele aus der jüngeren Zeit: die Vesperkirche, die im Januar Premiere feiert, oder die Arbeit des Weltladens samt seiner von Herrenberg aus gesteuerten Initiativen im globalen Süden.

„Man spendet häufig an große Organisationen und weiß dabei nicht, wieviel davon wo ankommt. Bei dieser Aktion kommen die Spenden den Menschen ganz lokal und ohne Abzug zugute“, erklärt etwa Jochen Funke, der zusammen mit seiner Frau Gisela seit vielen Jahren regelmäßig die „Gäubote“-Weihnachtsaktion mit einer Spende bedenkt. „Es gibt viele Gebiete auf der Welt, wo Menschen dringend Hilfe brauchen, aber darüber sollte man die Not vor der eigenen Haustür nicht vergessen.“ Der „Gäubote“ hat die Funkes wie weitere treue Spenderinnen und Spender der Weihnachtsaktion nach ihrer Motivation befragt.

Ähnlich wie die Funkdes sieht es Norbert Urban, der ebenfalls seit Langem zum treuen Spenderkreis der Aktion zählt. „Wir spenden für die Gäubote-Weihnachtskation, weil wir das für eine sehr sinnvolle Sache halten. Eine Spende für den Arbeitskreis Miteinander-Füreinander ist transparenter als an eine große Organisation, wo einiges in den Überbau oder dubiose Kanäle verschwindet. Hier wissen wir, dass das Geld zu 100 Prozent am Ziel ankommt. Für Herrenberg ist das eine tolle Sache!“ Über die begleitende Berichterstattung im „Gäubote“, erzählt er weiter, sei er oft erst auf Probleme und Notlagen aufmerksam geworden. „Ich finde es toll, welche Themen da ausgewählt werden, an die man selber oft nicht unbedingt denkt und dass der Arbeitskreis sich dafür einsetzt und Leute sich für die Aktionen engagieren.“

Ein wesentlicher Aspekt für die Spender ist natürlich auch der Wunsch, Menschen unter die Arme zu greifen, die weniger Glück haben, die dies benötigen. So ist das Weitergeben und Spenden etwa für Pauline Rist-Nowak eine Selbstverständlichkeit. „Ich bin gut katholisch, da gehört das dazu“, erklärt die Herrenberger Stadträtin. „Schwer beeindruckt hat mich, dass es im Judentum die Regel gibt, zehn Prozent seines Einkommens zu spenden. Das ist viel. Aber wichtig ist vor allem die Bereitschaft, etwas abzugeben.“ Seit langem verfolgt sie die Aktivitäten des Arbeitskreises „Miteinander – Füreinander“ und findet sie sehr unterstützenswert. „Wichtig ist auch das Unmittelbare, direkt vor Ort etwas Gutes zu tun.“

Heidi und Heinz Weimer bekräftigen dies. „Man sieht und erfährt, dass viele Menschen in Not sind. Wenn man ihnen helfen kann, ist es selbstverständlich, dass man das auch macht“, bringt Heidi Weimer es auf den Punkt. Auch ihr und ihrem Mann, ist der lokale Aspekt der Weihnachtsaktion wichtig. „Regional zu spenden ist für uns logisch und naheliegend –man weiß dann auch, was mit dem Geld passiert.“ Ein entscheidendes Kriterium ist für sie das Wissen, wer hinter den Aktionen steht und sich dafür einsetzt. Das schafft Vertrauen. Zwar finden die Beiden auch die jeweils ausgewählten Projekte gut, aber das steht nicht im Vordergrund. „Der Arbeitskreis wird es schon recht machen mit den Spendenaktionen. Der persönliche Kontakt gab uns die Sicherheit, dass es ankommt und unterstützenswert ist. Darum sind wir dabei geblieben“, erklärt Heidi Weimer.

Ein anderes Ehepaar, das lieber anonym bleiben will, setzt ebenfalls viel Vertrauen in den Arbeitskreis, der kraft seiner Mitglieder nah am Geschehen ist und deshalb auch gut informierte Entscheidungen treffen kann. „Bei den Themen vertrauen wir dem Arbeitskreis, dessen Mitglieder uns zum Teil auch bekannt sind. Ansonsten ist uns vor allem die Regionalität wichtig. Man kriegt viele Spendenanfragen, kann aber nicht die ganze Welt retten, auch wenn man das gern täte.“ Menschen, denen es nicht so gut geht, etwas abzugeben – das ist der Antrieb für eine weitere langjährige Spenderin, die auch lieber anonym bleiben will. „Ich hatte schon immer Menschen im Blick, die am Rand der Gesellschaft sind und nicht viel haben“, erklärt sie. Nicht zuletzt deshalb habe sie sich für die „Gäubote-Weihnachtsaktion entschieden, eine Sache, die sie seit vielen Jahren mit Spenden unterstützt.

Charity-Gala mit „4more friends“

„Not lindern!“ Das ist das Ziel der „Gäubote“-Weihnachtsaktion von „Miteinander – Füreinander“. Unterstützt werden Einzelpersonen und Familien, die angesichts der Folgen von Krieg, Energiekrise, Inflation und den noch immer sichtbaren Spuren der Pandemie nicht mehr über die Runden kommen. Auch Vereine und Aktionsgruppen, die Menschen in Not unter die Arme greifen, können auf Zuwendungen hoffen.

Dem Arbeitskreis „Miteinander – Füreinander“ gehören neben dem „Gäubote“ und den Kirchen auch Vertreter karitativer Einrichtungen, der Stadtund engagierte Bürger an.

Gerne veröffentlicht der „Gäubote“ auch bei dieser Weihnachtsaktion Ihren Namen und Wohnort, wenn Sie spenden – sowohl in der Printausgabe als auch auf dem Online-Portal www.gaeubote.de Hierzu müssen Sie allerdings ausdrücklich Ihre Zustimmung geben.

Für die Spendenaktion von „Gäubote“ und „Miteinander – Füreinander“ veranstaltet die Band „4more friends“ eine Charity-Gala im Herrenberger Mauerwerk. Sie steigt am Freitag, 6. Januar, ab 19 Ihr. Special Guest ist Miss Roxxy. Karten im Vorverkauf gibt es unter anderem im „Gäubote“-Verlag in der Horber Straße. -gb-

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Erstellt:
24. Dezember 2022

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