Sieben Tage lang die Seele baumeln lassen

Eine Punktlandung war’s, ein sportlicher Spurt. In gerade einmal sechs Wochen ist das Restaurant Hofgut im Golfclub Domäne Niederreutin zwischen Ende Januar und Anfang März renoviert und umgebaut worden. Die Mitglieder nach der Jahresversammlung noch zum Umtrunk ins Clubrestaurant bitten zu können, das war das Ziel. Und es wurde erreicht. Knapp vier Wochen später sind nun auch die neuen Terrassenmöbel eingetroffen, an deren Beschaffung sich der Verein mit 20000 Euro beteilig hat. Was Mitglieder und externe Gäste freuen wird: Mit dem neuen Pächter Aico Horn wird die Clubgastronomie an sieben Tagenin der Woche geöffnet haben – mit durchgehend warmer Küche zwischen 11.30 und 21 Uhr.

Abgesehen von den frischen Akzenten der neu gestrichenen Wände, neuer Wand- und Deckenbeleuchtung mit unter anderem 39 gleichmäßig hängenden Pendelleuchten, zwei Eckbänken und neuen Tischen aus Eichenholz mit toller Haptik – die auffälligste Veränderung im Restaurant Hofgut ist ganz sicher der Wegfall jenes halbhohen Büfettschranks, der den Gast- vom Clubhausbereich trennte und als optische Barriere empfunden worden war. Anstelle dieses Sideboards ist nun ein großer, massiver Gesellschaftstisch mit neuen bequemen Stühlen für zehn Personen zwischen das stützende Fachwerkgebälk platziert, der somit erweiterte Gastbereich Richtung Clubsekretariat durch einen Paravent sowie eine Windströmungen abhaltende Glasscheibe zum von den Golfern frequentierten Seiteneingang abgeschirmt.

Damit es vom unteren Geschoss der ehemaligen Hofgut-Stallungen bei geöffneten Türen nicht zugig wird, ist dort ebenfalls ein Windfang installiert. „Das gesamte Konzept inklusive Farb- und Lichtgestaltung haben für uns die HolzArt-Werkstätten aus Herrenberg durchgeführt. Sie haben für die Hofkammer auch schon die Restaurants in den Golfclubs Schönbuch und Schloss Monrepos neu gestaltet. Und die Handwerker für die neue Innengestaltung haben wir lokal gewählt“, so Geschäftsführer Markus Eblen.

Ins Auge fällt auch die neue Thekenverblendung in einem schicken reliefartig schimmernden Dunkelgrün, das mit dem Dunkelrot der Wand die Logofarben des Clubs aufgreift. Erneuert und flächenmäßig erweitert worden ist das bei Veranstaltungen gerne zum Tanz dienende Parkett. Die im Landhausstil gehaltenen Stühle im Restaurant sind geblieben, Clubpräsident Hans-Heinrich Brendecke setzte sich schließlich noch für eine Neubestuhlung des Terrassenmobiliars ein.

Im Durchgang zum Nebenzimmer bietet ein großer Schrank der Gastronomie ausreichend Stauraum. Insgesamt wurden für die Umgestaltung des Restaurants und der Eingangsbereiche rund 225000 Euro aufgewendet, die primär die Hofkammer getragen hat. „Durch die Umgestaltung sind neue Blickachsen entstanden, die Aufenthaltsqualität wurde gesteigert. Hier kann man die Seele baumeln lassen, rauschende Feste feiern und sich rundum wohlfühlen“, ist Eblen begeistert vom neuen Ambiente.

Und es ist natürlich ein Ort, um ein gutes Essen zu genießen und sich miteinander auszutauschen. Nicht nur die rund 1150 Clubmitglieder und Golfer sind willkommen, auch sonstige Besucher und Gesellschaften, die einen angenehmen Aufenthalt in einer besonderen Atmosphäre und der Naturumgebung der Golfanlage zu schätzen wissen. Täglich frische Blumen auf den Tischen, abends angezündete Kerzen – das sind kleine Details, die nicht überall selbstverständlich sind. „Bei mir schon, ich bin ein kleiner Perfektionist“, sagt Pächter Aico Horn.

Der Anfang 30-Jährige aus Hirschau ist Meister der Veranstaltungstechnik und seit 2019 Betreiber des Hauses der Bürgerwache in Rottenburg, das er mit der Hinzunahme eines Biergartens zum Publikumsmagneten entwickelt hat. Dort hat er sich mit drei Festangestellten und cirka 50 Minijobbern einen verlässlichen Pool an Servicekräften aufgebaut, auf den bei Bedarf auch das Restaurant Hofgut zurückgreifen kann. „So haben auch die Mitarbeitenden immer wieder Abwechslung“, sagt Horn. Im Restaurant Hofgut in Bondorf agiert er aktuell mit acht Angestellten, darunter dem gelernten Hotelfachmann Frank Foitzik als Betriebsleiter und Thomas Gallmayer als Küchenchef. Letzterer kennt die Hofgut-Küche (ebenso wie die kulinarischen Vorlieben vieler Golfclubmitglieder und Stammgäste) aus seiner Zeit mit Vorpächter Schneider. Die Speisekarte ist regional-schwäbisch ausgerichtet, die Preise moderat. Als Hausbrauerei wird mit Schimpf aus Remmingsheim kooperiert. Fünf von deren Bieren gibt’s frisch vom Fass, darunter ein naturtrübes Radler.

Um für die Saison gut gewappnet zu sein, sucht Aico Horn noch nach Verstärkung am Herd und im Service, auch im Hinblick auf die jetzt schon zahlreichen Anfragen für Hochzeiten und Familienfeiern ebenso wie die bis zu 200 Gäste umfassenden Gesellschaften nach Turnieren. Versprochen werden ein super Arbeitsklima und flexible Arbeitszeiten. „Meine Mitarbeiter sind am wichtigsten für mich, auf sie kann ich mich verlassen“, sagt der ehrenamtlich als Vorstand des Musikvereins Wurmlingen seit acht Jahren aktive Aico Horn. Dass er ab April im Restaurant Hofgut eine Sieben-Tage-Woche fahren wird mit durchgehend warmer Küche, ist jedenfalls ein Wort.