Polizisten bespuckt, geschlagen und getreten

Gleich in drei Fällen wurden am Wochenende in Böblingen und Sindelfingen Polizisten angegriffen.

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Polizisten bespuckt, geschlagen und getreten

Am frühen Samstagmorgen kam es gegen 2:40 Uhr in der Planiestraße in Sindelfingen zu einem Angriff auf Polizeibeamte, nachdem die Polizisten zuvor zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gerufen worden waren. Dabei sollen zwei Personengruppen aneinandergeraten sein. Man habe sich dann aufgrund ausgetauschter Beleidigungen gegenseitig geschlagen. Bereits als die Beamten eintrafen, herrschte laut Polizei-Angaben eine unübersichtliche Situation vor. Mehrere Personen liefen schreiend umher, und ein 36-Jähriger hatte ein blutverschmiertes T-Shirt. Der Mann ignorierte alle Aufforderungen, den Sicherheitsabstand nicht zu unterschreiten, und als einer der Polizisten ihn wieder auf Abstand schieben wollte, griff der Tatverdächtige ihn an. Während mehrere Beamte den 36-Jährigen trotz seines heftigen Widerstandes auf den Boden brachten und ihm Handschließen anlegten, mischten sich unbeteiligte Umstehende ein und pöbelten die Polizisten an. Nur unter Einsatz mehrerer Streifenwagenbesatzungen konnten sie auf Abstand gehalten werden. Damit war die Situation aber noch nicht beendet. Als der 36-Jährige zu einem Streifenwagen gebracht wurde, sperrte er sich massiv gegen das Einsteigen, so dass es wieder zu einem Gerangel mit ihm kam. In diesem Moment trat er einen der Beamten zweimal gegen den Kopf und verletzte ihn dabei. Während des Transports zum Polizeirevier Sindelfingen beleidigte er die Beamten mehrmals. Im Hof des Polizeireviers griff der Mann die Beamten erneut an und versuchte, sie mit dem Kopf und der Schulter zu stoßen. Als die Einsatzkräfte ihn nochmal zu Boden bringen mussten, wurde ein weiterer Polizist leicht verletzt. Auch in der Gewahrsamseinrichtung beruhigte sich der 36-Jährige nicht und richtete seine Aggressionen gegen Mitarbeiter des Rettungsdienstes, die ihn untersuchen wollten.

Ein weiterer Vorfall trug sich am Samstagmorgen in Böblingen zu. Als Polizeibeamte einen 17-Jährigen wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls zum Polizeirevier Böblingen gebracht hatten, kam es gegen 3.15 Uhr zu einer Widerstandshandlung des Jugendlichen, bei der ein Polizeibeamter verletzt wurde. Eine Zeugin hatte zuvor gegen 2 Uhr verdächtige Geräusche in der Danziger Straße in Böblingen gemeldet. Als sie die Szenerie erkundigte, stellte sie drei tatverdächtige Jugendliche fest, die sich Zugang zu einem geparkten Fahrzeug zu verschaffen versuchten. Alarmierte Polizeibeamte trafen im Zuge der Fahndung auf die Dreier-Gruppe und nahmen den 17-Jährigen aufgrund der übereinstimmenden Beschreibung vorläufig fest. Der Jugendliche weigerte sich, in die Gewahrsamseinrichtung zu gehen, und wollte das Polizeirevier verlassen. Als einer der Polizisten ihm den Weg verstellte, begann der Jugendliche um sich zu schlagen und wurde durch die Beamten zu Boden gebracht. Hierbei wurde auch ein Einrichtungsgegenstand beschädigt. Auch am Boden beruhigte sich der Tatverdächtige nicht, sondern trat mit beiden Beinen um sich und schlug mit den Fäusten nach den Polizisten. Erst unter erheblichem Kraftaufwand mehrerer Beamter gelang es, ihn in eine Zelle zu bringen. Von dort wurde er in die Obhut von Erziehungsberechtigten übergeben.

Stark alkoholisiert und ohne Führerschein auf der Autobahn

Der dritte Angriff gegen Polizisten ereignete sich bei einer Verkehrskontrolle. Mehrere Verkehrsteilnehmer teilten am Sonntag gegen 14.30 Uhr der Polizei mit, dass ein 39-Jähriger in einem Mercedes mit einer auffälligen Fahrweise auf der A81 von Singen in Fahrtrichtung Stuttgart unterwegs sei. Ein weiterer Zeuge teilte kurz darauf mit, dass das Fahrzeug auf dem Parkplatz Sommerhofen stünde und ein sichtlich alkoholisierter Mann einen Reifenwechsel versuche. Polizeibeamte trafen den augenscheinlich stark alkoholisierten 39-Jährigen an seinem Fahrzeug an. Ein freiwilliger Atemalkoholtest bestätigte den Verdacht. Als der Tatverdächtige die Beamten begleiten sollte, beleidigte er sie zuerst, bespuckte sie dann und versuchte einen der Beamten mit einem Kopfstoß zu verletzen. Gegen seinen erheblichen Widerstand brachten die Beamten ihn zu Boden, legten ihm Handschließen an und setzten ihm eine Spuckschutzhaube auf. Der Mann beruhigte sich auch dann nicht. So trat er gegen den Streifenwagen und versuchte, die Beamten mit Tritten zu treffen. Zum Schutz der Beamten mussten die Beine des 36-Jährigen gefesselt werden und der Transport zur Dienststelle liegend erfolgen. Da der Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war und der Pkw frische Unfallspuren aufwies, wurde der Wagen sichergestellt und abgeschleppt. Nachdem sich der 36-Jährige im Verlauf des Tages beruhigte, konnte er in den Abendstunden entlassen werden. -pb-

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Erstellt:
3. August 2020

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