Pro Ortsteil bald vier Standorte

Hundekotstationen kamen in Gäufelden schon öfter aufs Tapet. Am Donnerstag fand das Thema den Weg auf die Tagesordnung des Gemeinderats und sorgte in dem Gremium für eine angeregte Diskussion. Die einen glaubten an das Konzept, die anderen hielten es nicht für nötig, hierfür Geld auszugeben. Denkbar knapp fiel die Entscheidung mit neun zu acht für einen ersten Versuch mit zwölf Stationen aus.

Von Jacqueline Geisel

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Diese Hundekotstationen nahm der Gemeinderat ins Visier GB-Foto: Geisel

Diese Hundekotstationen nahm der Gemeinderat ins Visier GB-Foto: Geisel

Zwei mögliche Modelle standen zur Veranschaulichung im Sitzungssaal: eines, das an einem Pfosten befestigt wird, sowie eines, das frei stehend installiert werden kann. Versuchsweise, sagte Bürgermeister Benjamin Schmid, sollten zwölf Stationen aufgestellt und geschaut werden, wie diese angenommen werden. Potenzielle Nutzer gibt es bei 441 angemeldeten Hunden jedenfalls einige.

„Ein sehr guter Vorschlag“, fand Julia Jacob (SPD). Den Kot einsammeln, über Kilometer mittragen – das sei nicht angenehm. Zudem fehle es in Gäufelden ohnehin an Mülleimern. Gabi Weber-Urban (FWV) stimmte Jacob zu. Nicht alle bekämen es hin, ihre Kottüten mit nach Hause zu tragen, meinte Almuth Keitel (Grüne). Zudem sei Gäufelden im Umkreis der einzige „weiße Fleck“, was das Thema angehe. Für die Bürger sei das nicht nachvollziehbar. „Es bleibt uns letztendlich nichts anderes übrig“, sagte Keitel. Sie glaube an ein erfreuliches Ergebnis. Auch Oliver Grasy (FWV) schloss sich dem an, und Daniel Mäder (FWV) fand die Idee gut.

Ganz anders sah das unter anderem Birgit Fuchs (FWV). Gerade vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Gemeinde und in Anbetracht der Folgekosten war sie gegen das Aufstellen der Stationen. „Muss man eigentlich dem Bürger alles abnehmen?“ fragte sich Fuchs. „Ich bin total gegen so etwas“, betonte sie. Für Bernard Korat (Grüne) fällt die Kotentsorgung in die „grundlegende Verantwortung mündiger Erwachsener“. Aus seiner Sicht ist es „ein kulturelles Problem, dass man den Leuten alles abnimmt“. Lilli Fleck (CDU) war überzeugt: Wer den Hundekot jetzt nicht aufsammle, mache es auch in Zukunft mit den Stationen nicht. Günter Egeler (FWV) fand, man belohne mit der Anschaffung der Stationen schlechtes Verhalten. Außerdem bezweifelte er die Wichtigkeit und Dringlichkeit, das Thema jetzt zu verhandeln. Wie Bürgermeister Schmid ausführte, sei er während seines Wahlkampfs bei 2000 Haushalten gewesen und jeder zweite habe das angesprochen. Es beschäftige die Leute im Ort also. Es handle sich um ein kleines Thema, räumte Schmid ein, aber man könnte das Signal geben, dass man die Probleme ernst nehme. In einem Jahr soll die Nutzung dann evaluiert werden.

Viel diskutiert war am Donnerstagabend die Kostenfrage. Das Modell, das an Pfosten befestigt werden muss, kostet schätzungsweise 262 Euro, wenn kein Pfosten vorhanden ist 304 Euro. Das frei stehende Modell schlägt mit voraussichtlich etwa 295 Euro zu Buche. Dazu kommen Kosten für das Fundament, etwa 2500 Euro für alle zwölf Stationen. Für die Leerung und Bestückung mit Tüten ist der Bauhof vorgesehen. Wie sich der Rat einigte, soll der Bauhof entscheiden, mit welchem Modell er besser arbeiten kann. Pro Ortsteil sind vier Stationen geplant. Die genauen Standorte diskutierten die Räte anhand von Karten.

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Erstellt:
18. Januar 2020

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