Protestaktionen am Sonntagabend gegen AfD-Bürgerdialog in Jettingen: Großaufgebot der Polizei

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Jettingen - Jettingen erlebt am Sonntagabend eine publikumsstarke Protestveranstaltung. Sowohl mit einer Mahnwache als auch mit einer Kundgebung demonstrieren Menschen gegen einen Bürgerdialog der AfD, der am Abend im Bürgersaal über die Bühne geht. An der Mahnwache, die um 17 Uhr begann, nahmen gleich zu Beginn rund 70 Menschen teil, gegen 18 Uhr waren es um die 150. Hinzu kam der Protest der sozialistischen Jugendgruppe Falken (Ortsgruppe Herrenberg/Böblingen) mit rund 30 Teilnehmern hinter dem alten Rathaus. Die Polizei hat den Weg zum Bürgersaal hin abgesperrt. Die Demonstranten schwenkten Fahnen und riefen mit dem Megafon Parolen gegen die AfD. In der Gruppe der Mahnwache wurden Regenbogenfahnen geschwenkt und Protestschilder hochgehalten. Versammlungsleiter Jürgen Scheef gab sich sehr zufrieden mit der Resonanz. Man habe sich bewusst für eine Mahnwache entschieden, um nicht zu sehr zu provozieren, aber dennoch Kante zu zeigen – und zwar aus dem Querschnitt der Gesellschaft heraus mit Vereinsleuten, Gemeinderäten, Fridays for Future und anderen mehr. Auch Bürgermeister Hans Michael Burkhardt war vor Ort. Vor dem Bürgersaal warteten derweil die Besucher der AfD-Veranstaltung auf den Versammlungsbeginn. Das Polizeiaufgebot ist sehr groß. Mindestens zwölf Fahrzeuge und sehr schwer ausgerüstete Beamte sind im Einsatz. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatte die AfD-Bundespartei zu Monatsbeginn als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft. Bis zu einer Gerichtsentscheidung über ein Eilverfahren führt das BfV die AfD allerdings nicht mehr offiziell mit einer solchen Bezeichnung.