Schnelle Versorgung auf höchstem Niveau

Herrenberg/Nagold: Dr. Manfred Grünke wird Chefarzt im neuen Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin.

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Dr. Manfred Grünke

Dr. Manfred Grünke

Die stationäre Radiologie des Krankenhauses Herrenberg bildet ab 1. August mit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Kliniken Nagold ein standortübergreifendes Zentrum. Der Aufsichtsrat der Kreiskliniken Böblingen gGmbH bestellte den langjährigen Nagolder Chefarzt Dr. Manfred Grünke (GB-Foto: Klinikverbund Südwest) nun zum Chefärztlichen Leiter des Zentrums. „Damit wird eine optimale, schnelle und moderne Versorgung der Patienten sichergestellt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Roland Bernhard.

Die rundum erneuerte standortübergreifende Abteilung setze auf die Zukunftstechnologie Teleradiologie. Neben baulichen Sanierungen und Anpassungen im radiologischen Leistungsspektrum wurde auch der Gerätepark am Standort Herrenberg zuletzt sukzessive komplett erneuert. Der Landkreis Böblingen als Träger sowie der Klinikverbund Südwest investierten für Geräte und IT-Infrastruktur fast 2,5 Millionen Euro in eine moderne und patientenfreundliche Ausstattung der Radiologie.

Die Ausweitung telemedizinischer, standortübergreifender Angebote in den kommenden Jahren ist Teil der Digitalisierungsstrategie des Klinikverbunds und sichert langfristig das wohnortnahe Angebot. Früher durften Ärzte aller Fachrichtungen radiologische Untersuchungen wie zum Beispiel Röntgen vornehmen. „Mit dem neuen, strengen Strahlenschutzgesetz dürfen heutzutage nur Spezialisten die entsprechende Diagnostik durchführen. Dadurch entsteht ein hoher Personalaufwand – insbesondere für kleine Krankenhäuser“, erklärt Chefarzt Dr. Manfred Grünke die Lage der Kliniken. Zugleich steigt die Nachfrage nach radiologischen Untersuchungen stetig weiter, denn mit minimalinvasiven Operationen müssen vorab mehr Informationen über den Patienten vorliegen.

Um stets eine optimale Versorgung für den Patienten zu gewährleisten, müssen für alle Fachgebiete die entsprechenden Fachärzte vorhanden sein – auch für die Radiologie. „Als kleineres Krankenhaus können wir nicht an jedem Standort alle Spezialisten rund um die Uhr vorhalten“, verdeutlicht Dr. Grünke die Herausforderung. Daher entschied man sich, die radiologischen Abteilungen der Kliniken Nagold und Herrenberg zusammenzulegen und die Kräfte der beiden Standorte zu vereinen.

Ausgewiesene Spezialisten begutachten die Bilder

Dafür setzt das Team auf die Teleradiologie. Bilder radiologischer Untersuchungen werden dabei digital verschlüsselt verschickt und von einem Facharzt aus der Ferne beurteilt und begutachtet. Für Dr. Grünke eine bahnbrechende Entwicklung: „Egal ob ein Patient nach Nagold oder Herrenberg ins Krankenhaus kommt – er kann sicher sein, dass sich ein ausgewiesener Spezialist seine Bilder ansieht.“ Dafür muss der Facharzt nicht vor Ort sein.

Der Kontakt zum Patienten sei trotzdem wichtig, erklärt Dr. Grünke. Durch die Zusammenlegung der Abteilungen wird dies an beiden Standorten dauerhaft sichergestellt – auch an Wochenenden und Feiertagen. Mit dem neuen standortübergreifenden Zentrum für Radiologie und Nuklearmedizin wurden gleichzeitig Prozesse und Strukturen verbessert. Die radiologischen Abteilungen beider Standorte profitieren von den neuen Methoden und Werkzeugen. Für Chefarzt Dr. Grünke ist die Zusammenlegung auch eine qualitätssichernde Maßnahme: „Dank Teleradiologie und moderner Arbeitsgeräte können wir nun über räumliche Grenzen hinweg optimal arbeiten und den Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung bieten.“ -gb-

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Erstellt:
21. Juli 2022

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