Positive Erinnerungen schaffen

#HappyHerrenberg ist eine virtuelle Anlaufstelle für alle, die derzeit Anregungen, Gestaltungsaufgaben undImpulse suchen. Initiiert wurde das Angebot von den beiden Herrenberger Schulsozialarbeiterinnen ChristineAltrichter an der Albert-Schweitzer- und Pfalzgraf-Rudolf-Schule sowie von Ludmila But an der Vogt-Heß-Gemeinschaftsschule.

Von Gabi Weber-Urban

Lesedauer: ca. 2min 52sec
Die erste Herausforderung bringt mehr Farbe ins Spiel GB-Foto: gb

Die erste Herausforderung bringt mehr Farbe ins Spiel GB-Foto: gb

Jeden Tag erhalten die Nutzer dabei eine besondere Aufgabe, eine „Challenge“, welche die Kinder und Jugendliche animieren soll, sich mit positiven Gedanken und Handlungen zu beschäftigen. Den beiden Schulsozialarbeiterinnen geht es vor allem darum, dass ihre Schutzbefohlenen auch in diesen schwierigen Zeiten den Fokus auf Dinge richten, die ihre Resilienz stärken.

Zurzeit bekommen Christine Altrichter und Ludmila But relativ wenig von ihren Schülern mit. Was bei den ohnehin seltenen Kontakten seitens der Kinder und Jugendlichen beklagt wird, ist die Tatsache, dass sie sich isoliert fühlen, sich nach Freunden, nach Kontakten und sogar nach der Schule sehnen. Den engagierten Initiatorinnen war es wichtig, Abhilfe zu schaffen. Ihr Ziel ist es, die Kinder dazu zu bringen, sich positive Gedanken zu machen, sich mit Lust und Freude täglich einer Herausforderung zu stellen und das Ergebnis dieser Aufgabe mit anderen zu teilen.

SMS als einziger Kontaktweg
mit den Schülern erlaubt

Die gestellten Aufgaben sind vielfältig und interessant. Unter dem Motto: „Farbe macht happy“ wurden die Schüler aufgefordert, sich besonders bunt zu kleiden und dies fotografisch zu dokumentieren. Unter dem Titel: „Create good memories“ werden die Kids aufgefordert, zu dokumentieren wie sie es schaffen, in Corona-Zeiten mit anderen in Kontakt zu bleiben. Neben den Bereichen Essen und Sport, wurde auch zum Gestalten des Satzes „Glück kann so klein sein“ angeregt.

Da es Schulsozialarbeitern nicht erlaubt ist mit den Schülern über soziale Medien zu kommunizieren – SMS sind als einziger Kommunikationsweg erlaubt – gestaltete sich die Ausführung der Idee als nicht gerade einfach. Unter Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen ermöglicht #HappyHerrenberg einen Zugang zu den Kindern. Schutzbefohlene, deren Handynummer den Fachkräften bekannt war, wurden per SMS informiert, die restlichen Schüler über eine lange Informationskette, die über die Schulleitung, die Elternvertreter bis zu den Eltern verlief, denen es oblag, ihren Nachwuchs auf die Aktion aufmerksam zu machen.

Wie viele Kinder und Jugendliche das Angebot bisher erreicht hat, ist den beiden Initiatorinnen derzeit nicht bekannt. Die aufwendige Vorbereitung – in der Regel am Telefon oder online – stärkte indes die Zusammenarbeit von Christine Altrichter und Ludmila But. Allerdings stellte sich das Gefühl ein, „ins Leere hinein“ zu arbeiten. Auf jeden Fall wollen sie bis zum 5. Mai diese Aktion weitermachen und den Jugendlichen Aufgaben stellen. In Bezug auf das Posten eigener Bilder war der Rücklauf bislang eher spärlich. Allerdings war die Resonanz über Telefon oder SMS durchaus sehr positiv. Und nicht nur die Jugendlichen fanden die Aufgaben toll, auch deren Lehrer sind begeistert von diesem Angebot. „Auch wenn eher wenig Kinder und Jugendliche mitmachen, merken wir, dass diese Aktion etwas mit den Menschen macht“, sagt Christine Altrichter.

Sogar bei sich selbst hätten die Schulsozialarbeiterinnen in der Vorbereitung bemerkt, wie ihnen die Beschäftigung mit positiven Aktionen neuen Auftrieb gegeben hat. „Ich bin überzeugt, dass manchmal schon allein die Vorstellung, wie man die Aufgabe erfüllen könnte, ausreicht, um sich gut zu fühlen oder man einfach lachen muss“, sagt Altrichter. Auch ihre Kollegin Ludmila Buz kann die Leute nur ermutigen, sich am Gestalten der Bilder zu beteiligen, auch wenn sie es nicht veröffentlichen wollen. „Die Auseinandersetzung mit dem gestellten Thema macht auf jeden Fall richtig Spaß und stärkt von innen“, ist But überzeugt.

Beide hoffen, dass täglich mehr Jugendliche von diesem Angebot Gebrauch machen. Die Seite ist dabei unter www.instagram.com/happyherrenberg zu erreichen. Das Schönste für die Initiatorinnen wäre, wenn das Projekt eine Eigendynamik entfalten würde und Schüler sich mit eigenen Ideen für eine „Challenge“ bei Christine Altrichter oder Ludmila But melden würden.

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Erstellt:
2. Mai 2020

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